22 Januar 2022

Das schwedische Wort Döstädning

 ... ist manchen von Euch vielleicht schon ein Begriff. Laut Margareta Magnusson ist das die Kunst, das Wesentliche zu erkennen, sich von überflüssigen Dingen zu befreien und die Dinge des Lebens in Ordnung zu bringen.

Ich hatte in einer Zeitschrift von diesem Buch gelesen und es mir zu Weihnachten gewünscht. Nun bin ich weit von dem Alter von Frau Magnusson entfernt - sie gibt ihres mit zwischen 80 und 100 an - aber jetzt schon mehr Ordnung und weniger Wohlstandsdinge zu haben, kann auch in meinem Alter nicht schaden. 

Margareta Magnusson war Illustratorin und so sind viele Seiten wie auch der des Buches mit kleinen Illustrationen versehen.


Sie sagt ausdrücklich, daß die Tätigkeit des Döstädning keine Erfindung der Neuzeit ist und an einer Stelle des Buches erwähnt sie auch das Marie-Kondo-Prinzip. Wie bei dieser werden auch hier manche Gedanke wiederholt. Insgesamt ist das Buch aber mit viel mehr Wärme geschrieben. Ich hoffe, Ihr versteht, was ich meine.

Aber eigentlich sollte es keine Rezension werden, sondern nur die Überleitung zu meinen eigenen Aktivitäten im Bereich des Auf- und Wegräumens. Das Abputzen des Weihnachtsbaumes vor zwei Wochen war die perfekte Gelegenheit, das entsprechende Schrankfach aufzuräumen und nicht mehr Gebrauchtes zu entsorgen. Der Mann, der den Baum stets am Vormittag des 24.12. schmückt, wollte die Zahl des am Baum hängenden zahlreichen Baumschmucks nicht verkleinern. Aber da waren immer noch Dinge übrig.


Stiefel aus Plastik, eine nicht mehr funktionierende Schneekugel, diverse Bestandteile eines Weihnachtskalenders, nie benutzter Baumschmuck (weil viel zu groß oder zu schwer) und so einige Kleinteile verließen das Haus in der Mülltüte.


Dieser Weihnachtsmannwandbehang aus Filz hat schon drei Wohnungsumzüge hinter sich, nun aber muß auch er gehen. Das fällt mir nicht ganz leicht, denn dieser birgt besondere Erinnerungen.


Zu diesen schwedischen Brieffreunden kam ich über eine Flaschenpost, die ich im Urlaub an der Ostsee aus dem Wasser gefischt hatte. Über mehrere Jahre wechselten Briefe und Päckchen die Grenzen. Und  so landete auch der Weihnachtsmann bei mir. Ann-Marie und Arne sind schon lange tot. Keiner der Kinder will den Weihnachtsmann haben, so wird er nun entsorgt.

Im Schrankfach mit dem Weihnachtsschmuck stehen auch die anderen jahreszeitlichen Dekostücke, so eben auch die für Ostern. Das ist viel weniger als für Weihnachten, aber auch hier habe ich etwas entsorgt. 


Die beiden Osterkörbchen stammen noch aus meinen Kindertage. Links das gehörte mir, das rechte meinem ältesten Bruder (der im Übrigen jünger ist als ist). Wo die beiden für die jüngeren Brüder sind, kann ich nicht sagen. Und wie die beiden zu mir gekommen sind, auch nicht. Nun sind sie nicht mehr die schönsten Körbchen. Die Eier sind teils selbstbemalte, echte Eier,  teils aus Kunststoff. Das Metallei ist schon verbogen und schließt nur schwer. Alle Teile sind nun im Hausmüll gelandet.

Zum Schluß blieb ein Sammelsurium an Dingen übrig, die nun ebenfalls das Haus die Wohnung verlassen. 


Ein Teil eines Inhaliergerätes, ein Baumscheibe, die mal eine Unterlage für ein Kräuterfläschchen und eine Kerze waren sowie drei Kofferanhänger, die wohl aus der Auflösung der Wohnung des Schwiegervaters stammen. Auf  den beiliegenden Zetteln kann man noch den EVP- Preis erkennen.

"Oft frage ich mich: Wird es irgendjemanden, den ich kenne, glücklicher machen, wenn ich es aufhebe?" Margareta Magnusson

Valomea ruft uns zum Aufräumen auf, 1000 Teile raus sind das Ziel. Nun ja, ich habe mal gezählt, wie viele Teile am 9.Januar aussortiert wurden: ich bin auf 37 gekommen. Ein Anfang ist also gemacht.


So, und jetzt wird genäht. 

