28 Februar 2018

UFO Nr.3

... ist nun auch keins mehr. Aus drei fertigen Seitenteilen sollte ein Utensilo entstehen, in dem allerhand Kleinkram für das Nähen verstaut werden kann. Ein paar Abende hat es dennoch gebraucht, um dieses zu einem guten Ende zu bringen. Das Schrägband kann von der einen Seite mit der Nähmaschine angebracht werden. Aber dabei immer aufpassen, daß man keine anderen Stoffstücke mit einnäht, wie es mir trotz aller Vorsicht zwei mal passiert ist.
 
 
Dann muß das Schrägband auch an der Außenseite angebracht werden. Da mußte ich all mein Gehirnschmalz zusammennehmen, um zu es richtig zu machen. Kennt Ihr auch solche Tage, wo man trotz aller Offensichtlichkeit einfach nichts kapiert? Na wie dem auch sei, irgendwann fiel der Groschen.
 
 
Außen wie auch innen gibt es jede Menge Taschen, offen oder auch geschlossen, wie die oben gezeigte. Da kann man z.B. die Nähmaschinennadeln unterbringen. Daneben hat in der hinteren Tasche mein Nadelbuch Platz gefunden, in der vorderen ein kleines Notizheft und Stifte.
 
 
 
Auf der anderen Seite gibt es ein längliches Fach für ein kleines Lineal oder wie hier, wo  ich Klipse angebracht habe.
Ein Blick von oben läßt erahnen, was im Inneren in den kleinen und großen Taschen untergebracht werden kann.
 

 
 
Drinnen finden bequem das Nadelkissen, der Rollschneider, das Magnetnadelkissen auf der einen Seite Platz, während gegenüber Maßband, Handcreme und Stecknadeln untergebracht sind. Bei Bedarf kann noch mehr verstaut werden,.
 
 
Zum Transport ist das Lineal innen untergebracht, dann wieder außen, wenn es ans Arbeiten geht.
 
 
Meine Kreuzsticharbeit mußte ich kurzfristig unterbrechen - ein Stickgarn war alle geworden. Nun ist einen neue Docke da und so kann es weitergehen. Noch ist ja Winter ;-)).
Nun werde ich noch meinen Post bei Klaudia verlinken. Bei ihr werden alle Posts zum UFO-Abbau gesammelt.
 
Petruschka

25 Februar 2018

Eher zufällig

... stieß ich auf die neue Taschenspieler 4. Ich war bei meinem Lieblingsstoffdealer, um noch eine Docke Stickgarn für die Sterne zu holen, da fiel mein Blick auf sie.
 
 
Ich hatte im vergangenen Jahr ja den Taschen SAL bei Greenfietsen mitgemacht, was mir großen Spaß gemacht hatte. Auf Emmas Blog hatte ich auch schon die Ankündigung gelesen und die Taschen gefielen mir ganz gut. Einige wären zwar eine große Herausforderung ...  Ich überlegte nur kurz und nahm sie dann mit.
Als erste Tasche ist die POPUP zu nähen. Auf dem Cover der CD ist ja zu lesen: wenige Schnittteile. Zumindest für die POPUP wird nicht übertreiben, denn man braucht nur ein einziges Schnittteil.
 
 
Durch eine raffinierte Faltung entsteht an den Seitenteilen ein Kreuz.
 
 
Ich hatte zwar ein paar Schwierigkeiten mit der Auffaltung, aber ein Video auf der CD bringt Aufschluß. Die Tasche POPUP verdient ihren Namen, weil sie sich ganz flach macht, wenn man sie nicht mehr braucht. Und genauso leicht wieder auffalten läßt, wenn sie gefüllt werden soll.
 
 
Ich habe normalen Patchworkstoff genommen und ihn mit 630 Vlies verstärkt. Wenn man sie einfach nur so hinstellt, hat sie mir zu wenig Stand. Ich will mal ein anderes Material probieren. Das schaffe ich aber bestimmt erst nach dem 28.Februar. Denn bis dahin muß der Beitrag bei Emma verlinkt werden.
Als nächste Tasche ist die Ruckzuck Tasche dran. Ich suche dann mal passenden Stoff ;-).
 
Petruschka

23 Februar 2018

Zu viele Termine

... verderben den Zeitplan. Da habe ich doch glatt den Termin für den UFO-Abbau auf den Dienstag gelegt - und mir so noch ein paar Abende für die Feinarbeit gelassen. Naja, dann erst am Dienstag.
Genäht habe ich schon, aber eben für ein anderes Projekt - das Restefest, organisiert von Marion Kunzfrau, wo ja nun auch bald der erste Monat vorüber ist. Verschenkt ist schon seit vergangener Woche ein Einkaufsbeutel, für den ich auf der Vorder- und Rückseite Webkanten verarbeitet habe.
 

