28 Juni 2012

Welches Kunstwerk repräsentiert

... Picasso am besten? Ist es das unvollendete Bild eines Kindes im Harlekinkostüm, ist es die Frau im roten Sessel, ist es das Grauen von Guernica, sind es gar die kraftvollen Stierbilder, die er in seiner Zeit in Südfrankreich gemalt hat?  Im Gedächtnis sind wohl eher die eher anatomisch verdrehten Körper oder die wie von Kinderhand gemalten Bilder. Wenig bekannt sind die Skizzen und Kritzeleien und die vielen "normalen" Portraits; ja sogar Werbeplakate hat Picasso entworfen. Bei den beiden Besuchen im Picassomuseum war ich darüber auch mit meinem Kunstkollegen ins Gespräch gekommen. Am Ende stand die Erkenntnis, daß Picasso eben erst nach langen, von unterschiedlichen geprägten Künstlerjahren zu dieser Abstraktionsphase gekommen sei, die wiederum als Teil der individuellen Kunst Picassos zu verstehen sein müsse.
Doch zurück zu der Qual der Wahl, was nun im A 4 - Format umzusetzen sei.  Im Ergebnis einer Befragung ( mehrere Bildvorlagen standen zur Wahl) entschieden sich 100% der Befragten (die da meine jüngere Tochte und meine Lateinkollegin waren) für ein Gemälde mit einer Taube. Natürlich, die Friedenstaube. In Schwarz/Weiß wäre sie mir zu nüchten gewesen, also suchte und fand ich eine ansprechende Vorlage. Allerdings war die im Querformat.
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Der Regenbogen im Hintergrund verstärkt die Symbolik der Taube noch. Nach einer groben Skizze und der Suche nach geeigneten Stoffen habe ich die Streifen mit Vliesofix aufgebügelt.




Mit verschieden breiten, selbsthergestellten Schrägbändern simulierte ich die hellen Flächen zwischen den farbigen Streifen


.

Die Teile der Taube habe ich mit der Hand appliziert. Vorher habe ich sie auf das Papier geheftet. Dazu verwende ich immer Reste von Nähgarnen, deshalb ist hier auch mal ein blauer Faden zu sehen.


Die unter den Applikationen liegenden Teile habe ich weggeschnitten. Dafür habe ich jeweils ein etwas dickeres Vliesstück darunter gelegt und die schwarzen Umrisse gequiltet. Auch hier blieb das Vlies nur unter den  Teilen der Taube, alles andere habe ich weggeschnitten. Dadurch tritt die Taube schön plastisch hervor. Mehr wollte ich nicht machen, um nicht von der Taube abzulenken. Blieb also nur noch die Fertigstellung als Quilt.


Durch das Hochformat ist der Taubenkörper jetzt ein wenig gestreckter. Gefällt mir fast noch besser so.
Die Rückseite bekam natürlich auch noch ein Label.  Aber beim Schreiben war ich wohl sehr abgelenkt, denn ich machte einen groben Fehler. Keinen Rechtschreibfehler, nein, nein.


Aber ich war wohl schon gedanklich in den Ferien, die bei uns Mitte Juli beginnen. Den Fehler entdeckte ich allerdings erst beim Annähen des Bindings. Zudem habe ich nicht aufgepaßt und das Label ist oben und verkehrt herum.
Mal sehen, ob ich wenigstens das l in ein n verändern kann.

Im nächsten Post werde ich alle  AMC und  A 4 - Buchseiten zu den Künstlern zusammenstellen. Bis dahin genießt das Wetter, egal wie es auch sein mag.

Petruschka

6 Kommentare:

  1. Ist ja mal wieder ein toller Post. Ich liebe all diese Hintergrundinfo und fühle mich nach dem Lesen immer viel schlauer als vorher. Toll, Deine Taube, gefällt mir sehr gut.

    Nana

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  2. Hallo Petruschka,
    das ist wieder ein toller Künstlerquilt von dir! Ich bin schon sehr gespannt auf den Post mit allen Werken von dir...
    Liebe Grüße
    Trudi

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  3. Hallo Petruschka,
    wie Du immer auf die Idee kommst Künstlerarbeiten mit Stoff umzusetzen?! Ich wundere mich, daran denke ich nie - leider. Die Taube sieht ganz toll aus. Ich bin mal neugiereig welchen Maler Du als nächstes als Inspiration hernimmst.
    Herzlichst
    Bea

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  4. Liebe Petra,

    und wieder hast du ein gelungenes kleines Kunstwerk geschaffen...mach weiter so!;-)

    LG Klaudia

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  5. Hallo, das ist dir wieder mal gelungen. Die Friedenstaube. Klare Umsetzung. Auch die gestreckte Variante nimmt nichts von der Aussage des Bildes. Ich freu mich immer wieder auf deine Hintergrundinfos, die immer so scheinbar nebenbei daherkommen. Bin begeistert.
    Liebe Grüße, anngles.

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  6. Liebe Petra,
    die beiden Monate liegen so dicht beieinander, ich würde es so lassen...auch seine Keramiken finde ich gut...
    herzlichst Steffi

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Danke für Deinen Kommentar, ich freu mich sehr darüber.
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