28 Juni 2017

Vive les vacances!

Es leben die Ferien!  Lange schlafen, lange frühstücken, viel lesen, alles machen, ohne auf die Uhr zu schauen. Eben wie Gott in Frankreich ;-).
Natürlich wollen wir die Gegend kennenlernen. Das Tochterkind war in den diesem und im letzten Jahr zum Austausch hier, was uns eben auf die Idee brachte, hierher zu fahren. Die Picardie - eine Region nördlich von Paris- ist jetzt nicht der Hort weltweit bekannter Sehenswürdigkeiten.  Dennoch gibt es Feste und Orte, die es so nur hier gibt.
Am Sonntag zum Beispiel waren wir in Beauvais, wo immer am letzten Wochenende im Juni die Fête Jeanne Hachette gefeiert wird. In den Nebenstraßen mit hübschen kleinen Häusern warten die Darsteller auf den Auftritt.
 
 
 
In einem Festumzug mit Darstellern in historischen Kostümen wird an die die Stadt rettende Begebenheit aus dem Jahre 1472 erinnert.
 
 
 
Allerhand bedeutende Persönlichkeiten der Geschichte hatten ihren Auftritt, aber auch allerhand Personen mit zwielichtigem Hintergrund, wie die "Reiter", die die Leute mit Konfetti und Wasserspritzen begrüßten..
 
 
Das folgende Gefährt machte den Zuschauern besonders Spaß. Die Männer mußten zur Fortbewegung treten und gleichzeitig ihr Musikinstrument bedienen.
 
 
Die Darsteller der Wilden, die sehr martialisch geschminkt waren und menschlichen Kontakt vermieden, hatten dennoch viel Spaß bei ihrem Auftritt.
 

 
Der Umzug endete am Place Jeanne Hachette, wo ein wunderschönes Karussell auf die kleinen Besucher wartete.
 
Überhaupt ist diese kleine Stadt sehr hübsch mit ihren kleinen Gassen und Fachwerkhäusern, die zum Teil schon 400 Jahre alt sind.
 
 
 
Bekannt ist die Stadt auch für ihre Kathedrale Saint-Pierre. Sie ist einer der bedeutendsten gotischen Kirchenbauten Frankreichs und besitzt mit einer Höhe von 48,50 Metern (im südlichen Querhaus) das höchste Kirchengewölbe der Welt.
 
 
Erst aus Geldmängeln, dann wegen der Religionskriege und später, weil die Gotik von der Renaissance überholt wurde, ist die Errichtung des Langhauses nie in Angriff genommen wurde. An dessen Stelle steht noch immer das Schiff des Vorgängerbaus aus dem 10.Jahrhundert. Die Kathedrale blieb unvollendet.
 
 
Gestern nun erkundeten wir Chantilly. Die Stadt ist weltbekannt für das Schloß, das von einer großzügigen Parkanlage umgeben ist.
 
 
Im Schloß  befindet sich das Musée Condé mit einer bedeutenden Kunstsammlung.  In den weitläufigen Räumen (unterwegs "verloren" wir den Mann) befinden  sich unter anderem Gemälde von Raffael, Tizian, Watteau, van Dyk und Ingrès. Aufgrund einer Vereinbarung des damaligen Besitzers mit dem Staat darf nichts verändert, geschweige veräußert, werden. Das heißt, die Anordnung der Gemälde in diesem Saal wird für immer so bleiben.
 
 
Das Museum besitzt weiterhin 2500 Zeichnungen und eine Bibliothek mit 1500 Handschriften, von denen ein Teil in der  Bibliothek besichtigt werden kann.
 
 
Diese Bibliothek ist  ein die durch bis zur Decke reichende Regale sehr beeindruckender Raum. Hier befinden sich ca. 13000 Bücher, die nach verschiedenen Kriterien - Größe, Farbe der Einbände, Titel, Sachgebiet ... - geordnet sind.
 
 
Ich hätte gern gewußt, ob der Herzog von Aumale (der Sammler) diese alle gelesen hat. Irgendwann konnte ich nichts mehr aufnehmen und wir machten uns auf den Weg nach draußen.
 
