13 Februar 2016

Frühlingshafte 20 Grad

... waren es bei unserer Ankunft in Lanarca auf Zypern, wohin wir unsere Tochter zur Karate-EM begleitet hatten. Diese fand in der Stadt Limassol statt, welche ca. 70 km entfernt von Lanarca und wie auch diese am Meer liegt. Mit dem Bus sind wir am Donnerstag ins Stadtzentrum gefahren, am alten Hafen ausgestiegen und an der Uferpromenade entlang geschlendert.
 
 
Seit 1974 hat sich die Stadt zu einem bedeutenden Handelsplatz für die Schifffahrt entwickelt. Der Hafen wurde ausgebaut, nachdem das Land durch die türkische Invasion quasi über Nacht seinen einzigen großen Hafen in Kyrenia verlor. Heute gibt es einen alten und einen neuen Hafen in Limassol, wo 60 Reedereien ihren Sitz haben. Zypern unterhält die zehntgrößte Handelsflotte.
 
 
In Sichtweite zur Stadt lagen einige Schiffe auf Reede. Der Yachthafen und die Marina  sind sehr groß. In den unmittelbaren Bereich kamen wir natürlich nicht, aber die vielen Boote zeugen von der Anziehungskraft der zweitgrößten Stadt Zyperns.
 
 
Im Hintergrund kann man den Neubau weiterer Nobelhäuser sehen. Zypern ist sehr beliebt bei den Russen. Die Taxifahrer, Verkäufer, Hotelangestellten und sogar die "normalen" Einwohner sind sehr gut auf diese Klientel eingestellt, weshalb auch wir  mit unseren Russischkenntnissen bestens weiterkamen. Das war schon komisch, denn ich hatte 1999 das letzte Mal Russisch unterrichtet.
Neben dem Griechischen findet am auf allen Schildern auch die Übersetzung ins Englische.
 
 
Dies ist ein Erbe der britischen Kolonialisierung Zyperns im 19.Jahrhundert. Ein weiteres Erbe ist der Linksverkehr, was ja auch bedeutet, daß man als Autofahrer die Vorfahrt von links beachten muß!
 
 
Für die Einfahrt in den Kreisverkehr und für die Fußgänger bedeutet dies allerdings, daß alle Verkehrszeichen links sind und man nach rechts schauen muß, bevor man in den Kreisverkehr einfährt bzw. über die Straße geht.
 
 
Ich war ja (zum Glück) nur Mitfahrer. Von der Rückbank aus hatte ich klug reden, wenn der Fahrer sich erst zurechtfinden mußte - was ja auch bedeutete, mit links zu schalten und den  Blinker mit der linken Hand zu setzen. Ständig hieß es "Links, links!" "Welches links?" "Unser links!"
 
Die Architektur der Altstadt von Limassol  ist ein Mix aus alt, neu, europäisch und orientalisch.
 




So war es auch nicht verwunderlich, Fachwerk zu sehen.
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Griechisch-orthodoxe Kirchen sind in Reichweite von Minaretten. Hier ist die Agia Napa zu sehen. Sie liegt direkt an der Hauptstraße.
 
 
Gleich dahinter befindet sich die Kebir -Moschee.
 
 
Unweit davon ist eine weitere katholische Kirche, die Katoliki,  zu finden.
 
 
Ab 1291 war die Stadt im Besitz der Johanniter, die im Rahmen der Kreuzzüge gen Osten gezogen waren. Heute befindet sich im Kastell ein Museum, das mittelalterliche Fundstücke ausstellt und chronologisch an das Archäologische Museum anschließt. Die Burg, die teilweise wiederaufgebaut wurde, präsentiert sich heute so, wie sie unter osmanischer Herrschaft war. Im Inneren finden sich zahlreiche Grabplatten.
 
 
Vom oberen Teil der Festung hat man einen wunderbaren Blick über die Stadt und das Hinterland. Nördlich der Stadt befindet sich das Trodoos-Gebirge, dessen Gipfel bis 2000 m Höhe erreichen können.
 
Im Hof des Kastells wie auch fast überall stehen Orangen- und Zitronenbäume, die noch ihre Früchte tragen.
 
 
Der Stamm eines daneben stehenden Olivenbaumes sieht wie ein Kunstwerk aus.
 
 
Unser Hotel ist eines von vielen, die an der Uferpromenade aneinandergereiht wie Perlen an einer Kette liegen. Es war herrlich, morgens mit Blick auf das Meer zu frühstücken.
 
 
Ich nehme mal an, daß der Baum zuerst da war ...
 
 
Unweit vom Hotel ist ein nettes Café, wo wir nachmittags auf der Terrasse mit Blick auf das Meer und die untergehende Sonne unseren Kaffee und Eis genießen konnten.
 
 
Ja, so läßt sich das Leben genießen! Doch wir waren ja nicht wirklich im Urlaub. Von Freitag bis Sonntag feuerten wir die deutschen Karatekas an. Die Sporthalle lag ein wenig abseits der Stadt, so daß die Autos/Taxis zum Einsatz kamen. Die Halle faßt 6000 Zuschauer. Allerdings war in der Stadt nicht ein Hinweis auf die Europameisterschaften zu finden.
 
 
Sportler aus 48 Ländern nahmen teil. Auf den Matten, Tatamis genannt, sind auf dem Foto gerade die Formenläufer (Kata, Kampf gegen einen imaginären Gegner) dran. Das Tochterkind war am Samstag dran. Sie kämpft ja im Kumite gegen reale Gegner.
 