 
Die Beschenkte hatte extra den Wunsch nach einem Beutel geäußert. Und ist sehr glücklich mit einem Einzelstück von mir. Der Streifen ist ein bißchen mehr als 10 cm breit. Insgesamt ist der Beutel wieder richtig groß.
 
 
Und da die Webkanten nun einmal da waren, wurde gleich noch eine neue Projektmappe genäht.
 


In der werden die Ideen, Stoffe und auch die Schablone für die Umsetzung des neuen Themas der QuilThuerer - Schrift -  gesammelt und aufbewahrt.
 
 
Nun habe ich erst einmal die Webkanten wieder weggepackt. Nicht allzu weit weg, denn AMC aus Webkanten gefallen mir auch immer wieder.
Nach einer kleinen Blogrunde geht es wieder ans Schrägstreifen annähen - ein UFO will beendet werden.
 
Petruschka

17 Februar 2018

M wie

Mango, Minze, Maulbeerbaum, Mond, Meise oder auch Mandel. Doch für mich stand fest, daß es nur M wie Magnolie sein konnte. Den Quilt nach Claudia Hasenbach hatte ich ja ohne den im Original vorhandenen Applikationsblock genäht. Eine der Blüten gab nun die Vorlage für die AMC. Hierfür reichten wieder Reste.
 
 
Die Magnolien fallen  durch ihre grossen stern-, glocken-, schalen- oder tulpenförmigen Blüten auf. Die wunderschönen Blüten zeigen sich je nach Art und Sorte in weisser, rosa, purpurner gelber oder grünlicher Farbe von März bis August. Viele Magnolien sind im Aufblühen dunkler und werden mit der Zeit heller. Deshalb hat auch meine Blüte mehrere Farbtöne.  Für die AMC kamen noch zwei Blätter dazu. Gequiltet habe ich nur die Umrisse der Blüte, des Zweiges und der Blätter.
 
 
Magnolien sind sommergrüne oder immergrüne Sträucher oder Bäume. Das Ziergehölz bietet natürlich vor allem während der Blüte im Frühjahr bis Sommer einen fantastischen Anblick.


Magnolien werden ja vor allem aufgrund ihrer großen, auffälligen Blüten als Ziergehölze sehr geschätzt. Es gibt etwa 230 Arten, die aus Ostasien und Amerika stammen. Der französische Botaniker Plumier hatte die Magnolie in den USA entdeckt, als er dort im Auftrag von Louis XIV. nach neuen Pflanzen forschte. Er widmete sie dem Botaniker Pierre Magnol und gab ihr den Namen „Magnolie“. Die Magnolie wird nicht wie andere Pflanzen durch Bienen bestäubt, sondern durch Käfer.
Magnolien sind für Chinesen das Symbol weiblicher Schönheit, Reinheit und Süße. Mit dem Buddhismus kamen Magnolien im 7. Jahrhundert nach Japan. Sie fanden dort rasch Eingang in die Gartenkultur, in die Literatur und die Malerei. Wissenswert ist auch, daß die Magnolie ein Nationalsymbol Nordkoreas ist. Und  wußtet Ihr, daß der amerikanische Bundesstaat  Mississippi als „Magnolienstaat“ bezeichnet wird ?

So wie für mich die Magnolie feststand, kam für Klaudia nur der Marienkäfer in Frage. Auf den aus Filz gestalteten Flügeln stickte sie frei zwölf schwarze Punkte.


Auf einem aus mehreren grünen Reststücken gestaltete sie einen grünen Untergrund, auf dem sie den sympathischen Käfer applizierte.


Da, wo ich herkomme (Sachsen-Anhalt) , heißt der Marienkäfer Mutschekiebchen. Warum dieser Name entstanden ist, weiß ich allerdings nicht.
Auf Klaudias Blog gibt es noch viele andere Informationen zu diesem possierlichen Tierchen.

Zu meinem Geburtstag, den ich war auf dem Weg nach Sotschi beging, haben mich einige AMC und Geschenke erreicht. Das Päckchen von Klaudia erreichte mich schon vor meiner Abreise - ich habe aber geduldig gewartet. Für die AMC hat Klaudia wieder einmal frei gestickt.


