17 Dezember 2016

Den 3.Freitagabend

... im Monat habe ich genutzt, um noch acht Weihnachts-AMC zu gestalten. Gegen 19.30 Uhr ging es ans Zuschneiden: Aboquadrate, Vlies S 80, Vlies 620, Vliesofix und natürlich die  Stoffstücke für die Rückseite. Allerdings reichte der goldgesprenkelte grüne Stoff nur noch für sieben AMC. Ein anderer grüner Rest kam noch dazu.
 
 
Schon vor zwei Wochen habe ich für einen Brief-Weihnachtskalender 24 AMC angefertigt.  Meine Idee, Aboquadrate mit Golddruck als Weihnachtskugeln zu verwenden, habe ich auch gestern umgesetzt. Reste verwendete ich für stilisierte Weihnachtsbäume.
 
 
Nach gut zweieinhalb Stunden waren die Karten fertig. Für das versprochene Weihnachtsgeschenk für die Tochter einer Kollegin setzte ich mich noch eine gute Stunde vor den Fernseher und strickte am zweiten Socken. Dabei konnte ich die Ferse und einige Reihen am Fuß stricken.
 
 
Gegen 23 Uhr allerdings nahm die Müdigkeit rapide überhand und ich beendete meinen Freitag-in-die-Nacht-nähen. Heute Abend sollen nun weitere Reihen dazukommen. Mit sechsfädiger Wolle und einer benötigten Größe 38 sollten die Socken bald fertig sein.
Bis dahin werde ich mich nach längerer Zeit mal wieder auf eine ausgiebigere Blogrunde begeben und schauen, was Ihr so gewerkelt habt. So nach und nach werde ich auch die Fotos vom Briefadventskalender bearbeiten und Euch dann die hübschen Dinge zeigen, die mich erreicht haben.
 
Petruschka

15 Dezember 2016

W wie

...Weißrussland - mehr Auswahl hatten wir in diesem Monat nicht. Aber wir haben unsere AMC doch sehr unterschiedlich gestaltet. Für mich stand von vornherein fest, daß der Landesname in der Originalfassung auf der Karte sein muß. Wenn wir auf internationalen Wettkämpfen sind, begeistern die weißrussischen Anhänger durch ein lautes "Belarus".  Und so bannte ich die Bezeichnung für die Republik Weißrussland in Weiß ;-) auf die roten und grünen Streifen der Nationalflagge.
 
 
Die rote Fahne symbolisiert dabei das Blut, das für die Heimat vergossen wurde und das Grün steht für die Natur. Die Flagge ist allerdings nicht vollständig. An der linken Seite ist noch ein hübsches  traditionelles rot-weißes Ornament zu sehen. Diese Flagge gilt seit 1995 und ist an die ehemalige Flagge der Weißrussischen Föderativen Republik angelehnt. Allerdings gibt es wohl Streit um diese Flagge, da Teile der Opposition die weiß-rot-weiße Flagge der Zarenzeit wollen.
Die kyrillische Schrift mußte  sein. Immerhin bin ich Lehrerin für Russisch/ Französisch und habe während des Studium ein Jahr in Rostow am Don studiert. Kyrillisch habe ich allerdings schon lange nicht mehr geschrieben. Und jetzt sogar freihand mit der Nähmaschine!
 
 
Die weißrussische Schrift entspricht fast genau der russischen. Es gibt ein paar Unterschiede in der Schreibweise der Wörter. Aber damit will ich Euch jetzt nicht langweilen. Auch einige Buchstaben werden anders geschrieben - so auch das i, das im Russischen wie ein deutsches u geschrieben wird.
Nun noch ein paar Informationen zum Wort Ƃэларусь. Das Adjektiv bely bedeutete im Mittelalter „westlich“ und/oder „nördlich“, Belarus ist demnach mit „Westliche Rus“ zu übersetzen. Ebenso besteht die als wahrscheinlich geltende Ansicht, dass der westliche Teil der Kiewer Rus die Bezeichnung Weiße Rus trug, während die tributpflichtigen östlichen Gebiete als Schwarze Rus bezeichnet wurden.
Weißrussland ist 207600 km² groß und hat ca. 9, 1 Mio Einwohner. Die Hauptstadt ist Minsk. In Brest, der Grenzstadt zu Polen, müssen die Züge umgerüstet werden auf die Spurbreite der russischen Eisenbahn. Und wer einmal ausgestiegen ist, muß dann draußen warten - das habe ich selbst erlebt.
 
