08 August 2012

Schon immer


... wollte ich verschiedene Tilda-Figuren nähen. Doch immer war etwas Anderes drängender, interessanter, schöner. Doch gestern und heute habe ich mich hingesetzt und Einiges genäht.


Auf dem Fensterbrett in meinem Arbeits- und Nähzimmer haben sie sich zwei Matrjoschkas, eine Schnecke und zwei Libellen versammelt und harren der Dinge, die da kommen. Recht so.


Die Schnecke wollte ein Einzelfoto. Na bitte, kein Problem. Auf die Frage an meine Tochter, wo ich die Augen am besten platzieren soll, bekam ich doch die oberschlaue Antwort, daß Schnecken gar keine Augen hätten. Jedenfalls nicht dort, wo ich sie hinzumachen gedachte. Zwei kleine Perlen habe ich genommen und so gefällt es mir auch sehr gut.
Dann aber wollte die Schnecke ihre Umgebung kennenlernen. Da das für sie allerdings sehr gefährlich gewesen wäre (und auch ein wenig länger gedauert hätte, von wegen Schneckentempo und so), war ich dann so freundlich und habe sie in den Garten mitgenommen.


Hier fühlt sie sich zwischen Salbei und Waldmeister sehr wohl.


Unter der Meerrettichpflanze fand sie es auch sehr bequem.


Am besten paßt sie farbmäßig aber zu den gelben Bohnen.

Doch was machen die Libellen unterdessen?


 Auch die Libellen wollten nicht eingesperrt bleiben. So entließ ich sie ins Freie.


Auf dem Lavendel durften sie sich am lieblichen Duft der Blüten erfreuen.


Farblich gut harmonierten sie auch mit der Lupinie.


Zwischendurch machten sie Rast auf den Beetrosen.

Wie bei der Schnecke auch, stammt die Vorlage aus "Tildas Sommergarten". Könnte im Moment ja passender nicht sein.

Die beiden Matrjoschkas aus "Tildas Winterwelt" warteten derweil auf Besuch aus dem fernen Rußland.


Ganz in Erwartung sind schon die Münder gespitzt, um ein fröhliches "Guten Tag" zu schmettern, natürlich in Russisch.


Und da ist der Besuch schon: Drei Holzmatrjoschkas wollen mit ihren Schwestern aus Stoff ein wenig über alte und neue Zeiten plaudern. Natürlich stellt man sich gegenseitig die Familie vor.






Und ein Gruppenfoto der Holzschwestern mußte natürlich auch sein.


Die ärmlicher aussehende haben sie in die Mitte genommen. Sie hat es wohl nicht so gut getroffen. Kein Wunder, ist sie ja auch die älteste der Drei. Sie stammt noch aus tiefsten SU-Zeiten. Wie ich vor einiger Zeit mal berichtete, habe ich ja ein Jahr in der SU studiert, mein Mann sogar fünf. Aber wer sie wohl mitgebracht hat, läßt sich nicht mehr nachvollziehen. Die anderen beiden habe ich 1998 aus Moskau mitgebracht. Zu dieser Zeit war ich für zwei Wochen zur Weiterbildung am Puschkin-Institut. Es gab alle möglichen Arten von Matrjoschkas, von Politikern über Sportler und Künstler. Und natürlich auch in allen Preisklassen. Ich wollte aber traditionelle Matrjoschkas haben und so habe ich mir die beiden ausgesucht.

Nun aber protestierten die Stoff-Matrjoschkas und wollten auch ein Einzelporträt. Denn was dem Einen recht ist, soll dem Anderen billig sein. Na dann also.




Ich habe gleich zwei genäht, sozusagen in Positiv/Negativ. Die Stoffe sind, wie leicht zu erkennen ist, aus der Tilda-Kollektion. Ich habe sie vor längerer Zeit als Stoffpaket bei Planet Patchwork gekauft. Da waren mehrere Soffe in der Größe von 15 cm x 55 cm drin. Und für die Puppen hat es gerade gut gepaßt, die beiden Stoffstücke sind bis auf wenige Zentimeter alle. Die Gesichter sind aus einem alten Stück Seide von einem kaputten bemalten Kissen. Sie sind appliziert. Es ist eine ziemlich feste Qualität und die Farbe paßt perfekt für Gesichter. Die Haare, die Augen und der Mund sind mit Folienstiften aufgemalt. Ich habe extra keine großen Münder gemalt; so gefällt es mir besser.

Die Schnecke war ganz neidisch auf den Besuch der Verwandtschaft und wollte auch mit ins Familienalbum. Heute kann ich keinem einen Wunsch abschlagen, also los.


Ein hübsches Bild, nicht wahr?

