22 Dezember 2021

Weiter geht es

 ... mit der meiner Nähmaschine. Das virtuelle Nähkränzchen, initiiert von Katrin, trifft sich heute wieder. 

Den vollgepackten Korrekturtagen und vorweihnachtlichen Nähereien geschuldet, bin ich, im Gegensatz zu anderen, noch nicht fertig mit dem Nähen. Doch ich habe einen großen Schritt nach vorn gemacht.

Den rechten Teil konnte ich nun fertigstellen. Zeit für den Garnhalter und die Garnrolle wäre auch noch gewesen, aber ich konnte mich nicht entscheiden, welche Farben beide Teile haben sollen. Also habe ich das Problem auf das nächste Mal verschoben.

Klar war allerdings, daß das rechte Mittelteil in Blautöne gehalten werden sollte. Dank eines kleines Stoffpaketes von Quilt- und Textilkunst in München habe ich ein vernünftiges Teil nähen können.

Für den oberen rechten Teil sollte es Grün sein. Da habe ich mich allerdings an meinen eigenen Vorräten bedient. Außerdem habe ich mich wieder nicht an den Vorschlag der Vorlage gehalten. Statt der beiden fliegenden Gänse-Einheiten habe ich schnelle Dreiecke genäht. Den verbleibenden Block kann ich in einem anderen Projekt sicher gut einsetzen.

Fotografieren ging echt schwer. Überall Schatten und die Farben kommen hier nur bedingt gut rüber. Aber das Licht war heute einfach gruselig, dazu dicker Nebel und eine beginnende nasse Kälte. Und dann noch die kürzeste Nacht des Jahres. Aber das bedeutet auch, ab dann werden die Tage werden länger 😊. 

Doch zurück zur Nähmaschine. Nun fehlt noch die Nadelstange, das wird noch einmal kniffelig. Soll ich die einzelnen Segmente in einer Farbe machen oder einen Regenbogen machen, hmm. Nun, Ihr werdet es erfahren, wenn es soweit ist.

Fürs Erste ist der Karton mit den Nähmaschine-Stoffen und den fertigen Teilen weggeräumt. Die Maschine allerdings hat noch nicht Feierabend. Bei drei Beuteln muß noch das Futter rein und die Henkel wollen auch noch genäht und angebracht werden. Dann wär es das mit den Weihnachtsgeschenken. Und bei Euch so?

Petruschka 

08 Dezember 2021

Und weiter geht es

... mit dem virtuellen Nähkränzchen, das von Katrin organisiert wird. 

Ich habe erst drei Termine wahrgenommen, bin aber zufrieden mit meinen Nähfortschritten. Was mir Probleme bereitet, ist die Farbwahl. Ich konnte mich nicht entscheiden, welche Farben ich im unteren Teil nehmen soll und habe deshalb im oberen Teil weitergemacht.


Teil J ist ja ganz simpel zu nähen. Die roten Quadrate sind wieder Aboquadrate, weshalb sie in Details unterschiedlich rot sein. Auch die rosafarbenen Stoffe sind aus dem Aboquadratvorrat. Ausgebügelt sind nur die Nähte im mittleren Teil. Alle anderen werden beim endgültigen Zusammennähen in die nötige Richtung gebügelt.


Einen Teil von Teil F ist ebenfalls schon genäht. Ich bin wie auch schon beim zweiten Teil von der vorgeschlagenen Nähweise abgewichen. Für mich ist es stimmiger, ein halbes Dreieck anzunähen anstelle der abgeschnittenen Ecken. Außerdem will ich im Hintergrundstoff nur so viele Nähte wie nötig haben. Jetzt, wo ich das Foto sehe, fällt mir auf: ich könnte das kleinere Dreieck auch aus einem Teil nähen. Linkerhand werden die Nadelstange und das kleine Seitenteil angesetzt. Für die Nadelstange werde ich wohl viele kleine bunte Stoffteile brauchen.
In den nächsten Tagen werde ich pausieren müssen beim Nähen - wir fahren auf Enkelbesuch. In Sachen Nähmaschine sehen wir uns in zwei Wochen wieder.