Klaudia hat sich einer Матрёшка angenommen. ( Mit dem Schreibprogramm geht das Kyrillische ja ganz fix.)  Sie hat die typischen Rundungen und Gesichtszüge einer solchen Puppe auf das Wunderbarste getroffen.
 
 
Diese Puppen sind ein beliebtes Mitbringsel aus Russland. Klaudia hat diese hübsche Puppe mit allerlei Nähutensilien versehen. Ihre AMC nahm Platz zwischen zweien meiner Matrjoschkas, gekauft in Moskau 1998, als ich dort zwei Wochen zur Weiterbildung war. Die kleine stammt noch von meinem Aufenthalt in Rostow am Don im Jahre 1986.
 
 
Nun haben wir das Alphabet fast durch - das 'Z' fehlt noch, denn mit Y  gibt es kein Land. Und da ich ja im Februar auf Zypern war ...
Das soll es für heute schon gewesen sein. Morgen verabschieden wir die französische Gastschülerin, die seit letzter Woche bei uns war. Am Wochenende sollte dann auch wieder Zeit für das Bloggen sein; seit fast vier Wochen war ich nicht online.  Bis dahin!
 
Petruschka

19 November 2016

Die Samstagnacht

... lief nicht ganz so wie geplant. Denn die Versammlung, zu der der Angetraute am Abend ging, war nicht vor 21.00 Uhr zu Ende, weswegen nun ich das Tochterkind aus Weimar abholen mußte, und zwar vom ganz anderen Ende der Stadt. So fehlte mir nun eine ganze Stunde zum Arbeiten. Dennoch war die Teilnahme am FNSI erfolgreich. Nach dem ewig scheinenden Schneiden von Streifen in Pink und Rot wurden diese zusammengenäht, mit kleinen Fächern und Rückseite versehen und gewendet. Auf diese Weise entstanden vier Behältnisse für Pixiebücher.
 
 
Ganz offensichtlich sind diese kleinen Taschen für Mädchen gedacht. Demnächst muß ich wohl noch ein paar Täschchen für Jungen machen - blaue Reste habe ich immer noch genug.  Die Taschen können mehrere kleine Bücher aufnehmen. Zwei davon habe ich letztens beim Aufräumen gefunden.
 
 
Kleine Reste von Rot und Weiß brauchte ich für Teebeutelbehälter, von denen ich zwei geschafft habe.
 
 
Bis viertel zwei in der Nacht nähte ich an den kleinen Täschchen. Noch sind die Täschchen ohne Knöpfe. Da war ich gestern Abend doch zu müde dafür. Diese Restarbeit werde ich heute Abend erledigen. Denn da werde ich es mir auf der Couch gemütlich machen.
Ich nehme an, auch Ihr nutzt dieses gräßliche Novemberwetter zum Nähen. Was Ihr da so geschafft habt, werde ich mir jetzt mal ansehen.
 
Petruschka

18 November 2016

Eine Reise um die Welt

... oder Sonnenschein und Schatten ist der Name eines Quiltmusters, welches als letzteres traditionell von den Amish genäht wird. Die Reise um die Welt wird mit viel weniger Farben genäht als die traditionelle Form. Ich habe den Quilt mitgenommen, um in einem Weimarer Reisebüro Fotos vom Quilt zu machen.
 
 
Das Reisebüro vereint die Funktionen eines kleinen Cafés mit den ureigenen eines Reisbüros. Und deshalb findet man auch so wunderbare Ausstellungsstücke wie die alte Tür auf dem Foto oben. In Nischen sind kleine Figuren ausgestellt, Mitbringsel aus einem Urlaub in weiter Ferne.
 
 
 An der mit hübschen Kacheln verzierten Bar wird der Kaffee zubereitet.
 
 
Ein überdimensionales Poster verweist wieder auf den Wunsch, ferne Kulturen kennenzulernen.
 
 
Ich fand es sehr nett, die Fotos machen zu dürfen. Ich hatte der Leiterin von der Aktion der Quilts im öffentlichen Raum erzählt und findet die Idee sehr interessant. Sie hatte sogar schon von Patchwork und Quilten gehört.
Mein Quilt entstand schon 2008 für die Ausstellung "Licht und Schatten".  Die Vielzahl der Farben steht für die Lebensfreude und die durchaus sinnvolle Einstellung, daß da, wo viel Licht, auch viel Schatten ist. Ursprünglich verwendet man auch sehr viele Reste - ich habe extra Stoffe dafür gekauft.
 