Dazu gab es ein für zukünftige Projekte gedachtes Notizbuch, das einen hübsch gestalteten Umschlag hat. Das Einlegeband ziert ein  kleines Herz.


Ebenfalls für zukünftige Projekte hat Klaudia ein buntes Potpourri von Stoffen zusammengestellt.

 
Könnte sein, daß ich in der neuen Burda-Patchworkzeitung ein passendes Projekt finde.
 
 
Von Steffi, Regina  und Miss Patchwork erreichten mich folgende AMC. Danke an Euch!



Sie legte noch einen hübschen Anhänger bei. Ich sage nur: Merci ;-). 


Regina legte der AMC noch ein Lesezeichen bei.


Meine Kollegen überraschten mich mit folgender Karte.
 
 
Schon da war mir klar, daß in dem mit Geschenkpapier eingewickeltem Päckchen Käse sein würde. Uns so war es dann auch. Drinnen war ein großes Stück Pecorino.
 
So, nun habe ich die ausstehenden Sachen abgehandelt. Für Marions Reste-Aktion habe ich die letzten Stiche noch zu setzen, dann will ich das Stick-Ufo für Klaudias UFO-Aktion noch beenden, denn schon bald ist da wieder Zeigetag.
 
Dieser Tage war ich gar nicht im Netz. Deshalb werde ich mich gleich noch auf den verschiedenen Blog umschauen. Also, wir lesen uns.
 
Petruschka

11 Februar 2018

Mein Februarset

... steht ganz im Zeichen der verrückten Zeit, die die Faschingszeit ist. Nicht, daß ich verrückt danach wäre. Aber die vielen bunten Kostüme und das viele Konfetti gaben die Vorlage für das Februarset, das im unteren Teil den Schriftzug "Helau im Februar" trägt.
 


Für das Set habe ich weitere Restequadrate des Fensterquilts sowie andere Reste verarbeitet. Die kleinen Quadrate sind gerade mal 1,75 cm groß, die großen 3,5 cm. Manchmal habe ich Streifen zusammengenäht, manchmal aber auch nur die einzelnen Quadrate, geradeso, wie sie sich ergaben.
 
 
Gequiltet habe ich nur Kringel mit einem bunten Verlaufsgarn. Sie sollen die Luftschlangen symbolisieren.
 
Auch dieses Set ist wieder 40 cm x 30 cm groß. Farblich fällt es in der Sammlung aller bisher genähten Sets schon ein wenig aus der Reihe. Von Weitem sieht es auch wie ein verpixeltes Bild.
 
 
Auch das Binding ist wieder aus Resten zusammengesetzt. Mit meinem Februarset schlage ich gleich zwei Fliegen mit einer Klappe. Denn zum Einen kann ich meinen Post bei Valomea verlinken. Sie sammelt ja alle Beiträge zu den Monatssets. Und dann beteilige ich mich hiermit bei Frau Kunzfraus Aktion des Resteabbaus. Angesichts der Uhrzeit  mache ich das aber erst morgen.
 
Liebe Mitbloggerinnen! Ich freue mich sehr über die große Resonanz auf meinen Post zu unseren Erlebnissen in Sotschi. Danke auch für die Glückwünsche zum Erfolg des Tochterkindes. Sie ist eine große Kämpferin, diszipliniert und sehr willensstark. Selbst im Urlaub zieht sie streng ihren Trainingsplan durch. Zudem ist sie auch eine sehr gute Schülerin, offen und mitfühlend. Wir sind tatsächlich sehr stolz auf sie. In Spanien hat sie sich in der zweiten Runde knapp geschlagen geben müssen. Aber mit ihren 18 Jahren hat sie auch noch Zeit, sich unter den Erwachsenen behaupten zu können.
 
Nun ist es wieder so spät geworden. Dabei ist morgen der große Tag der 12er, wenn sie ihre Facharbeit verteidigen müssen und ich bei allen mit zu entscheiden habe. Also dann ab ins Bett.
 
Bis morgen, denn da werde ich mal wieder eine ausführlichere Blogrunde machen.
 
Petruschka

08 Februar 2018

Wenn morgen in Pyeongchang

... die XXIII. Olympischen Winterspiele starten, zieht bei uns ein bißchen Wehmut ein, denken wir doch an den Aufenthalt in Sotschi, dem Ort der vergangenen Olympischen Winterspiele, zurück.
 