Ab und zu kann man aus den Schloßräumen einen Blick auf die Gartenanlagen erhaschen - so wie hier auf den am Horizont liegenden Venustempel.
 
 
Das Schloss ist von einem Park umgeben, der 155 Hektar umfasst, davon 25 Hektar Wasser. Allerdings sieht das Wasser nicht sehr gesund aus. Wir haben einen großen Teil  erkundet. Leider war der Irrgarten wegen Pflegearbeiten nicht zu begehen. Das Tochterkind war ganz traurig darüber. Unterwegs sahen wir Graugänse, Enten, Graureiher, Schafe und Ziegen.  Verwundert waren wir über die Tatsache, daß es ein Känguruhgehege gibt, darunter sogar zwei Albinokanguruhs. Ca. 11000 Schritte machten wir in der Zeit unseres Besuches auf der Domaine de Chantilly.
 
Chantilly ist auch  als französisches Zentrum für Pferdezucht bekannt. Zum Schloß gehört auch ein Pferdemuseum, das wir aber ausgelassen haben. Auf der angrenzenden Pferderennbahn finden regelmäßig  Pferderennen statt.
 
 
Außerdem gilt (allerdings unbestätigt) Chantilly als der Ort, wo erstmals gesüßte Schlagsahne gereicht wurde. Die heißt im Französischen Crème Chantilly. Auch die Chantilly-Spitze ist berühmt. Sie ist immer schwarz. Fein gearbeitete Exemplare konnte wir besichtigen. Nur am Rande soll erwähnt werden, daß das Schloß im James-Bond-Film Im Angesicht des Todes als Kulisse diente. Paul Cézanne malte hier Straßen- und Waldansichten.Jean de Lafontaine und Molière verbrachten hier einige Zeit. Jean Cocteau ließ sich vom Schloß zu den Kulissen für den Film La Belle et la Bête inspirieren.
 
Heute haben wir  wieder einen Tag in unserem schönen Ferienhaus und dem kleinen Örtchen, der Bell-Eglise (schöne Kirche) heißt, verbracht.
 
 
 
 
Hinter dem Tor befindet sich das Wohnhaus der Besitzer. Momentan werden sie durch gute Freunde vertreten. So manch ausführliches Gespräch hat sich schon ergeben. Wir kamen sogar in den Genuß frisch gelegter Eier.
 
 
Der Hühnerstall liegt im hinteren Teil des Gartens, zu dem folgender Weg führt ...
 
 
... vorbei an Taglilien und einer riesigen Kirschlorbeeranpflanzung...
 
 
... mehreren Sträuchern und gestutzten Platanen.
 
 
Vom Sitzplatz fällt der Blick auf die Pforte zum Garten der Eigentümer...
 
 
 
 
... durch deren Gitter ich einen neugierigen Blick wagte. Buchshecken, Rosen, Lavendel - ein eigener kleiner Schloßgarten.
 
 
Alles ist sehr liebevoll eingerichtet und wir fühlen uns sehr wohl hier. Ich hoffe, dieses Gefühl konnte ich Euch vermitteln. Nun geht es an die Vorbereitungen zum Abendessen. Natürlich mit frischem Baguette vom Bäcker. Für mich gibt es allerdings Vollkornbrot. In dieser Hinsicht hat Frankreich einen Schritt nach vorn gemacht. Also, bis dann!
 
A bientôt!
 
Petruschka

25 Juni 2017

Bons baisers de Belle-Eglise

... - herzliche Urlaubsgrüße aus Belle-Eglise, einem verträumten Örtchen in der Picardie will ich Euch heute schicken. Wie in jedem zweiten Jahr verbringen wir den Urlaub in Frankreich. So sind wir seit gestern hier und ich genieße die französischsprachige Umgebung. Meistens sind wir ja im Juli dort unterwegs. Und so war es nur logisch, daß ich das Juli-Monatsset Frankreich widme.
 