Petruschka

06 Dezember 2021

Kennt Ihr eigentlich schon

 ... den Steg der Wünsche? Das ist eine Aussichtsplattform auf der Leuchtenburg in Seitenroda und gehört zum Ausstellungskonzept der Porzellanwelten Leuchtenburg.

20 Meter ragt der Steg über die Burgmauern hinaus. Das Weiße am rechten Bildrand ist kein Schnee (obwohl es, als wir die Leuchtenburg besuchten, immer wieder mal schneite), sondern Reste von Porzellantellern, die beschrieben mit einem Wunsch, von oben in die Tiefe fallen gelassen werden.

Die Tochter filmte mich beim Herunterwerfen. 

Zuvor konnten wir einen Teller aussuchen ...

... diesen im Skriptorium 

... mit einem Wunsch beschreiben 


... und dann auf dem Steg der Wünsche in die Tiefe fallen lassen.

Ich hatte zur Tochter rübergelinst und mir kam fast das Lachen, als ich ihren Wunsch las: Weltfrieden für alle. Das hätte ich nämlich auch beinahe geschrieben. Aber die Ähnlichkeit zum Film "Und täglich grüßt das Murmeltier" war mir dann doch zu nahe. 

Am Sonnabend vor einer Woche also nahmen wir die knapp einstündige Fahrt zur Leuchtenburg auf uns. Sie war schon seit längerer Zeit unser Ziel, aber bislang kam immer etwas dazwischen. Die Leuchtenburg nahe Kahla  ist eine Höhenburg und mit ihre fast vollständig erhaltene Anlage aus doppelten Mauern, Wallgräben und Wehrtürmen als "Königin des Saaletales" bekannt.

Modell der Leuchtenburg

Die 1221 erstmals erwähnte, weiträumige Burganlage, heute Museum, war mittelalterlicher Amtssitz, Armen- sowie Irren- und Zuchthaus. Davon zeugen mehrere Schriftstücke und Ausstellungsstücke. 


Gefangene mußten zum Beispiel ein Hamsterrad betreiben, um Wasser aus einem Brunnen zu fördern. Das waren die sogenannten Brunnentreter. Hier versuchen sich gerade der Mann und  die Tochter daran.

Zuerst umrundeten wir das Burggelände und sahen immer wieder Zeugnisse der früheren Zeiten. 


War mit dem Donnerbalken ja fast ein modernes Toilettensystem angeschrieben,


... gab es gegenüber in der Burgmauer ein mittelalterliches - das kann eine Kriegswaffe sein, meinte der Mann😁. 

Überall gab es Überbleibsel und Nachahmungen mittelalterlicher Bestrafungen: Fesseln, Martertürme und Schandmasken. 


Es gibt einen großen Rittersaal, mehrere Burgverliese, Lanzen, Kanonen und natürlich Rüstungen.


Vom Bergfried. den man mittels einer engen Wendeltreppe ersteigen konnte, hatte man einen guten Blick auf die Umgebung. Ich zeige ihn vom Steg der Wünsche aus.


Nachdem wir die mittelalterlichen Zeugnisse bewundert hatten, besuchten wir die Porzellanwelten. In zwei Häusern kann man in die Geschichte des Porzellans eintauchen. Angefangen von der Suche Böttchers nach Gold, bei dem am Ende dann das Porzellan entstand.


Tja, welche Zutaten werden gebraucht und in welchen Mengen? Mann und Tochter experimentierten mit den Materialien. Natürlich gab es auch ein Erfolgserlebnis. Die benötigten Zutaten verrate ich Euch am Ende des Postes. In verschiedenen Räumen gab es Einblicke in die Welt des Porzellans. 


Solche Figuren kennt Ihr vielleicht noch von Euren Omas? Anhand der Porzellanmädchen wird erklärt, wie die feine Spitze entsteht. Es ist tatsächlich Spitze, die in Porzellanmasse getaucht wird und beim Brennen verglüht. Diese Technik existiert seit ca. 1880.


An solche Isolatoren aus Porzellan kann ich mich noch gut erinnern. 