 
Die breiten Randstreifen stehen für den strengen Glauben der Amish. Währenddessen die Mitte mit diagonalen Linien gequiltet werden, um die drei Lagen miteinander zu verbinden ...
 

 
... bekommen die Ecken und die Ränder ein eigenes, großflächigeres Muster. Schließlich gibt es da nur wenige Nahtzugaben. Die Amish quilten klassischerweise mit der Hand. Das habe ich auch getan.
 
 
Auch ich reise heute, nämlich zu Wendy ins ferne Australien. Denn der heutige Freitag ist der dritte im Monat und so lädt Wendy zum in-die-Nacht-nähen ein. Rausgesucht habe ich bunte Streifenreste, die ich für den Weihnachtsmarkt im Kindergarten zu kleinen Täschchen für Pixiebücher und Teebeuteltaschen vernähen will.
 
 
Nach einer kleinen Stärkung geht es gleich an die Nähmaschine. Es ist zwar noch nicht einmal 18.00 Uhr, aber immerhin ist es dunkel draußen, also praktisch Nacht ;-)).
Übrigens, es gibt eine Verlosung unter den Teilnehmern des Freitagnachtnähens. Schaut doch mal rein bei Wendy.
 
 
Na dann, frohes Nähen!
 
Petruschka


15 November 2016

V wie

... Vanuatu, so heißt es bei mir im November im AMC-Tausch mit Klaudia zu den Ländern. Es scheint, ich habe eine Schwäche für solch kleine Staaten. Vanuatu hat eine Fläche von gerade mal 12190 km² und knapp 267000 Einwohner. Es gibt aber noch kleinere Staaten - zum Beispiel Vatikanstadt, San Marino oder Monaco. Für die, die es (noch oder nicht mehr) nicht wissen - Vanuatu liegt im Pazifik, im Nordosten Australiens. Ich kenne es noch als Bestandteil Frankreichs, das gemeinsam mit Großbritannien die Inselgruppe, bestehend aus 83 Inseln (davon 67 bewohnt), verwaltete. Die Inseln gehören zu den Neuen Hebriden. Das Land ist seit 1980 unabhängig.
32,6 % der Bevölkerung sind bis 14 Jahre alt, von 15 bis 64 Jahre sind es 63,7 %, über 64 Jahre sind lediglich 3,7 % der Einwohner. Die Lebenserwartung der Bevölkerung liegt bei 62,85 Jahren (Männer: 61,34 Jahre, Frauen: 64,44 Jahre). 26 % der über 15-jährigen sind Analphabeten (!!!). Zudem hat Vanuatu mit 110 Sprachen die höchste Sprachendichte (Sprachen pro Einwohner) der Welt. Da ist es nur verständlich, daß sich ein Großteil der Bevölkerung die Sprache seines Inselnachbarn gar nicht versteht bzw. sich überhaupt jemandem verständlich machen kann. In diesem Fall bedient man sich Sandzeichnungen. Auf Youtube findet man mehrere Videos. Schaut Euch mal diese Fingerfertigkeit an!  Ich habe eine Sandzeichnung auf meiner AMC verewigt. Ich weiß allerdings nicht, was die Zeichnung bedeutet.
 
 
Diese Zeichnungen bestehen aus einer durchgehenden Linie. Manchmal werden Hilfslinien gesetzt. Seit 2003 sind Sandzeichnungen von der UNESCO als Kulturerbe der Menschheit anerkannt.
 
 
Das Motiv hatte ich vorher auf Papier gezeichnet und dann die Linien nachgenäht. Nachdem der erste Versuch schiefging, Bleistiftreste ließen das Gelb eher grau aussehen, habe ich von der Rückseite her genäht und dieses Mal ging alles gut. Nachdem ich das Papier entfernt hatte, habe ich ein zweites Mal, nun aber von vorn, die Linien nachgenäht. Insgesamt ist Vanuatu kein reiches Land. Reiseberichten aber kann man entnehmen, daß die Menschen aber freundlich, gutgelaunt und zuvorkommend seien. Eine ganz besondere Geschichte kann man bei Wikipedia nachlesen:
 Auf der Insel Pentecost wird noch immer der traditionelle Tauschhandel betrieben. Die Tanbunia-Bank hat sich darauf spezialisiert. So besitzt jeder Gegenstand – zum Beispiel eine Schilfmatte, eine Muschel, ein Wildschwein, der Stoßzahn eines Wildschweins oder einfach ein wohlgeformter Stein – einen Wert, der nach einer in der Bank befindlichen Tabelle in die Währung Livatu umgerechnet wird. Selbst ein guter Rat oder eine alte Geschichte können auf diese Weise in Geldeswert umgerechnet werden.So gesehen "besitzt" jeder Einwohner etwas, das er eintauschen kann. Der Tanbunia-Bank ist sogar daran gelegen, dass niemand Mangel leidet oder verarmt. Der Wert eines Livatu entspricht dem Wert eines guten Schweinestoßzahnes und der Staat Vanuatu garantiert die Umtauschmöglichkeit in die offizielle Landeswährung Vatu.