 
Gut geschützt an Händen, Schienbeinen, Füßen und am Oberkörper bringen verschiedene Techniken den Sportlern auch unterschiedliche Wertungen. Die obere Technik bringt drei Punkte, die untere zwei.  
 
Mit einer solchen Fußtechnik holte sie sich im Kampf um Platz drei den Sieg, was Grund genug war, den Trainer vor Freude fast umzuwerfen.
 
 
Im Halbfinale mußte sie sich vorher der späteren Europameisterin im Kampfrichterentscheid geschlagen geben. Wir freuen uns so sehr mit ihr, war es doch der dritte Anlauf beim Kampf um einen Podestplatz. Am Sonntag gab es im sogar einen Titel, so daß auch die deutsche Bilanz versöhnlich stimmt.
Montag Nachmittag mußten wir (leider) die Heimreise antreten. dabei konnte ich auf Grund des Fensterplatzes auch einige Fotos machen. Der Flughafen von Lanarca liegt direkt am Meer.
 
 
Ganz schwach ist hinter den Wolken die Küste zu sehen.
 
 
Und zum Schluß gab es noch über den Wolken einen herrlichen Sonnenuntergang zu erleben.
 
 
Den Dienstag verschliefen wir im wahrsten Sinne des Wortes. Am Mittwoch hatten uns der Alltag und  die Arbeit wieder. Doch so richtig in Fahrt bin ich noch nicht gekommen, jedenfalls in handarbeitstechnischer Hinsicht. Naja, vielleicht schaffe ich nachher ein paar Nähte.
 
Noch eine kleine Anekdote zum Schluß. Nachdem wir uns so recht und schlecht mit unserem Englisch und recht gut mit unserem Russisch zurechtkamen, hatte ich sogar die Gelegenheit, Französisch zu sprechen. Denn als wir in den Gassen auf folgendes Schild stießen ...
 
 
 ... mußte ich natürlich eintreten. Für ein Gespräch ist mein Englisch zu schlecht und so fragte ich, ob sie Französisch spräche - was sie tat ;-)). Sie erzählte, daß der Bedarf an Patchworkarbeiten eher klein ist, sodaß sie auf Lederarbeiten umgestiegen ist. Aber sie hat keine großen Ansprüche und so kommt sie gut zurecht.
 
So, nun habt Ihr es geschafft. Habt einen schönen Sonntag!
 
Petruschka

12 Kommentare:

  1. Dann herzlichen Glückwunsch zu diesem Erfolg und schöne Fotos hast Du mitgebracht.

    Nana

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  2. OOh ja!
    Zypern hat echt was!!
    Hast schöne Bilder mitgebracht!
    Susanne

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  3. Liebe Petruschka,
    da habt Ihr aber eine Unvergessliche Reise gemacht. Tolle Fotos und herzlichen Glückwunsch zu den Erfolgen.
    Liebe Grüße
    Monika

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  4. Liebe Petruschka,
    lieben Dank für deinen Reisebericht. Und viele Glückwünsche deiner Tochter zu ihrem Erfolg.
    Winkegrüße Lari

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  5. Liebe Petra,
    ...wenn einer eine Reise tut, hat er viel zu erzählen...
    ich habe bis zum Schluss durchgehalten;-)...und fand deinen Bericht und die Bilder sehr interessant. Deiner Tochter gratuliere ich herzlichst!

    Liebe Grüße und schönen Sonntag, wünscht dir,
    Klaudia

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  6. Glückwunsch, ein schöner Erfolg für Deine Tochter! Bei so schönen Fotos köönte man angesichts der hiesigen trüben Wetterlage direkt neidisch werden.
    LG, Britta

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  7. Herzlichen Glückwunsch an deine Tochter und danke, dass du uns mitgenommen hast, auf eure Reise.
    LG Eva

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  8. Wow - toll! Ganz herzlichen Glückwunsch an Deine Tochter! Super!!! Und schön, dass Ihr das mit einem so schönen Urlaub verbinden konntet! Das wird Euch - auch wegen des Podestplatzes - sicherlich noch sehr lange in Erinnerung bleiben!
    LG, Sandra

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  9. Liebe Petra,
    ich freue mich mit Dir über den 3. Platz Deiner Tochter. Das ist doch toll bei der EM so weit zu kommen. Klasse Leistung. Schöne Bilder hast Du mitgebracht und die Eindrücke werden sicher noch eine ganz Weile bleiben.
    Liebe Grüße Anke

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  10. Liebe Petra, das ist ja toll. Du bist bestimmt mächtig stolz auf Deine Tochter und ich gratuliere von Herzen zu dieser grandiosen Leistung. Die Bilder sehen irklich spektakulär aus.
    glg Susanne

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  11. Liebe Petra,
    mit so viel Mühe hast du uns diesen herrlichen Post geschrieben, hab vielen, vielen Dank dafür, wunderbar .... die Fotos, die Beschreibungen, der Erfolg deiner Tochter ..... hier ist es heute grau und trübe, da kam mir dein Reisebericht gerade recht.
    Viele liebe Grüße an dich, deine Jutta

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  12. Liebe Petruschka,
    herzlichen Glückwunsch an deine Tochter für ihren 3. Platz. Toller Erfolg, toller Bericht und wunderschöne Bilder.
    Liebe Grüßle,
    Sylvia

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Danke für Deinen Kommentar, ich freu mich sehr darüber.
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