... ist manchen von Euch vielleicht schon ein Begriff. Laut Margareta Magnusson ist das die Kunst, das Wesentliche zu erkennen, sich von überflüssigen Dingen zu befreien und die Dinge des Lebens in Ordnung zu bringen.
Ich hatte in einer Zeitschrift von diesem Buch gelesen und es mir zu Weihnachten gewünscht. Nun bin ich weit von dem Alter von Frau Magnusson entfernt - sie gibt ihres mit zwischen 80 und 100 an - aber jetzt schon mehr Ordnung und weniger Wohlstandsdinge zu haben, kann auch in meinem Alter nicht schaden.
Margareta Magnusson war Illustratorin und so sind viele Seiten wie auch der des Buches mit kleinen Illustrationen versehen.
Sie sagt ausdrücklich, daß die Tätigkeit des Döstädning keine Erfindung der Neuzeit ist und an einer Stelle des Buches erwähnt sie auch das Marie-Kondo-Prinzip. Wie bei dieser werden auch hier manche Gedanke wiederholt. Insgesamt ist das Buch aber mit viel mehr Wärme geschrieben. Ich hoffe, Ihr versteht, was ich meine.
Aber eigentlich sollte es keine Rezension werden, sondern nur die Überleitung zu meinen eigenen Aktivitäten im Bereich des Auf- und Wegräumens. Das Abputzen des Weihnachtsbaumes vor zwei Wochen war die perfekte Gelegenheit, das entsprechende Schrankfach aufzuräumen und nicht mehr Gebrauchtes zu entsorgen. Der Mann, der den Baum stets am Vormittag des 24.12. schmückt, wollte die Zahl des am Baum hängenden zahlreichen Baumschmucks nicht verkleinern. Aber da waren immer noch Dinge übrig.
Stiefel aus Plastik, eine nicht mehr funktionierende Schneekugel, diverse Bestandteile eines Weihnachtskalenders, nie benutzter Baumschmuck (weil viel zu groß oder zu schwer) und so einige Kleinteile verließen das Haus in der Mülltüte.
Dieser Weihnachtsmannwandbehang aus Filz hat schon drei Wohnungsumzüge hinter sich, nun aber muß auch er gehen. Das fällt mir nicht ganz leicht, denn dieser birgt besondere Erinnerungen.
Zu diesen schwedischen Brieffreunden kam ich über eine Flaschenpost, die ich im Urlaub an der Ostsee aus dem Wasser gefischt hatte. Über mehrere Jahre wechselten Briefe und Päckchen die Grenzen. Und so landete auch der Weihnachtsmann bei mir. Ann-Marie und Arne sind schon lange tot. Keiner der Kinder will den Weihnachtsmann haben, so wird er nun entsorgt.
Im Schrankfach mit dem Weihnachtsschmuck stehen auch die anderen jahreszeitlichen Dekostücke, so eben auch die für Ostern. Das ist viel weniger als für Weihnachten, aber auch hier habe ich etwas entsorgt.
Die beiden Osterkörbchen stammen noch aus meinen Kindertage. Links das gehörte mir, das rechte meinem ältesten Bruder (der im Übrigen jünger ist als ist). Wo die beiden für die jüngeren Brüder sind, kann ich nicht sagen. Und wie die beiden zu mir gekommen sind, auch nicht. Nun sind sie nicht mehr die schönsten Körbchen. Die Eier sind teils selbstbemalte, echte Eier, teils aus Kunststoff. Das Metallei ist schon verbogen und schließt nur schwer. Alle Teile sind nun im Hausmüll gelandet.
Zum Schluß blieb ein Sammelsurium an Dingen übrig, die nun ebenfalls das Haus die Wohnung verlassen.
Ein Teil eines Inhaliergerätes, ein Baumscheibe, die mal eine Unterlage für ein Kräuterfläschchen und eine Kerze waren sowie drei Kofferanhänger, die wohl aus der Auflösung der Wohnung des Schwiegervaters stammen. Auf den beiliegenden Zetteln kann man noch den EVP- Preis erkennen.
"Oft frage ich mich: Wird es irgendjemanden, den ich kenne, glücklicher machen, wenn ich es aufhebe?" Margareta Magnusson
Valomea ruft uns zum Aufräumen auf, 1000 Teile raus sind das Ziel. Nun ja, ich habe mal gezählt, wie viele Teile am 9.Januar aussortiert wurden: ich bin auf 37 gekommen. Ein Anfang ist also gemacht.
So, und jetzt wird genäht.
Petruschka