 
Wie auch anders war der Anlaß dafür bei der Jüngsten zu suchen. Als feststand, daß sie zur in Sotschi stattfindenden EM nominiert werden würde, war die Vorfreude bei meinem Mann und mir groß. Er  hat ja 5 Jahre in der damaligen Sowjetunion studiert, ich war während des Studiums für ein Jahr dort. Seit 1999 habe ich nicht mehr Russisch unterrichtet und die Gelegenheiten, Russisch zu sprechen, waren rar gesät. Um es vorweg zu nehmen - er kam viel, viel besser klar als ich. Nach der knappen Woche, die wir dort waren, konnte ich zwar fließender sprechen, aber das war weit weg von den Fähigkeiten, über die ich 1986 verfügte.
Die Wettkampfstätten von 2014 werden auch heute noch umfänglich genutzt. Im großzügig angelegten Olympiapark sind alle Hallen  untereinander gut fußläufig zu erreichen. Bis auf das Olympiastadion selbst, ...
 
 
wo die Eröffnungs- und die Schlußfeier der Spiele stattfanden, sind alle Arenen so konzipiert, dass sie  abgebaut und in einer anderen Stadt wiederaufgebaut werden könnten. Nun ist das Stadion für die Fußball-WM im Juni umgebaut. Vorn im Bild ist eine junge Magnolie zu sehen. Eine ganze Allee davon hat man zu Ehren der Olympiasieger angelegt.
Die Karatewettkämpfe fanden im Iceberg (Дворец Зимнего Спорта Айсберг) statt. Von außen schon waren die Dimensionen beeindruckend.
 
 
 Der Eisberg-Eislaufpalast  umfaßt 12.000 Sitze und war 2014 Veranstaltungsort für Eiskunstlauf und Shorttrack.
 
 
Gleich gegenüber befindet sich der Große Eispalast (Ледовый дворец «Большой»).
 
 
In der Arena fanden die Finalbegegnungen im Eishockey statt. Die Halle ist seit 2014 Austragungsort der Heimspiele des Eishockeyclubs. Auch Konzerte und andere Veranstaltungen finden hier statt. Am Wochenende gab es hier einen großen Boxkampf. Bei den Einheimischen heißt das Stadion Фишт (Fischt). Dies ist der Name eines Berges nahe Adler, das ein Teil Sotschis ist.  
Ergänzend dazu gibt es auch den Trainingsort für die Eishockeyspieler, die Schaiba-Eisarena (Ледовая Арена «Шайба»). „Schaiba“ ist der russische Name des Pucks im Eishockey.
 
 
In der Arena für 7000 Zuschauer wurde während der Paralympics ein Turnier im Sledge-Eishockey ausgetragen. Sledge-Eishockey wird in erster Linie von körperlich beeinträchtigten Sportlern betrieben, bei welchen die Beweglichkeit der unteren Gliedmaßen eingeschränkt ist. Dabei gleiten sie auf einer Art Schlitten vorwärts.
Um auf das Gelände zu gelangen, muß am immer irgendeine Brücke überqueren. Denn seitdem in Sotschi Rennen der Formel 1 ausgetragen werden, sind die Zugänge verändert. Die Rennstrecke umrundet sozusagen den Olympiapark.
 
 
Hier ein Blick auf die Haupttribüne. Jeden Tag fanden sich PS-Verrückte, die auf der Strecke schnelle Runden fuhren.
Auf komplizierte Anfahrten konnten verzichten, denn von unserem Hotel waren es nur gute 20 Minuten Fußweg. Die Adler Arena (Адлер-Арена) immer fest im Blick, kamen wir gar nicht auf die Idee, sie zu fotografieren. Hier fanden die Eisschnelllaufwettbewerbe statt. Das dahinterliegende Curlingcenter (Кёрлинговый центр «Ледяной куб») hatten wir nicht im Blick.
 
Im Zentrum des Olympiaparks befindet sich ein riesiger Platz, wo die Medaillen verliehen wurden. Umgeben ist er von den Magnolien und begrenzt auf der einen Seite von der Ehrenmauer und an der anderen Seite von einer nach oben steigenden  Säule, wo die Fackel entzündet wurde. Allabendlich um 18.00 Uhr findet für eine Stunde eine musikalische Wassershow statt.
 
 
 Angrenzend an den Olympiapark findet man das Olympische Dorf, das wir an einem der anbrechenden Abende besuchten. Es liegt direkt am Meer. Die Häuser sind heute Gästehäuser. Seht Ihr im Hintergrund die schneebedeckten Gipfel?
 