Klaudia hat sich für Vietnam entschieden. Mit diesem Land hatte ich auch geliebäugelt. Reis- und Teeplantagen fielen mir dazu ein. Dazu die traditionellen Gewänder und die kegelförmigen Hüte, tiefschwarze Haare und freundliche Gesichter. Klaudia hat eben diesen besonderen Hut auf ihre AMC gebannt.

 
Sie hat recherchiert, daß diese traditionelle Kopfbedeckung Non La heißt. Ich finde ihre Umsetzung wieder einmalig schön. Sicher wird sie auf ihrem Blog noch viel mehr Informationen geben, als sie es auf Postkartengröße könnte.
 
Außer Vatikanstadt gab es noch Venezuela als Land mit V. Umso bemerkenswerter ist es, daß wir wieder verschiedene Länder gewählt haben ;-)).
 
Beim nächsten Post, einem weiteren Farbklecks, nehme ich Euch mit auf eine Reise um die Welt.
 
Petruschka

08 November 2016

Bunt wie der Regenbogen

..., ein bißchen crazy und ein bißchen Verzierung mit Stickereien, so lautet unser neues Projekt. Rot, Grün, Blau und Gelb sollen auf jeden Fall darin vorkommen, zwei weitere Farben sind Pflicht. Jeder Block soll am Ende ein Quadrat von 25 cm ergeben. Diese Blöcke werden untereinander angeordnet. Die Umrandung kann frei gewählt werden. Das sind die Vorgaben, an die sich jede zu halten hat (halten sollte). Vor unserem monatlichen Treffen hatte ich schon Blau und Gelb fertig. Am Sonnabend habe ich dann Rot und Grün geschafft. Ich nähe für jede Farbe ein anderes traditionelles Muster, allerdings ein wenig "verrückt", also auch mal ein wenig schief. Alle Stoffe stammen aus dem Vorrat. Oft sind es nur Reste, manchmal verwende ich auch Aboquadrate.
 
Der rote Block gefällt mir am besten. Er strahlt eine solche Lebensfreude und Dynamik aus.
 
 
Vom Blau sind zwei Töne im Regenbogen vertreten - Indigo und Hellblau. In meinem Block sind sie beide vereint.
 
 
Für Grün habe ich 25 6,5 cm Quadrate geschnitten. Hier kamen vor allem gemusterte Aboquadrate zum Einsatz.
 
 
Der gelbe Block ist tatsächlich ein sogenannter Crazy-Block, der ja um eine unregelmäßiges Vieleck herum entsteht. 
 
 
Als weitere Farben sind noch Orange und Lila im Regenbogen vertreten.  Da muß ich erst einmal die Vorräte sondieren.
 
Petruschka

06 November 2016

Farbklecks Nr.3

... begnügt sich nicht mit einem Quilt. Nein, es gibt gleich zwei zu sehen. Mein Weg führt mitten ins Zentrum von Weimar und zwar ans Bauhaus-Museum.
 
 
Das provisorisch im ehemaligen Kulissenhaus untergebrachte Bauhaus-Museum Weimar vermittelt mit mehr als 200 Exponaten einen Einblick in die Entwicklung des Staatlichen Bauhauses an seinem Gründungsort Weimar. Im Vordergrund begrüßen zwei Aufsteller potentielle Besucher. Auf dem rechten ist die berühmte Tischlampe von Wagenfeld zu sehen. Die Präsentation im Bauhaus-Museum Weimar zeigt Arbeiten von Walter Gropius, Gründungsdirektor des Bauhauses, sowie von berühmten Bauhaus-Meistern wie Lyonel Feininger, Johannes Itten oder Paul Klee, der im Zentrum meines Interesses steht.
 
