... hatten es mir in diesem Monat angetan. Nach einigen Stunden Handstickerei ist der A4 - Quilt nun fertig.
Aus der besagten Ausstellung in Berlin habe ich einen Flyer mitgenommen, auf dem eine Abbildung von Monets Seerosengartens in Giverny mit Brücke zu sehen war. Diese Abbildung diente mir als Vorlage für meinen kleinen Quilt. Das Foto ist nicht besonders, denn leider blendete die Vorlage ein wenig.
Zuerst habe ich mir wieder eine Skizze auf ein A4-Blatt gemacht, um ein Gefühl für die Proportion zu bekommen.
Dann suchte ich mir alle notwendigen Materialien zusammen. Zuerst den Stoff, den ich schon für die AMC verwendet hatte. Dieser Batik in türkisen und blauen Tönen war wie geschaffen für mein Vorhaben.
Dann suchte ich die notwendigen Stickgarne zusammen. Die wilde Mischung links besteht aus grünen Garnen verschiedener Qualitäten. Ich habe sie aus Sainte-Marie-aux-Mines mitgenommen, um mein grünes Band zu verzieren. Letztendlich habe ich die Garne nicht verwendet und so kamen sie nun zum Einsatz. Verschiedene Wollabschnitte, Stickgarn, Angelina, schon in Form gebügelt und einzelne Fasern, sowie einen Seidenkokon habe ich zusmmengesucht.
Außerdem habe ich Tyvekpapier mit Seidenmalfarben grün eingefärbt und danach mit dem Bügeleisen geschrumpft. Das ergab ein ziemlich steifes Material mit interessanten Strukturen, die ich für die Seerosenblätter verwenden wollte.
Vom Kurs von vor zwei Wochen habe ich mir das Gespinst genommen (ich weiß allerdings den Namen dieses Materials nicht mehr) und ebenfalls grün eingefärbt.
Die Brücke ist aus Evolon gearbeitet (auch in besagtem Kurs kennengelernt). Es läßt sich ebenfalls bemalen. Der Vorteil dieses Materials besteht darin, daß die Farben nicht verlaufen und man so punktgenau arbeiten kann. Ich habe es ebenfalls eingefärbt und dann mit verschiedenen Filzstiften die Konturen der Brücke eingezeichnet. Hier ist sie schon aufgenäht.
Dann wurden verschiedene eingefärbte Vliese mit frei geführten Stichen locker fixiert, die Blätter der Seerosen und die Brücke aufgenäht, einige Seidenstücke eingefilzt und die Konturen der Blätter und Sträucher genäht. Dies ist nun die Grundlage für die weitere Verarbeitung, die mit Handstickereien ausgeführt werden soll.
Im Weiteren will ich einige Details zeigen. Zuerst der obere Bereich mit den Bäumen.
Dann die Brücke mit den Sumpfgewächsen, im linken Bereich als Busch wieder frei gestickt. In der Mitte habe ich auf ein eingefärbtes Vlies (übrigens ein Trocknertuch) wilde Kreise genäht, rechts habe ich dann mit Knötchenstichen Akzente gestickt.
Und im unteren Drittel dann die gestickten Seerosen.
Hier noch einmal ein Gesamtbild.
Hier kann man die verschiedenen Garne sehen, die ich teils überfangen gestickt habe, teils mit Stilstichen oder Margeritenstichen aufgebracht habe.
Die aufgenähten Vliese habe ich stellenweise eingeschnitten, um den Untergrund sichtbar zu machen. Aufgefilzte und aufgenähte Seidenstücke beleben das Bild. Die Seerosen sind wieder im Margeritenstich aufgestickt. Zwischen den einzelnen Stichen habe ich Akzente mit dunkelroten Stichen gesetzt.
Hier kann man am Seerosenblatt gut die Struktur des zusammengeschrumpften Tyveks erkennen. Fixiert habe ich die Blattrippen mit der Maschine. Später habe ich die Blätter im Langettenstich umstickt.
Und das Ganze noch einmal im Großformat.
Abschließend noch einige Informationen zu Monet. Er wird 1840 in Paris als Sohn einer Kaufmannsfamilie geboren. Gegen den Willen des Vaters studiert er in Paris Malerei. Dort begegnet er anderen Malern wie Manet, Pisarro und Renoir. Deren Bilder sind voller Licht, flüchtigen Momenten und fleißenden Farben. Monets Bild "Impression, soleil levant" ("Eindruck, aufgehende Sonne") gibt der Strömung den Namen. Der über den Titel spottende Journalist konnte nicht ahnen, daß sein Wort "Impressionismus" Millionen von Bewunderen dieser Kunst staunend vor den Werken innehalten läßt. In Giverny entwirft Monet einen Garten mit einer japanischen Brücke, in dem zahlreiche Werke entstehen, so auch die berühmten Seerosen. Weniger bekannt ist, daß Monet auch Bilder von Venedig und London malte. Zudem malte er eine Serie von über 30 Bildern der Kathedrale von Rouen. Allerdings leidet er seit 1907 unter den Auswirkungen des grauen Stars. 1926 stirbt er in Giverny.
Wettermäßig sah es heuete Vormittag und Mittag katastrophal aus, es regnete in Strömen. Also war Zeit, den Post vorzubereiten und mit der Familie "Ohne Moos nix los" zu spielen. Natürlich wird auch Olympia geschaut. Mittlerweile scheint wieder die Sonne, es ist aber kühler geworden. So können wir nachher noch mal mit dem Rad weg;-).
Danke für die lieben Grüße der Schleswig-Holsteiner. Eure Tips lesen wir mit Wohlwollen und dem einen und anderen wollen wir gern folgen.
Ich wünsche Euch allen einen schönen Sonntag.
Petruschka