06 Juli 2017

Das Meer

... hat für mich als geborenen Flachländer eine große Anziehungskraft. Zu Kinderzeiten waren wir oft an der Ostsee im Urlaub, eben da, wo die Betriebe ihre Ferienheime hatten. Immer wieder nahmen wir jede Gelegenheit wahr, Meeresluft zu schnuppern. So verwundert es auch nicht, daß wir gestern den hohen Temperaturen entkommen wollten und an den etwa 150 km entfernten Atlantik gefahren sind. Verrückt? Sicher nicht! Wir waren heute in Amiens und die Hitze war nicht auszuhalten. Gut, ich merke den leichten Sonnenbrand am Kleiderausschnitt. Aber das war den wunderschönen Tag gestern wert. Ich nehme Euch mit auf unseren Ausflug.
Unser Ziel war Le Tréport. kurz vor 10.00 Uhr starteten wir. Das Navi leitete uns zuverlässig, aber als das Meer dann plötzlich zu sehen war, so herrlich blau und weit, das war unerwartet. Denn da waren wir schon relativ hoch über der Stadt. Im Netz hatten wir gesehen, daß hohe Felsen den Strand säumen. So standen wir nun weit über der Stadt. Der Blick geht gen Norden.
 
 
Vom selben Aussichtspunkt hat man einen guten Blick auf die schroffen Felsen und man ich möchte mich nur gut festhalten.
 
 
Ich kann mich noch an einen Urlaubsort erinnern, wo wir eine ewig lange Holztreppe nehmen mußten, um an den Strand zu kommen. Hier hat man eine Seilbahnstation mit vier Fahrstühlen.
 

Sie existiert seit 1906 mit dem Aufkommen der  Bäderkultur. Nach dem Krieg 1960 wieder in Betrieb genommen, wurde der Betrieb 1973 aus Sicherheits- und Rentabilitätsgründen wieder eingestellt. Seit 2005 wiederbelebt, bringen Fahrstühle die Besucher an den Strand und zurück. Dabei wird eine Strecke von 120 Metren zurückgelegt. Man kann sie nach Bedarf per Knopfdruck rufen . Die Benutzung ist kostenfrei (!!). Der dazugehörige Parkplatz in den Felsen kostet den für ganzen Tag nur 2,50 €. Wer sich trainieren will, der kann auch Treppen laufen.
Am Strand angekommen, eröffnet sich der Blick auf die Felsen und eine lange Reihe Holzhäuschen.
 
 
Wir gehen den Strand lang und sehen weithin nur Steine. Nur wenige wagemutige Badegäste weilen am Strand.
 
 
Wir gehen weiter bis zum Leuchtturm und sehen immer nur noch Steine.
 
 
Von der Mole aus hat man einen fantastischen Blick über die Küste in Richtung Norden.
 
 
Hier fällt uns erst auf, daß das Wasser ziemlich weit zurückgegangen ist. Ein Angler bestätigt, daß Ebbe ist. Gegen 18.00 Uhr erst käme das Wasser zurück. Gegen 14.00 Uhr machte der Mann das folgende Foto.
 
 
Gegen 17.30 Uhr  entstand das folgende Foto. Es zeigt dieselbe Stelle, nur von einem anderen Blickpunkt aus gesehen. Das Wasser hat sich noch weiter zurückgezogen.
 
 
Von Le Tréport aus hatten wir einen anderen Strand entdeckt. Um dorthin zu gelangen, macht man einen Spaziergang entlang der verschiedenen Häfen (Vor-, Fischerei, Yacht- und Handelshafen)  und gelangt über eine kleine Fußgängerbrücke auf die andere Seite der Stadt.
Der angrenzende Ort heißt Mer-les-Bains und ist ein herausragendes Beispiel für die Bäderkultur des beginnenden 20.Jahrhunderts.
 
 
Fast überall waren die Fensterläden geschlossen und desöfteren konnte man lesen, daß die Häuser/Wohnungen zu vermieten oder auch zu verkaufen sind.
 
 
Immer sind es nur schmale Häuser von vielleicht 5 Metern Breite. Wie ich aus Erinnerungen kenne, haben alle einen hübschen Namen: Clair de Lune (Mondenschein), Les Sablons (Der Sandstrand), La Sirène (Die Meerjungfrau) ...
 
 
Vom Strand aus ergibt sich folgender Blick auf die Uferzeile.
 
 
Der Fotograf und seine Begleitung laufen im ablaufenden Ebbewasser entlang des Strandes, hin und zurück, so schön ist es im Wasser.
 
 
Wenn sich das Wasser so weit zurückzieht wie hier -schaut doch nur an, wo die Bojen liegen- kann man im feinen Sand laufen. Weiter oben allerdings sind auch hier die Steine dominierend. Dennoch sind viele Familien hier.
 