 
Natürlich dominieren die Farben der französischen Flagge - Blau, Weiß, Rot. Für das Binding in ebendiesen Farben nutzte ich die Reste meines Frankreich-Quiltes für eine Ausschreibung für Bohin. Da ich seit einiger Zeit für einen großen Frankreich-Quilt Stoffe sammle, konnte ich bezüglich der Motive aus dem Vollen schöpfen. Da gibt es zum Beispiel die elegante Dame mit Pariser Chic.
 
 
Oder ein Bild mit vielen kleinen typisch französischen Dingen, wie die Baskenmütze, der Schnurrbart, das Baguette, den Grand Café Crème, das Croissant, die Metro ... Und immer wieder ist zwischendurch der Eiffelturm zu sehen.
 
 
Eine kleine Szene mit Häusern durfte auch nicht fehlen. Auf dem Stoff darunter finden sich viele Pariser Straßennamen.
 
 
Besonders typisch finde ich die Szene vor einer Pâtisserie.
 

 
Heute Morgen haben wir beim Bäcker außer dem traditionellen Baguette (für den Mann), einem mit Sesam (für das Tochterkind) und einem pain nordique (ein Vollkornbrot - für mich) auch ein pain au chocolat aux amandes ( Schokoladenbrötchen mit Mandeln) extra für das Foto mitgenommen. Und als wir beim Besuch der Fête Jeanne Hachette in Beauvais einen Stand mit hausgemachten Macarons gesehen haben, mußten sechs davon mit.
 
 
Nach der Rückkehr aus Beauvais gab es dann Kaffee mit einem Nutella-Macaron für das Tochterkind und eine halbes Schokoladenbrötchen für mich. Typisch französisch ist auch die kleine Sitzgruppe, wo wir die Köstlichkeiten genossen.
 
 
Dem Französischen erwies ich mit dem Schriftzug Juillet für Juli meine Referenz. Auch hier nahm ich wieder auf das Bleu-Blanc-Rouge Bezug.
 
 
Natürlich mußte ich die Webkante mit den Baskenmützenträgern verarbeiten. Sie kam in die rechte obere Ecke. Darunter sind die Wörter Merci, Oui und Bonjour bestens aufgehoben.
 
 
Der Stoff gehört zu einer Serie namens Pépé in Paris (Großvater in Paris), wie man auf einem anderen Teil der Webkante lesen kann. Von einem anderen Stoff stammt die Werbung für die Pralinés, die im Französischen ja für (deutsches) Nougat stehen, wobei französisches Nougat wieder etwas anderes ist. Ich sage nur: Vorsicht vor falschen Freunden.
 
 
Genäht hatte ich das Set noch zu Hause. Nur die Monatsnamen fehlten noch. Das habe ich heute Nachmittag nach unserer Rückkehr aus Beauvais noch gemacht. Dazu setzte ich mich in den zum Haus zugehörigen Garten. Vom Sitzplatz aus hat man einen guten Blick auf unser Ferienhaus, das großzügig geschnitten ist und ziemlich ruhig liegt.
 
 
Und da wir hier Internetzugang haben, kann ich auch mal aus Frankreich posten. Und vor allem und sehr wichtig: das Kind ist nicht mehr abgeschnitten von der digitalen Welt.
 
Das Nähen des Sets hat mir großen Spaß gemacht. Meistens konnte ich kleinere Teile zu großen zusammensetzen. Manchmal mußte ich mit halben Nähten arbeiten. Am Ende hat alles gepaßt.
In der Vorschau habe ich schon einige Post zu den Monatssets gesehen. Alle anzusehen, schaffe ich heute Abend Nacht wohl nicht mehr. Doch da wir morgen einen chilligen Tag (O-Ton Tochterkind) geplant haben, komme ich Euch morgen besuchen.
 
