01 November 2014

Märchen und Bremen

... passen dieser Tage in besonderem Maße zusammen. Denn seit Donnerstag verbringen mein Mann und ich einen Kurzurlaub in der Hansestadt. Und beim heutigen Stadtbummel trafen wir an mehreren Stellen auf die wohl bekanntesten "Bürger" Bremens: die Bremer Stadtmusikanten.


Links ist das Original, das neben dem Rathaus steht, zu sehen und rechts eine der kreativen Umsetzungen. In den Buchhandlungen findet man mehrere verschieden illustrierte Varianten des Märchens der Brüder Grimm. Laut Geschichte wollten die vier ja nach Bremen, weil sie gehört hatten, daß es in dieser Stadt lustig zugehen sollte. Aber bekanntlich sind sie  nie in Bremen angekommen. Mehr zu Bremen gibt es in einem späteren Post zu lesen und zu hören.
 
"Märchenhaft" war das Monatsthema  des Kreativprojektes. Märchen sind universell und in allen Kulturkreisen bekannt. Sie sind meist mündlich überliefert und haben als Thema oft Gerechtigkeit, Liebe, Treue. Als Figuren kommen oft Prinzen, Prinzessinnen, jede Art Getier, gute und böse Feen oder auch Hexen vor. Sie geben einen Schuß Lebensweisheit, manche machen eher Angst, aber fast alle  haben ein versöhnendes Ende. Fast immer wird das Gute belohnt und das Böse bestraft.
Auch mein Lieblingsbuch "Der kleine Prinz" ist ein Märchen, wenn auch kein überliefertes und auch eher eins für Erwachsene. Aber den kleinen Prinzen und Motive aus dem Buch habe ich schon mehrmals bearbeitet, sodaß ich für die Monatsaufgabe Oktober ein Märchen der Brüder Grimm ausgesucht habe. Meine Wahl war schnell getroffen. Seitdem eine Gruppe Schüler das Thema "Glück" bearbeitete, bei dem ein Teilthema eben die Darstellung von Glück in Märchen bearbeitet, war ich fasziniert vom Märchen "Jorinde und Joringel". Bis zu jener Zeit hatte ich dieses Märchen gar nicht richtig gekannt. Und falls Ihr auch nicht ganz textsicher seid, hier findet Ihr den Text. In einem Märchenbuch, das wir vor langer Zeit für unsere Kinder gekauft hatten, fand ich eine leicht veränderte Fassung. Die tragenden Elemente des Märchens habe ich einem dreiteiligen Quilt zusammengestellt.

 
Im Mittelpunkt steht der Vogelbauer, in dem die durch die Erzzauberin verzauberte Jorinde gefangen gehalten wird.
 
 
Den Vogelbauer ist mit Klebevlies vorgefertigten Schrägstreifen auf den Untergrund gebügelt und dann mit der Maschine festgenäht. Den Vogel allerdings habe ich mit der Hand appliziert.
 
Tagsüber verwandelt sich die Erzzauberin in eine Katze oder eine Eule. In meinem Quilt sitzt sie in der Hecke, die das Schloß umgibt. Das ist der linke Teil des Quilts.
 

Die Hecke ist wieder aus gefärbtem Mull. Im Vordergrund ist sie noch  recht dicht, in der Höhe dann lichter. Da hat sich die Eule ihr Versteck gesucht, um die im Wald verirrten Jungen und Mädchen zu beobachten.

Im oberen rechten Teil habe ich eine dreidimensionale rote Blume platziert. Joringel begibt sich  auf die Suche nach der roten Blume, die ihm in einem Traum erschien. In die Mitte des Jojos habe ich eine Perle aufgenäht. Der Stiel stammt von meinem Naßfilzversuch bei unserem Kreativwochenende.


In der Version von Grimm verliert die Zauberin  nur ihre Kraft zu zaubern. In der mir vorliegenden Fassung wird die Zauberin in eine Maus verwandelt. Diese ist  rechts unten zu sehen.


Alle Vögel werden durch die Berührung mit der roten Blume wieder zu den hübschen jungen Mädchen, die sie vorher waren. Eben das gute Ende, das man erwartet ;-).
 
Mein Quilt ist ca. 48 cm x 38 cm groß.
 
Wenn Ihr die Umsetzungen der anderen Teilnehmer des Projektes sehen wollt, könnt Ihr hier nachschauen.

Petrruschka

8 Kommentare:

  1. O, wie gerne erinnere ich mich an unsere Märchenschallplatte Jorinde und Joringel... ich hörte das soooooo gerne.

    Dein Quilt ist toll geworden, kann man besser nicht umsetzen.

    Nana

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  2. Vorgelesene Märchen sind mit eine der schönsten Kindheitserinnerungen.
    Deine Umsetzung dieses Märchens ist Dir fabelhaft gelungen und gefällt mich sehr gut.
    Viel Spaß auch weiterhin in Bremen, meiner Heimatstadt.
    LG
    Jeannette

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  3. Liebe Petra,
    da werden Kindheitserinnerungen wach, hat mir immer meine Oma vergelesen...zauberschön dein Jorinde und Joringel...
    herzlichst Steffi

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  4. Wunderschöne Umsetzung des Märchens auf deinem Quilt. Klasse Idee. -
    Auch bei mir kommen das Erinnerungen hoch, daß Papa immer Märchen vorgelesen hat .... und auch heute lieben wir alle noch unsere Märchen.
    LG. astrid

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  5. Liebe Petra,

    dieser kleine Quilt ist einfach zauberhaft.......... du hast ein wundervolles Märchen in Stoff umgesetzt.........das Vögelchen und die Blume.....sooo schön!!!

    Liebe Grüße von der märchenliebenden Angi

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  6. Liebe Petra, an das Märchen kann ich mich so gut erinnern. Wie schön Dein Quilt geworden ist! Das geht ja gar nicht schöner.
    glg Susanne

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  7. Liebe Petra,
    was für ein aufwändiger und schöner und gut durchdachter Quilt! Eine richtig, richtig schöne Arbeit.
    L.G.
    sigisart

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  8. Liebe Petra,
    was für eine tolle Arbeit, ein wunderschöner märchenhafter Quilt ist Dir bei der Umsetzung dieses Themas non der Nadel gehüpft.

    LG Uta

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