 
 
Sein 1929 im Anschluß an eine Ägyptenreise entstandenes Gemälde "Feuer am Abend" nahm ich 2007 als Inspiration für die erste Ausstellung der QuilThuerer mit dem Namen "Licht und Schatten".
 
 
Es ist ein sehr geometrisch aufgebautes Bild. Das Original ist nur 37 cm x 36 cm groß. Um auf die erforderliche Größe von 70 cm im Quadrat zu kommen, habe ich alle Maße akribisch umgerechnet. Für die verschiedenen Farbnuancen von Blau, Lila und Braun hatte ich kleine Stücke gefärbt und auch auf unkonventionelle Stoffe zurückgegriffen.
 
 
 
Die kreisförmigen, in ungleichmäßigem Abstand handgequilteten Linien stellen die Wärmestrahlung dar und heben das aus der Mitte verschobene rote Rechteck hervor.
 
 
Paul Klee arbeitete von 1920 bis 1930 am Bauhaus, erst in Weimar, dann nach dessen Auflösung 1925 in Dessau.
Ganz nach Bauhaus-Manier ist auch mein zweiter Quilt, der im Rahmen eines anderen Projektes entstanden ist.
 
Geometrisch, bunt, vielseitig, zu kreativem Spiel anregend  und ein kunsthandwerkliches Einzelstück, so habe ich mir den Baukasten vorgestellt. Auf der Basis eines neuartigen, pluralistischen Lehrprogramms mit Kreativitätstraining, Teamwork und praxisorientierter Werkstattausbildung schufen die Bauhäusler herausragende Leistungen in der bildenden Kunst, im Design, der Architektur und den Darstellenden Künsten. Zum 100-jährigen Jubiläum der Gründung des Bauhauses 2019 ist eine Neues Bauhaus-Museum im Bau.
Gegenüber vom Bauhaus-Museum stehen sich übrigens Goethe und Schiller die Beine in den Bauch ;-)).
 
 
Ist doch spannend, eine solche Stadtführung, oder? Im vergangenen Jahr habe ich Euch auch schon durch Weimar geführt. Unter dem Label "Farbkleckse" könnt Ihr noch einmal nachlesen.
 
Und wenn Ihr jetzt den Eindruck habt, ich zeige nur noch alte Arbeiten, beweise ich Euch beim nächsten Post das Gegenteil. Doch zunächst wünsche ich Euch einen guten Wochenstart.
 
Petruschka

03 November 2016

Farbklecks Nr. 2

... führt Euch noch einmal in das kleine Örtchen Ettersburg. Das gleichnamige Schloß benutzte die Herzoginmutter Anna Amalia von 17761 bis 1780 als Sommersitz.
 
 
Hier traf sich ihr literarisch-musischer Kreis, dem u. a. Wieland, Herder und Goethe angehörten; auch das Weimarer Liebhabertheater trat hier auf. 1845 entstand eine Parkanlage im Stil eines Englischen Landschaftsgartens nach Plänen des Landschaftsarchitekten Eduard Petzold und des „Parkfürsten“ Herrmann von Pückler-Muskau.
 
 
 
 
Herzog Ernst August ließ 1728–1740 das Schloss umbauen und eine Freitreppe davorsetzen. Hochzeitspaare feiern hier und ich kann mir sehr gut vorstellen, wie die Braut mit ihrer Schleppe die Stufen hochschreitet.  
 
 
Zum baulichen Ensemble des Schlosses gehört auch die ehemalige Stiftskirche, die im romanischen Stil erbaut wurde und nach der Zerstörung im neugotischen Stil wiedererrichtet wurde.
 
 
In den Jahrzehnten nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Schloss Ettersburg vernachlässigt und verfiel. Im Juli 2006 begann die bauliche Revitalisierung des Objekts.
 
 
 
Heute  kann der Schlosskomplex als Tagungsort und für Veranstaltungen gebucht werden. Man bietet auch Gastronomie und hochwertige Übernachtungsmöglichkeiten für Gäste. An den Wochenenden werden für das interessierte Publikum Schlossführungen durchgeführt.
 
 
Der Quilt stammt aus dem Jahr 2007 und wurde für die Ausschreibung "Rosen so oder so" des Handarbeitshauses mit Museum in Niederau angefertigt. Dafür hatten die Nähwilligen 25 cm  des braunen Rosenstoffes (Mittelquadrat) bekommen, der im Quilt verarbeitet werden sollte.
 