 
Über die gesamte Länge  sind die Zugänge mit Zäunen gesichert, so daß man erst am Ende der Häuserreihe Zugang zum Meer hat.
 
 
Der Strand allerdings ist sehr steinig. Naja, wir wollten ja auch nicht unbedingt baden. aber einen herrlichen Sonnenuntergang konnten wir beobachten.
 
 
Vor und nach den drei Wettkampftagen haben wir Ausflüge nach Adler und Sotschi gemacht. Der Stadtbezirk Sotschi erstreckt sich über etwa 100 Kilometer Luftlinie entlang der nordöstlichen Küste des Schwarzen Meeres und hat etwa 343.300 Einwohner.
Mein Mann war zu Studienzeiten in Adler und so fuhren wir am ersten Tag nach Adler, das ein Stadtteil von Sotschi ist und stiegen nach gut 25 Minuten Fahrt mit einem Minibus (Маршрутка) am  Bahnhof  aus.
 
 
Klar, daß wir uns den ansehen wollten. Aber auch hier: Eingangskontrolle. Der Mann hatte noch alle Schlüssel von Zuhause dabei (Kopfschütteln meinerseits) und so leerte er alle Taschen ... Von der Terrasse hatten wir einen herrlichen Blick in Richtung Sotschi.
 
 
Der Hauptstraße folgend, gingen wir dann auch mal in eine Seitengasse. Dort wie auch im "Hinterland" gelegenen  Stellen scheint die Zeit  stehengeblieben zu sein. Da sieht man abenteuerlich oberirdisch kreuz und quer geführte Leitungen ...
 
 
 
ebenfalls oberirdisch und dazu noch ungedämmte Fernwärmeleitungen ...
 
 
 Unweit landen und starten die Flugzeuge in engen Abständen.
 
 
Zwischendurch fiel dem Mann ein Werbeschild für ein Minihotel namens "Juna" auf. Wie groß das wohl sein mag?
 
 
An der Magistrale entdecken wir Banner, die die Weltfestspiele der Jugend und Studenten bewerben. Wir waren ganz erstaunt, daß es dieses Fest überhaupt noch gibt.
 
  
Kurz nach der Entscheidung für Sotschi als Austragungsort der Olympischen Winterspiele hagelte es ja Kritik. Immerhin liegt die Stadt auf demselben Breitengrad wie Nizza und gehört damit zur suptropischen Zone. Allerdings ist die Stadt nicht sehr breit. Unweit erheben sich die parallel zum Meer verlaufenden schneebedeckten Gebirgsketten. Eine geschlossene Schneedecke stellt sich im unteren Teil der Pisten gewöhnlich Mitte Januar ein und erreicht im März Höhen von zwei Metern und mehr. Im höher gelegenen Bereich erstreckt sich die Skisaison von November bis Anfang Juni.
Hier zwei Fotos, einmal mit neuen Bauten, einmal mit älteren, im regionalen Stil gebaut.
 
 
Herrlich, dieses Licht in  der rosa Stunde.
  
Hoch in die Berge sind wir nicht gekommen, denn an drei Tagen waren wir ja in der Halle. Am Montag, unserem letzten Tag, sind wir noch nach Sotschi-Zentrum gefahren. Mit dem Linienbus, ohne Zwischenhalt nach dem Bahnhof Adler und gut 100 km/h schnell auf der zweispurigen Schnellstraße brauchte es knapp 60 Minuten. Und das für nur 70 Rubel, das sind ca. 1,10 €. Einem Flußlauf folgend ging es zum Hafen.
 
 
Dem Regen trotzend versuchten sich Dutzende Angler. Am Hafen von Sotschi können  Kreuzfahrtschiffe bis zu einer Länge von 220 m anlegen. Der Pavillon, ein beliebtes Fotomotiv,  strahlt  bei schönem Wetter sicher mehr Charme aus.
 
 
In der Innenstadt trafen wir auf verschiedene skurrile Geschäftsanzeigen, wie zum Beispiel die folgende für einen Sexshop, wo die Magie der Liebe beschworen wird, allerdings nur in den Grenzen der täglichen Öffnungszeiten von 9-21 Uhr.
 
 
Allenthalben findet man fremdsprachige Begriffe, die nun mit kyrillischen Buchstaben geschrieben werden, mit Zeichen, die es gar nicht gibt ...
 
 
wie diese für die Ile de Beauté (aus dem Frz: Insel der Schönheit). Man muß es wirklich laut lesen, damit man dahinter kommt, was es eigentlich heißen soll.
 