Tassen für Linkshänder haben wir schon gesehen und fanden sie schon schräg witzig. Dieses besondere Tassendesign ist für Bartträger gedacht. Seit den 1870er Jahren schützen sie den Kaiser-Wilhelm-Bart vor Hitze und Feuchtigkeit.
 

Bei diesen Figuren dachte ich schon: "Oh, wie interessant, die Mädels kämpfen wohl gegen den Sturm."
Weit gefehlt, das ist ein Fehlbrand 😂.

Man erfährt viel über die Bedeutung von Porzellan als Status- und Machtsymbol und wie es die Esskultur veränderte. Höhepunkt ist eine Interpretation eines Porzellankabinetts, wie sie im 18. Jahrhundert an den Höfen entstanden. Es gab aber auch Gebrauchsporzellan aus verschiedenen Jahrhunderten und Stilrichtungen.


Im Treppenhaus steht die mit 8 Metern höchste Vase der Welt. Alle 10 Minuten wird sie in ein wunderbares Licht getaucht. 


Gegenüber kann man durch eine Lupe die kleinste Teekanne der Welt bewundern: Sie ist gerade mal 3x 3x4x4 mm groß. Also, wenn Ihr mal den Nagel deines kleinsten Fingers betrachtet, ist der geradezu groß dagegen. 

Zum Schluß waren wir noch in der Porzellankirche. Sie ist mit einem Lamellen-Vorhang aus matt-weißem technischem Porzellan ausgestattet, der von der Decke bis zum Boden reicht und für einen ganz besonderen Raumeffekt sorgt.


Das war schon ein schöner Abschluß. Noch besser wäre ein kleines Orgelkonzert gewesen. Tatsächlich finden hier regelmäßig Gottesdienste, aber auch Konzerte und Lesungen statt. 

Immer wieder sind uns drei Gesellen begegnet. Als wir gegen 10.30 Uhr die Tickets kauften, betraten sie den Kassenraum und überraschten uns mit der Forderung nach einem Weihnachtsgedicht.


Die Tochter dichtete kurzerhand eins, der Mann kam mit "schwarzer Pädagogik" (... stecke deine Rute ein ...), mein "Petit Papa Noel" wollten sie schon nicht mehr hören. Geschenke bekamen wir leider auch nicht 😕. Dennoch war es eine witzige Begegnung, weil unerwartet. Und diese Herrschaften hatten sich die Vorweihnachtszeit sicher auch anders vorgestellt.

Im Hof standen zwei kleine Buden, wo Glühwein, Waffeln und Weihnachtsdeko verkauft wurden. Die Betreiber hatten mittelalterliche Kleidunge an und, etwas asynchron, Weihnachtsmannmützen auf. 


Eigentlich sollte es ja ein Weihnachtsmarkt-Lichterfest geben. Aber ja, das fand nicht statt.

Innen gab es ebenfalls zwei Stände. Wir haben Weihnachtsplätzchen mitgenommen, die wir am späten  Nachmittag zum Kaffee gleich verputzten. Porzellan-Teebecher aus Kahla hatten wir unlängst schon als Geschenke in einem der Fachgeschäfte gekauft. 


So habe ich als Andenken und kleine Nützlichkeit einen Meßbecher aus Porzellan mitgenommen. 

Schon beim Hinaufgehen war mir ein besonderes Kunstwerk der Natur aufgefallen. Das will ich Euch nicht vorenthalten.


Insgesamt war es für uns drei ein sehr spannender und lehrreicher Besuch. Ich hoffe, ich habe Euch nicht gelangweilt.  

Abschließend noch die Antwort auf die Ingredenzien zur Herstellung von Porzellan. Man braucht  Kaolin, Feldspat und Quarz. Vielleicht seht Ihr ja Euer Porzellan jetzt ja mit anderen Augen, wenn Ihr wißt, daß es langer Versuche und einer Menge Phantasie bedurfte, dieses edle Material herzustellen.

Petruschka

24 November 2021

Wieder einmal

 ... ist Zeigetag der Mitnähenden des virtuellen Nähkränzchens "Stitch happens", um die Nähmaschine  von Kelli Fannin Design Quilts zu nähen. Bei Katrin findet Ihr die Verlinkungen zu allen Teilnehmerinnen. 