Petruschka

18 Juni 2017

Die Freitagnacht

... hatte ich mir ein wenig anders vorgestellt. Nix war mit Nähen des Monatssets.  Denn statt in die Nacht zu nähen, begleitete ich den Angetrauten zur Saisonabschlußveranstaltung der Tischtennis-Vereinsliga der Region Weimar. Die war zum Glück im Ort.  Gleichzeitig verabschiedeten die Klassenkameraden der Jüngsten einen Austauschschüler in Weimar, von wo ich dann diese gegen Mitternacht abholte. Die Stunde, die dazwischen hatte, nutzte ich zum Zuschneiden eines Täschchens für den Taschen-SAL, der im Juni ja im Zeichen der Tiere steht. Dazu wollte mir anfangs nichts Gescheites einfallen, bis bei Frau Selbermacher ein Täschchen mit einem tollen Fuchsstoff sah und von dem noch ein Stück bei mir lag. Doch erst gestern Abend kam ich  zum Nähen.
 
 
Abgesteppt ist das Täschchen mit Bodenvlies, wodurch es ein guten Stand hat, mir aber schon ein wenig zu dick ist. Genäht habe ich es für mich, mußte ich doch feststellen, daß kein einziges mehr da ist. Mit 19 cm x 14 cm ist es groß genug, Schlüssel, Papiere und Handy kurzfristig zu beherbergen.
Heute Vormittag habe ich dann noch einen kleinen Beutel mit einem Schmetterlingsmotiv genäht. Dieses lag noch vom Vormonat da, als ich für den Taschen-SAL geschrumpfte Beutel genäht hatte.
 
 
Dieser Beutel ist 24 cm breit und 28 cm hoch. Dieses Mal habe ich Jeansstoff für die Träger, die Rückseite und die Umrandung des Motivs verwendet. Die Rückseite zieren zwei kleine Labels. Diese schlummern schon seit mindestens 10 Jahren in meiner Labeldose und passen bestens zum Monatsthema "Tierisch gut".
 
 
Das Monatsset muß nun noch ein wenig warten, soll doch erst der Jubiläumsquilt fertig werden. Damit geht es heute Abend weiter. Denn nun will ich noch sehen, wie es bei euch nähtechnisch so aussieht. Doch vorher verlinke ich den Post noch bei Greenfietsens Taschen-SAL.
Habt noch einen schönen Sonntagabend.
 
Petruschka

15 Juni 2017

E wie

... Erle, Esche, Eßkastanie, Essigbaum, jede Menge echte ... - beim E war die Baumauswahl nicht schlecht. In meiner Aufzählung fehlt aber noch die Eiche, auf die meine Wahl für die AMC für den Naturalphabettausch mit Klaudia fiel.

 
Eichen sind insbesondere an ihrer Frucht, der Eichel, zu erkennen und in den einzelnen Arten zu unterscheiden. Die Eichel ist eine Nußfrucht. Sie reifen im ersten oder zweiten Jahr nach der Bestäubung. Jede Nussfrucht ist von einem Fruchtbecher eingeschlossen. Meine Eichel wie auch der Fruchtbecher sind aus dickem geschöpftem Papier, das sich gut mit den Nähmaschine aufnähen ließ.
 
 
Für das Blatt habe ich gefärbtes Tyvek mit Abstand !!! unter das Bügeleisen gelegt. Das Tyvek ist daraufhin unregelmäßig geschmolzen. Das ergab interessante Strukturen, die ich mir für das Blatt zunutze machte.
 
 
Diese festere Papier läßt sich ebenfalls gut mit der Nähmaschine aufnähen. Beim ´Fertigen der AMC sollte man sich aber vor direkter Hitze hüten, dann das Tyvek reagiert weiter und schmilzt bei direkter Hitze, weshalb ich eine zweite Lage aufbringen mußte.
 
 
Daß die Karte schon fast fertig war, als ich merkte, daß ich das Wort Eiche zu schreiben vergessen hatte, fällt da fast nicht ins Gewicht. Ihr merkt, der Teufel liegt im Detail.
 