Als ich gestern Nachmittag beim Vorbereiten der Libellen war, nahm ich aus dem Augenwinkel  eine Bewegung wahr. Natürlich schaute ich nach der Ursache.


Und siehe da, ein kleiner Schmetterling hatte sich zu uns verirrt. Ganz orientierungslos suchte er den Weg ins Freie. Das Fenster war zwar offen, aber er war ja ganz unten und teilweise unter der Gardine versteckt. Er sah wohl das Helle, aber gegen das Glas kam er natürlich nicht an.


Ich habe schnell die Kamera geholt und auch ein Bild aus der Nähe gemacht. Und dann natürlich nachgeschaut, welch schöner Schmetterling uns da beehrte. Es ist ein Kleiner Fuchs. Besonders schön finde ich die blauen eingeschlossenen Färbungen am Rand der Flügel.
Natürlich habe ich ihn sofort nach dem Fotoshooting in die Freiheit entlassen.

Und hier nun noch einmal alle gewerkelten Figuren.


Die Matrjoschkas werden auf dem Fensterbrett bleiben. Die Schnecke steht leider nicht von allein. Da werde ich noch ein Stück Holz unterkleben müssen. Danach wird sie den Matrjoschkas Gesellschaft leisten. Die Libellen bekommen bestimmt noch ein paar Geschwister und werden dann zu einer Kette verarbeitet.

Langweilig wird mir bestimmt nicht werden in den Ferien. Zum Glück ist die Urlaubswäsche jetzt durch. Eigentlich war ab heute ein Kurzbesuch bei meiner Mutter geplant. Aber das Tochterkind hat sich gestern beim Training gleich in der Erwärmungsphase dermaßen den Knöchel verstaucht, daß sie den Fuß nicht aufsetzen kann. So spiele ich auch noch Krankenschwester und Entertainer, neben meinem Job als Köchin, Gärtnerin und Hauswirschafterin.

Dagmar hat meinen Blog entdeckt und sich als neue Leserin eingetragen. Herzlich willkommen!

Liebe Grüße an alle in der Bloggerwelt. Ich gehe dann mal wieder ernten.

Petruschka

11 Kommentare:

  1. Liebe Petruschka,

    die Tildafiguren sind sehr schön..besonders die Schnecke ist der Hammer...sagenhafte Farben. Ich bin begeistert.
    ♥-liche Grüße von Dagmar

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  2. Hallo Petra,
    Du hast schöne Tilda Sachen genäht und man merkt dass Du mit diesem Bericht viel Spaß hattest, und ich auch.
    LG
    KATRIN W.

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  3. Liebe Petra,
    ein herrlicher Bericht...ich musste schmunzeln, wie schön du es erzählt/geschrieben hast.Bei dem Schmetterling hätte ich auf das "Pfauenauge" getippt!
    Deine Schnecken und Matrjoschkas sind toll geworden und auch die Libellen passen wunderbar dazu!

    Liebe Grüße Klaudia

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  4. Was für ein herrlich frischer, lebendiger und toller Post von Dir und so lustig. Also die Figuren sind super, die Schnecke gefällt mir wirklich besonders gut im Garten und die Matrioschkas (oder wie?) sind toll, auch die aus Holz. Jetzt wüßte ich noch gerne, was Du dort in Rußland studiert hast.

    Ein echt gelungener Beitrag!!!

    Nana

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  5. Da warst Du aber fleissig und wurdest auch gleich mit dem Besuch eines wunderschönen Schmetterlings belohnt.
    Herzlichst
    Bea

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  6. Ja, so ist es... super easy, tausend Jobs, machen wir doch gern.
    Einfach herrlich deine Gartenexkursion. Und das Foto-Shooting der Matroschkas klasse.
    Liebe Grüße, anngles.

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  7. Vielen Dank für den schönen Post und die dazugehörigen tollen Fotos. Die Tildasachen finde ich auch immer wieder schön. Mir sind sie aber oftmals zu fummelig ...
    Liebe Grüße von mir

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  8. Ganz allerliebst die Figuren und ebenso die nette Geschichte dazu!
    LG Tina

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  9. -ein wunderbares Posting, tolle Fotos und Texte und ganz süße Handarbeiten ☺

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  10. Da hast du ganz schöne Tilda-Sachen genäht. Der Post ist sehr unterhaltend und lustig. :-)
    Liebe Grüsse Hannelore

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  11. Tolle Tilda Sachen hast du da genäht. Ich stehe ja besonders auf die Schnecke. Irgendwann will ich die auch nochmal nähen. Ein toller Post. Liebe Grüße, Fee

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Danke für Deinen Kommentar, ich freu mich sehr darüber.
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