Vor 14 Tagen hatte ich ausgesetzt - ich war ja auf Studienfahrt in Rom. Für dieses Mal hatte ich mir vorgenommen, den unteren Teil zu beenden. Nähtechnisch war das alles unproblematisch - aber ehe ich mich für die Farben und Stoffe entschieden hatte ...

Begonnen hatte ich mit violetten Tönen, die sich nun fortsetzten. In der Vorlage gibt es zwei Stellen, wo man mit halben Dreiecken arbeitet. Ich habe dies umgangen, indem ich die Streifen wie einem Binding im 90° Winkel zusammengenäht habe. Das ging ohne Probleme vor sich und sieht auch viel besser aus. Die Übergänge sind prima gelungen. 


Für den Übergang nach rechts habe ich mal wieder auf die tatkräftige Unterstützung der Tochter gesetzt. Das Rosa der Vorlage gefiel mir nicht so sehr. Bei mir sollte es eher Blau sein. Ich hatte viel mehr auf sanft abgestimmte Farben gesetzt, das sah allerdings langweilig aus. Und so kamen sowohl Batikaboquadrate als auch normale Patchworkstoffe in kräftigen Farben zum Einsatz.


Zum Schluß habe ich noch die fünf Einzelblöcke zusammengenäht. So habe ich einen Eindruck von der späteren Größe des Werkes bekommen. Schon jetzt ist das Teil 95 cm breit. Und an der rechten Seite wird am Ende noch ein Streifen Hintergrundstoff angesetzt.

Das wird also ein ausgewachsener Quilt. Ich hoffe, daß sich in meinem künftigen Nähzimmer ein Platz an der Wand oder eventuell als Regalabdeckung finden wird. Nun kann ich auch gut verstehen, daß sich einige entschieden hatten, in verkleinerter Version zu arbeiten. 

Ich werde an der rechten Seite weiterarbeiten. Dafür brauche ich auch einige Stücke in freundlichem Grau. Das wird sich sicher finden. Das werden wir in zwei Wochen beim nächsten Zeigetermin sehen.

Petruschka

22 November 2021

Der Stapel

 ... Flickwäsche auf der Ablage unter meinem Bügelbrett im Näh-/Arbeitszimmer war schon arg groß und die Ablage in Schieflage. 

Zuoberst lagen einige Damenunterhosen (sehr zum Ärger meiner Tochter sage ich Schlüpfer dazu 😁), bei denen an verschiedenen Stellen einige Zentimeter Naht aufgegangen waren. Ärgerlich vor allem deshalb, weil sie erst wenige Male in Gebrauch waren. Von denen und deren Reparatur habe ich aber kein Foto.

Dann waren da drei Oberhemden meines Mannes, bei denen der Kragen mal mehr, mal weniger durchgescheuert war. Ansonsten waren sind sie noch in Ordnung. 

Also habe ich bei allen die Kragen abgetrennt, gewendet und wieder angenäht. Exemplarisch zeige ich hier nur ein Hemd. Nicht immer ist das Hemd in Ordnung, dann tue ich mir die Arbeit nicht an. Im schlechtesten Fall zieht der Mann das Kleidungsstück dann bei der Gartenarbeit an.  Wie macht Ihr das? Werft Ihr bei einem solchen Fall das Hemd weg oder wendet Ihr ebenfalls den Kragen?

Handtücher sind immer für eine Reparatur gut. Meistens ist es der Aufhänger, der ausgebessert werden muß. So auch bei meiner Reparatur.

Für das Beweisfoto habe ich den kaputten Anhänger noch drangelassen. Hinterher habe ich ihn natürlich entfernt.

Dann wurde es etwas kniffliger. Meine "Homewear", bestehend unter anderem aus zwei gleichen Kleidern in unterschiedlicher Farbe, war in die Jahre gekommen und war im Knickbereich (beim Sitzen) an mehreren Stellen dünn geworden bzw. hatten sich Löcher gebildet, merkwürdigerweise nur in den weißen Streifen und zwar bei beiden Kleidern.