Den zentralen Markt haben wir eher zufällig gefunden. Es war ein Fest für die Sinne, denn ein exotischer Duft umwehte uns - es gab Gewürze in allen Farben ...
 
 
und natürlich auch getrocknete Früchte, prächtig, nicht?
 

 
Dem Angebot, aus frischen Granatäpfeln Saft  pressen zu lassen, konnten wir nicht abschlagen. Er schmeckte vorzüglich.
 
 
Überhaupt haben wir versucht, die einheimische Spezialitäten zu bestellen. Nicht immer war es einfach, hinter den Namen auch die Hauptzutat zu verstehen/zu erraten. Nicht überall haben wir Fotos gemacht, aber die folgenden geben schon die typischen Gerichte wieder..


 
Borschtsch  habe ich mehrfach gegessen. Das ist  eine Suppe aus roter Bete, Kartoffeln und Weißkohl, mit saurer Sahne zum Verfeinern.


Tschebureki (чебуреки) sind eine Art von Piroggen, deren Teig man ohne Hefe zubereitet. Als Füllung dient Hackfleisch mit viel Zwiebeln, damit der Teig von Tschebureki beim Braten nicht fest, sondern weich und Hackfleisch schön saftig wird. Serviert wurde dazu eine sehr knoblauchlastige Creme.

 
Wareniki (Вареники) sind Teigwaren, die mit verschiedenen Füllungen angeboten werden, ähnlich den Maultaschen. Meine waren mit Frischkäse gefüllt. Dazu gab es einen Salat und saure Sahne. Schwarzer Tee begleitete fast immer unsere Mahlzeiten. Den hatte ich seit vielen Jahren nicht mehr getrunken.
Morgens haben wir immer Kascha (Пшенная каша) bekommen. Das ist Hirsebrei. Dazu gab es süße Beilagen. Mein Mann bevorzugte dann doch eher Blinis, Eierkuchen, Würstchen oder  hartgekochte Eier.  Und schwarzen Tee (aus Teebeuteln), und das heiße Wasser dazu kam nicht aus dem Samowar, sondern dem Wasserkocher. Aber wir waren ja nicht wegen der kulinarischen Genüsse da.
 
Das Tochterkind startete erstmalig in der U 21. Dennoch konnte sie gut mithalten und holte als einzige deutsche Starterin überhaupt eine Medaille. Sie scheint auf Bronze abonniert zu sein, denn das holte sie das dritte Jahr in Folge.
 
 
Dieser dritte Platz gibt ihr hoffentlich genug Selbstvertrauen für den Karate 1 Wettkampf in Spanien, zu dem sie seit heute Morgen nun nur mit einigen Sportlern aus Thüringen unterwegs ist. Denn um sich überhaupt für die Olympischen Spiele 2020 in Tokyo qualifizieren zu können, muß sie einen bestimmten Platz in der Weltrangliste einnehmen, der nur durch die Teilnahme an solchen Wettkämpfen möglich wird. Kompliziert, sehr kompliziert, denn die Konkurrenz im eigenen Land ist ja auch noch da.
 
Mitgebracht haben wir nur Kleinigkeiten, ein paar Süßigkeiten  und handgepflückten schwarzen Tee. Von allem ein bißchen bekam unsere Nachbarin, die die Post hereingeholt hatte.
 
 
 Für mich gab es zwei Fingerhüte. Der als Matrjoschka gestaltete gefällt mir besonders gut.
 
 
Für Rußland braucht man im Übrigen ein Visum, das mit knapp 100 Euro zu Buche schlägt. Dafür muß man verschiedene Unterlagen beibringen: Flugnummer Auslands-Krankenversicherung, Gehaltsabrechnung, Bestätigung der Unterkunft. Individualreisen sind nur schwerlich zu organisieren, denn man braucht jemanden als Bürgen.
Momentan laufen die Wahlvorbereitungen zu den Präsidentschaftswahlen. Jeden Abend war im Fernsehender aktuelle Präsident Putin zu sehen und zu hören. Es gibt zwar noch sieben andere Kandidaten, aber diese werden kaum die Möglichkeiten haben, so wie dieser die Medien für sich nutzen zu können. Посмотрим. (Wir werden sehen.)
 
Soweit mein Bericht Roman über unsere Tage in Sotschi. Nun werde ich erst einmal Abendbrot essen. Und dann mal ein wenig die Nadel schwingen, das Binding wartet immer noch.
Eure Petrasilie, Petruschka bedeutet im russischen Petersilie ;-)).
 
Petruschka