 
Zwei oder drei Angler mit einem kleinen Netz konnte man beobachten. Sie hatten sogar etwas in ihrem Eimer.
 
 
 
Nach einem leckeren Eisbecher machten wir uns auf den Rückweg. Auf der Promenade entdeckten wir, daß die zwei Orte zwei verschiedenen Departements und sogar zwei verschiedenen Regionen angehören.
 
 
 
Mer-les-Bains: Département Somme, Region Picardie und Le Tréport: Département Seine Maritime, Region: Normandie.
Ein anderer Spruch ist mir auch noch aufgefallen. Auf dem den Strand begleitenden Fußweg war zu lesen:
 
Immer wieder kann man in letzter Sekunde Hundehaufen umrunden. Daß die Fußwege keine Hundehaufenwege (O-Ton Tochter: Scheißwege) sind, darauf wird hier mit einem lustigen Wortspiel aufmerksam gemacht.
 
Die Tochter hat sich abschließend noch am Steinstrand von Le Tréport ins Wasser gewagt. Nun war auch der Grund, warum hier so wenige Besucher waren, klar. Es ist einfach kein Vergnügen,  am Steinstrand ins Wasser zu gehen.
Mit dem Fahrstuhl ging es wieder hoch in den Felsen und dann ging es zurück ins Feriendomizil. Hatten wir morgens noch die Landstraßen genommen, zogen wir nun die Autobahn trotz der Mautgebühr von ca. 10 Euro vor. Gegen 21.00 Uhr waren wir zurück und hatten an den Armen Sonnenbrand. Am Strand herrschten angenehme 24 Grad und immer ging ein leichter Wind. Da merkt man das nicht.
Auch wenn die Strecke keine kurze war, haben wir den Tag am Meer doch sehr genossen. Mal sehen, wie lange es dauert, bis ich wieder einmal ans Meer komme.
Morgen ist nun schon der letzte Tag, den wir hier verbringen. Den werden wir füllen mit Sachen packen, letzten Einkäufe, dem Schreiben letzter Postkarten und Nichtstun. Fotos zum zweiten Paristrip gibt es später.
 
A bientôt!
 
Petruschka

11 Kommentare:

  1. Ja, Sandstrand ist eben nicht unbedingt überall die Normalität...
    Aber Hauptsache, das Wasser ist schön, ich kann auch mit Steinen leben (baden).
    LG
    Valomea

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  2. Komm´ einfach mal zu uns, dann zeige ich Dir Ebbe und Flut und Sandstrände etc. und baden kannst Du hier auch. Aber so schön blau ist es nur dort.

    Nana

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  3. Was für ein schöner Ausflug! Ich habe ihn sehr genossen. Und mehr und Strand ist immer schön. Auch mit Steinen. Ihr wolltet ja nicht zwingend baden!

    Gruß Marion

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  4. Tolle Einblicke in euren erlebnisreichen Urlaubstag am Meer....und du hast es wunderbar"erzählt". Weiterhin schöne Urlaubstage...

    Lg Klaudia

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  5. Liebe Petra,
    für diese Ausblicke hätte ich auch die Strecke in Kauf genommen, einfach ein herrliches Fleckchen Frankreich. Dass sich das Wasser dort so weit zurückzieht, habe ich schon mal von einer Freundin gehört und auch Beweisfotos gezeigt bekommen. Das ist hier ja ganz anders. Die Bäderhäuser sind schön bunt, an der Ostsee sieht man sie ja meistens nur in weiß.
    Geniesst weiterhin euren Urlaub.
    LG, Britta

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  6. Sonne, Meer und Wasser, das ist für mich Urlaub pur.
    LG
    KATRIN W.

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  7. Oje, schon der letzte TAg von Eurem Urlaub...Die Bilder sind wieder wunderschön zum ansehen und auch für mich ist das Meer etwas ganz besonderes. Wir haben hier zwar viele Seen, aber das Meer ist doch noch etwas anderes.
    glg Susanne

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  8. Wunderschön war euer Ausflug auch für mich. Traumhaft schöne Bilder. Danke, da habe ich gleich ein wenig Urlausgefühl.
    Winkegrüße Larissa

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  9. Liebe Petra,
    so ein Ausflug ans Wasser ist immer etwas Schönes. Ihr habt einen so schönen Ausflug gemacht, den wir an dieser Stelle auch mit genießen dürfen. Danke für die tollen Fotos.
    Liebe Grüße Anke

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  10. Ach wie schön - da wäre ich gerne mit dabei gewesen! Ich liebe das Meer - obwohl (oder gerade weil?) ich ein Bergkind bin...
    LG, Sandra

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  11. Oh wie schön, genau dort bin ich mal vor einigen Jahren gewesen!
    Die weißen Strandhäuschen kenne ich. Frankreich ist ein tolles Urlaubsland.
    LG Ucki

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