Die größeren Löcher habe ich zunächst wie für das Stopfen vorbereitet, die kleineren habe ich nicht vorbehandelt. Mit einem Stück Jersey untendrunter und weißem Garn habe ich mit der Maschine hin  und her genäht.


Das ewige Leben werden die beiden Kleider nicht mehr haben, aber erst mal sind sie wieder hergestellt.

Der an einer Naht kaputte Schuhbeutel lag auch schon ein paar Tage unter dem Bügelbrett. Nun aber sollte er repariert werden.


Dafür habe ich die kaputte Naht mit einem farblich passenden Schrägband eingefaßt. Und da ich einmal dabei war, habe ich das vorbeugend auch bei der zweiten Naht gemacht.

Zum Schluß kam das kaputte Schlüsselband der Tochter dran. Der Karabiner hatte sich verabschiedet. Nicht, daß sie keine anderen hätte, aber es ist ihr schon viel wert. 


Die kleine Naht war schnell aufgetrennt, der neue Karabiner befestigt und heute, nach ihrer Rückkehr von der WM in Dubai, konnte ich sie mit einem reparierten Band erfreuen.

Aus meiner Sicht war das ein sehr arbeitsreicher, aber auch sehr erfolgreicher Nachmittag. Es liegt zwar immer noch einiges zur Reparatur da, aber der Stapel der reparierten Sachen läßt sich auch sehen.

Die Hemden sind schon gebügelt und im Schrank verstaut und eins der beiden Kleider wird gerade getragen. Ich kann mir durchaus auf die Schulter klopfen, aber da wartet noch so einiges. 

Und weil ich soo viel repariert habe, wird gleich noch bei Valomea verlinkt, die die November und Dezember - Reparaturen sammelt.

Petruschka

13 November 2021

Meine 12 von 12 im November

 ... kommen erst am 13. Denn erst heute Morgen sind wir nach einer langen, schlaflosen Nacht im Bus aus der ewigen Stadt zurückgekommen. Deshalb sind meine Fotos vom 12. November aus Rom. Nach Einkauf, Auspacken, Wäsche, Essen kochen und Fotos bearbeiten komme ich aber erst jetzt dazu, den Post zu schreiben. 

Es ist 7.00 Uhr. Der erste Blick des Tages ging wie immer aus dem Fenster. Wird es warm, wird es regnen? Ich sehe: niemand ist mit einem Regenschirm unterwegs, das ist gut. Und ich bewundere aus dem vierten Stockwerk das kreative Parken. 

Um 8 Uhr gab es Frühstück. Die Sachen müssen um 9 Uhr abgegeben sein. Der Bus fährt erst um 15 Uhr. Und zwischendurch haben wir noch etwas vor. Da ist die Wahl der Kleidung essentiell. Ich entscheide mich gegen die Jacke und für den Mantel. Das Kissen wird noch in den Beutel gesteckt und später mit abgegeben.


Es ist ca. 9.10 Uhr. Eine ehemalige Kollegin ist mit nach Rom gekommen und muß sich vor der Rückkehr nach Deutschland noch testen lassen. Da sie mit zu unserem Ziel will, muß das davor passieren. Der Green-Pass ist in Italien nicht beliebt, aber nicht zu umgehen. Wir anderen zwei schauen uns solange in der Gegend um die Stazione Termini, dem Hauptbahnhof, um. In Rom gibt es nur drei Metrostationen - immer, wenn man etwas Neues bauen will und in die Tiefe geht, entdeckt man Ruinen. Deshalb bleibt der Verkehr oberirdisch, wie hier die Straßenbahn.


Auf der anderen Seite des Platzes entdecke ich eine Statue und gehe näher heran, kommen mir doch die Gesichtszüge bekannt vor. Und richtig: es ist Papst Johannes Paul der II.  "Conversazione" heißt die Plastik - "Gespräche". Die Plastik wurde 2011 nach seiner Seligsprechung aufgestellt. 
Der Test war negativ und gegen 10 Uhr wir machen uns auf den Weg ins Stadtzentrum - zu Fuß. Ein regionaler Markt im Stadtteil Monti ist unser Ziel. Unterwegs treffen wir eher unverhofft noch einige Schüler - schon witzig bei der Größe der Stadt. 