In Deutschland nehmen die Eichen mit einer Fläche von 1,1 Millionen Hektar einen Anteil von 11,6 Prozent an der Waldfläche ein. Die Eichen sind damit nach der Rotbuche die zweithäufigste Laubbaumgattung in Deutschland. Es handelt sich dabei hauptsächlich um die einheimischen Eichenarten Stieleiche und Traubeneiche. Die Eiche gehört zur Gattung der Quercus. Diese Gattung  etwa 400 bis 600 Arten. Die Eichen haben Blätter mit abgerundetem Rand. Sie sind sogenannte Lichtbaumarten, das heißt, sie benötigen im Wachstum mehr Licht als etwa die Rotbuche und bilden selbst offene, lichte Kronen. Die Borke der Korkeiche wird als Kork zur Herstellung von Korken, Korkfußböden und mehr verwendet. Von allen Eichenarten eignen sich nur ungefähr 180 zur Herstellung von Weinfässern (Barrique). In der Volksheilkunde wurde borkenlose Eichenrinde genutzt, um Entzündungen im Mund und der Schleimhäute zu heilen. Alle Teile der Eiche sind wegen der enthaltenen Gerbstoffe leicht giftig und können zu gastrointestinalen Symptomen (Magenschleimhautreizung, Erbrechen, Durchfälle) führen. Der Eichenbaum gilt als Ewigkeitszeichen, denn ein Eicheleben überdauert ca. 30 Generationen. Die Eiche ist auch ein häufig anzutreffender Wappenbaum. Und auf der Rückseite unserer kleinsten Centmünzen sind Eichenblätter aufgeprägt. Kartenspielern ist das deutsche Blatt mit den Eicheln bekannt.
 
Klaudia hat einen wunderschönen dunkelblauen nachtblauen Samtstoff gefunden und sich deshalb für ein Eulenmotiv entschieden. Ich muß sagen, das war eine nachvollziehbare Entscheidung.
 
 
Die Eule ist einfach zu putzig, wie sie da mit ihren großen Augen auf dem Ast hockt.
 
 
Fast meint man, sie schielt ein wenig. Klaudia hat die Details wieder sehr sorgfältig ausgearbeitet. Seht doch nur das Gefieder, wie schön es strukturiert ist. 
 
 
Als Motiv sind mir die Eulen sehr willkommen, aber in Natura meide ich sie eher. Ich habe keinen bestimmten Grund, aber diese hell leuchtenden Augen sind irgendwie unheimlich.
Klaudia hat auf ihrem Blog interessante Informationen zum Uhu zusammengetragen.
 
Morgen ist übrigens wieder der dritte Freitag im Monat. Insider wissen, daß dies der Freitag ist, in dem wieder in die Nacht genäht wird. Ich habe mir rote und blaue Stoffe zusammengesucht, passend zu meinen Motiven zu Frankreich. Ich will ich das Monatsset für Juli nähen. Und da wir jedes zweite Jahr, meist im Juli,  nach Frankreich fahren ...
 
 
Ich liebe die Webkante mit den Männern in verschieden farbigen Baskenmützen (unten). Die muß unbedingt mit auf das Monatsset.
 
Vielleicht treffen wir uns morgen Abend bei Wendy?
 
Petruschka

13 Juni 2017

Ich mußte

... erst einmal die Ereignisse vom Wochenende verarbeiten, bevor ich mich wieder dem Nähen widmen konnte. Gern wäre ich zu den Patchworktagen in Fürth gefahren, aber die Deutsche Meisterschaft im Karate stand an. Wieder einmal in Erfurt, da war der Weg nicht weit. Aber am Samstag waren wir von 8.00 Uhr bis 21.30 Uhr in einer für die vielen Starterzahlen recht kleinen Halle, das fordert einen ganz schön. Für das Tochterkind war es die erste Meisterschaft U 21, obwohl sie noch 17 ist. Sie hat alle ihre Kämpfe gewonnen und so ist sie wiederholt Deutsche Meisterin. Ab nun gehört zu aber nicht mehr zu den "schweren" Damen, sondern startet -68 kg. Mit der Mannschaft erreichte sie Platz 2 und auch da konnte sie alle ihre Kämpfe siegreich gestalten. Nun ist erst einmal Wettkmpfpause. Und ich komme wieder an den Laptop, um all das zu lesen und zu sehen, was Ihr so getrieben habt in den vergangenen Tagen.
Schon vor dem Wochenende war Mini Nummer 9 fertig geworden. Dafür brauchte ich nur schmale Streifen gelben Stoffes.
 