 
Neben dem Quadrat-im-Quadrat-Block verwendete ich nostalgische Motive eines Stoffes, den ich im Jahr zuvor in Frankreich gekauft hatte.
 
 
 
 
Die Motive hob ich durch gequiltete Umrißlinien hervor. Für die Blöcke des Randes verwendete ich für die Rosenmotive Aboquadrate. (So lange beziehe ich die schon?)  In die Blöcke quiltete ich mit der Hand romantisch angehauchte Herzen.
 
 
Ich kann mich noch gut erinnern, daß mir sowohl die Planung als auch das Nähen und das Quilten viel Spaß gemacht hatte. Und obwohl ich heute sicher manches anders machen würde, an diesem Quilt gefällt mir immer noch alles. Einen Preis gab es nicht, aber das war auch nicht wichtig.
 
 
Vielen Dank für die Kommentare zu meinem Herbstquilt. Für die nächsten Farbkleckse war ich heute in Weimar unterwegs. Also dann, wir sehen uns.
 
Herzlichst, Petruschka

01 November 2016

Die Farben

... des Herbstes sind einmalig. Jutta von Faulengraben lädt auch in diesem Jahr wieder zu den Farbklecksen ein. Dieses Jahr lautet das Motto "Quilts im öffentlichen Raum". Ich habe mich erst spät angemeldet und bleibe im Raum Weimar, was die öffentlichen Plätze angeht.
Mein erster Farbklecks hat mit dem Herbst zu tun. Das bunte Laub fällt massiv und die Laubsauger lärmen allenthalben. Irgendwie ein bißchen anachronistisch, finde ich. Ganz begeistert bin ich vom bunten Weinlaub, das die Wand an einem Gebäude der Hochschule der Musik schmückt.
 
 
Diese warmen Herbstfarben finden sich auch in einem Quilt, den ich, ja genau, "Farben des Herbstes" benannt habe.
 
 
Die Straße auf dem Weg nach Weimar ist von vielen Bäumen gesäumt, die nun auch bunt gefärbt sind. Auf dem Heimweg habe ich mal eine der Einfahrten genommen, um ein Foto vom Herbstquilt zu schießen. Die Schranke soll verhindern, daß unerwünschte motorisierte Gäste den Waldweg nehmen.
 
 
Weit bin ich zu Fuß allerdings auch nicht gekommen, denn ein weiterer Zaun verwehrt auch den Fußgängern  das Weitergehen. Diese Herde Schafe soll von unerwünschten Besuchern abgehalten werden.
 
 
Einen Umweg machte ich anschließend über den kleinen Ort Ettersburg, wo das Schloß und ein sich anschließender Park zum Besuch einladen. Jetzt, wo die Kinder keinen "Ausgang" mehr brauchen, kommen wir nur noch selten dahin. Fotos vom Schloß und einem anderen Quilt gibt es beim nächsten Farbklecks.
 
 
Von hier oben hat man einen tollen Ausblick auf den Pücklerschlag, von dessen höchstem Punkt eine rasante Schlittenfahrt ins Tal irre Spaß macht. Naja, das Wiederheraufklettern eher weniger.
 

Immer wieder trifft man auf umgestürzte Bäume. Das viele Laub zu Füßen verführt zum Rascheln darin.
 
  
 
 
Abschließend noch einige bunte Details des Quilts, der aus dem Jahre 2008 stammt. Für die Mitte wurden vier Stoffe übereinander gelegt und vier nicht gleichmäßige Viertelkreise geschnitten. Dann wurden die Teile getauscht, zusammengenäht und zu einem ganzen Kreis zusammengesetzt. Was habe ich damals schwer getan mit dem Nähen der Rundungen.
 
 
Auch beim linken Seitenteil versuchte ich mich an dieser Vorgehensweise. Allerdings schnitt ich hier nur einen Bogen ab.
 
 
Aus Aboquadraten setzte ich für die obere Kante weitere Quadrate zusammen. Auf die applizierte ich dann Kreise. Die darunter weggeschnittenen Kreise wiederum wurden  auf einfarbige Quadrate gesetzt.
 
 
Aus weiteren Aboquadraten schnitt ich Blätter aus, die freihand mit der Maschine aufgenäht wurden.
 
 
 
 Nach dem Fotoshooting kam der Quilt natürlich wieder dahin, wo er für die Herbstzeit seinen Platz hat - am Eßplatz. Ich hoffe, Euch hat mein erster Farbklecks gefallen. Bis zum nächsten Mal!
 
Petruschka