Immer wieder bewundern wir die Architektur und die Funktionalität der Alltagsdinge, wie hier die Anordnung der Blumentöpfe an den Fensterläden oder deren unterschiedliche Unterteilungen. 


11 Uhr: Der Marktbesuch ist zu Ende. Bei mir landeten Käse, getrocknete Tomaten in Öl und Nudeln im Rucksack (an ein Foto habe ich nicht gedacht). Und weiter geht es.  Und wieder gibt es reichlich zu betrachten: Türverzierungen ...


ein  buntes Wandgrafitto, das mir sehr gefällt und 


 ... immer wieder blühende Bepflanzungen, aber auch weniger schön bemalte Flächen. 


Es ist mittlerweile 11.20 Uhr. An jeder Ecke trifft man auf eine Kirche. Rom hat wohl über 1000 Kirchen! Der Spaziergang zieht sich hin und wird nun eher zum Spurt. Doch das Ziel - die Piazza Navona, genauer gesagt, das Museo di Roma - ist nicht mehr weit.


Am ersten Tag habe ich auf einer Busrückseite eine Werbung für eine Klimtausstellung gesehen und recherchiert: Klimt. Die Secession und Italien. Nach so viel Antike und Steinen hatten wir uns das verdient😁. Um 11.30 Uhr stelle ich mich an einer der beiden Schlangen an. Erst die Tickets kaufen, anschließend die in Italienisch überzeugend vorgebrachte Bitte, nicht erst um 12.20 Uhr eingelassen zu werden, sondern unverzüglich, da der Bus um 15 Uhr fährt. Weitergabe des positiven Bescheides an den Einlass (Kontrolle des Green-Passes), die Kontrolleurin der Temperatur und die Ticketkontrolle (Gültigkeit). Drei Personen, die mit uns beschäftigt sind. Die Frage nach der Bushaltestelle wurde auch schon vorab an der Kasse geklärt. Kurz, wir konnten unseren Ausstellungsrundgang um 11.50 Uhr beginnen. 


Doch zuvor mußten wir noch die Garderobe wegschließen. Da fiel uns ein lustiges Gestell ins Auge. Die roten Regenschirmsymbole deuten schon auf den Verwendungszweck hin. Hier kann man seinen Regenschirm "einschließen".


Gegen 13.15 Uhr waren wir wieder draußen. Meine Kolleginnen waren ebenfalls sehr angetan von der Ausstellung. Gut 80 Minuten brauchten wir für den Rundgang, sodaß wir einen Bus um 13.31 Uhr in Richtung Stazione Termini nehmen konnten und ich nach einer Stärkung mit einem Sandwich pünktlich um 14.15 Uhr zum Treffpunkt im Hotel war. Wär schon peinlich, wenn die Lehrkräfte sich verspäteten. 

Die Ausstellung widmet sich auch anderen Künstlern der Secessionsbewegung, von denen ich bislang nichts gehört hatte. Von Klimt sind unter anderem "Judith", "Die Braut" und "Bildnis Amalie Zuckerkandl"  zu sehen. Den Beethovenfries habe ich vor zwei Jahren in Wien bewundern können, allerdings in 4 Metern (?) Höhe. Dieses Mal konnte man alles in Augenhöhe bewundern - herrlich! Vorhin habe ich ein Klimt-Bildband zur Hand genommen und ein wenig darin geblättert und mehr zu den Bildern gelesen. Die Beschriftungen und Erklärungen zu den Gemälden waren in Italienisch und Englisch. Letzteres habe ich nie großartig gelernt. Und Italienisch habe ich zwar vor 15 Jahren sehr intensiv gelernt, aber danach eher wenig angewendet.

Nun, das waren 12 Fotos vom 12.November. Der Tag war damit auch vorbei, denn der Rest war Busfahrt. Ich verlinke noch bei Caro, die alle Berichte von den 12. des Monats sammelt.

Wie immer ist es ein wenig mehr zu lesen, aber ich kann offensichtlich nicht kurz 😂.

Petruschka