 
Der große Quilt dazu ist das letzte Projekt der QuilThuerer - Die Farben des Regenbogens. Für den Mini habe ich Gelb gewählt, um auch ein farbliches Gegengewicht zu den anderen zu schaffen. Der Mini hat eine Seitenlänge von 15 cm. Im großen Block hatte ich einen Spruch frei gequiltet, hier beschränkte ich mich auf das Wort Sonne, das ich in mehreren Sprachen aufgequiltet habe: Sonne, soleil, sole, sol, sun, солнце (Russisch).
 
 
 
Für den Mini Nummer 10 und damit den letzten hatte ich mich für das freie Maschinensticken entschieden, das wir vor längerer Zeit in einem von einer unserer Nähschwestern geführten Workshop geübt hatten. Dafür hatte ich mir ein Stück gefärbter Seide herausgesucht. Auch für das Vorbild hatte ich ein Stück gefärbte Seide verwendet.
 
 
Dieses liegt schon seit Ewigkeiten im Schrank. Die ältere Tochter hat ihn damals gebatikt. Lange habe ich das Tuch gehütet, doch nun schien die Zeit gekommen. Ich wählte einen Ausschnitt, auf dem ich Tulpen sah. Seht Ihr die Tulpen auch?
 
 
Ich habe dünnen Stoff dahinter gebügelt, alles in einen Stickrahmen gespannt und frei Umrisse und Flächen gestickt. Leider zog sich beim Bügeln alles zusammen. So wollte ich den Quilt nicht haben. Ich habe das Stück aber nicht entsorgt, sondern noch umgewidmet.
Also alles auf Anfang. Ich hatte noch ein Blume aus einem Gardinenstoff, von dem auch der Schmetterling des Originals war. Die bekam ihre Verwandlung durch das Sticken.
 
 
Das Grün wir hier ein wenig verfälscht wiedergegeben, es ist etwas  dunkler. Für den Stengel habe ich ebenfalls ein Rest Seide verwendet, vierfach gefaltet und frei aufgequiltet.
 
 
Die geschlossene Blüte ist nicht so geworden, wie ich wollte, bleibt jetzt aber so.  Der Mini ist 13,5 cm x 21,5 cm groß klein.
Den bestickten Blumenstoff habe ich beschnitten, um daraus AMC zu machen. Davon kann man immer welche brauchen, zum Beispiel für die Nähschwestern zum Geburtstag (oder andere Gelegenheiten).
 
 
 
Aus Resten eines vorherigen Minis ist eine weitere AMC entstanden.
 
 
Unten könnt Ihr erkennen, wie die Blumen-Stoffteile zusammenpassen.
 
 
Die Arbeit an den Minis hat mir großen Spaß gemacht. Nun sind alle Minis fertig und die Frage nach dem Layout stellt sich wieder. Mein Kunstkollege war von den Vorgaben ( 1 Meter hoch, maximal 1 Meter breit) irritiert und zum ersten Mal konnte er mir keinen wirklichen Rat geben.
Eine Idee kaspert mir im Kopf rum, bei der allerdings die genähten Blumen keine Rolle spielen. Zwei Tage gebe ich mir, dann muß die Entscheidung fallen.  Zu sehen, was wir als Gruppe schon alles gemacht haben und einen Ausschnitt davon auszuwählen, das war wie Memoiren, die man schreibt.
Mittlerweile hat auch Regina schon Fotos ihres Jahrzehntquilts gezeigt. Sie macht es auch sehr spannend, indem sie immer nur kleine Ausschnitte zeigt.
Nachher werde ich noch die Aufhänger der Minis befestigen. Bislang habe ich sie beim Annähen des Bindings  nicht berücksichtigt, da ich mir in dieser Frage nicht sicher war. Wenn das getan ist, zeige ich ein Gesamtbild aller Minis.
 
Petruschka