Petruschka

12 Januar 2022

Da ist doch glatt

 ... schon ein Drittel Januar rum und ich mache erst jetzt meine Blogrunden. Doch, doch, mir und meiner Familie geht es gut. Es ist nur so, daß ich Laptop Laptop sein lassen wollte, hatte ich doch diesen zu oft in letzter Zeit für schulische Aufgaben genutzt. Ich mag mir gar nicht vorstellen, wenn ich den ganzen Tag am Computer arbeiten müßte ...Wir haben die freie Zeit für uns genutzt - waren viel draußen, haben ganz viel gespielt, hatten Besuch vom mittleren Kind nebst ihrem Mann und an einem Tag auch ihre Schwiegereltern (wie heißen diese eigentlich für uns?) Außerdem habe ich gelesen, was das Zeug hielt. 

 
Das waren meine Weihnachtsgeschenke. Bis auf ein Buch (das dickste) habe ich schon alle gelesen bzw. durchgeschaut.
Im Herbsturlaub hatte ich mir Wolle mitgenommen. So eine wunderbare Farbe, die mir laut Tochter und Verkäuferin gut stehen soll und vor allem ist sie wunderbar weich - wie gemacht für einen schmalen Schal. Und so stricke ich, wann immer sich die Gelegenheit ergibt, immer einen Mustersatz oder auch zwei oder drei, der Mustersatz geht über 12 Reihen. So langsam habe ich mir das wunderbare Blattmuster gemerkt, aber das ein oder andere Mal muß ich trotzdem nachschauen.


Und lange geschlafen habe ich, und ein wenig genäht, natürlich.

Denn auch zum Jahresende wollte ich noch so einige Aboquadrate verarbeiten. Denn in den Schränken gibt es noch gaaanz viele davon. Bei Marion Kunzfrau sah ich im November einen zauberhaften Beutel aus Jeansresten mit einer roten Paspel. Da hatte ich gleich eine Idee dazu. In den Lieferungen waren auch Quadrate japanischer Stoffe drin. Die sammelte ich getrennt von den anderen. Sie waren für keinen besonderen Verwendungszweck vorgesehen - nun aber schon.

Die blauen habe ich tatsächlich mit Jeansresten und anderen blauen Aboquadraten zu Einkaufsbeuteln verarbeitet. Die Henkel machte ich auf Wunsch etwas länger - so können sie auch über der Schulter getragen werden.

                                                                    Rückseite mit Label

Vorderseite 

Rückseite mit Label

Vorderseite

Genau wie Marion habe ich ebenfalls eine Paspel zur Trennung und Akzentuierung genäht.  Reste alter Bettwäsche wurden als Innenfutter verwendet. Durch die Größe von 40 cm x 40 cm und einem 10 cm breit angenähten Boden kann so mancher größerer Einkauf bewältigt werden.

Der Mann bekam ebenfalls einen Einkaufsbeutel aus japanischen Stoffen. Für ihn waren die eher gedeckten Braun-, Beige- und Grautöne gedacht. 


Ich persönlich mag die Seite mit den braunen Stoffen lieber. Dem Mann ist es egal, glaube ich, er befaßt sich nicht mit solchen Details. Das Futter ist übrigens passenderweise aus einem hellen karierten Hemd von ihm. 

Ein Thema ist ja immer wieder das Entrümpeln. Ein Fach hatte ich mir vorgenommen und zwei genähte Schmetterlinge gefunden. Die stammten noch von meinen ersten Patchworkversuchen, als ich noch mit Schere und Pappschablonen arbeitete. Von einer regelmäßigen Nahtzugabe war ich weit entfernt. Aber die Stoffe waren ganz hübsch und so trennte ich die äußeren Teile ab. Ein Rest eines anderen Stoffes, von dem sogar die Henkel schon genäht waren (sollte wohl mal ein Beutel werden), paßte ziemlich genau und so wurde ein weiterer Einkaufsbeutel fertig.


Hat von euch jemand auch diese Schmetterlinge genäht? Sie waren damals in der 3.Ausgabe der Magic Patch abgebildet. Das muß so 1997 gewesen sein. 


Und so habe ich nun ein gut abgelagertes UFO zu einem erfolgreichen Ende gebracht. Aber es liegen noch genug Musterblöcke in der Kiste, die auf ihre Verarbeitung warten.

Einen Beutel habe ich übrigens noch. Beim Besuch des Sohnes fiel uns auf, daß deren Einkaufsbeutel zwar ihren Zweck erfüllen, aber alles andere als schön waren. Also ran an den Stoff und die Nähmaschine. Auf besondere Details legt der Sohn keinen Wert, also beließ ich es bei einem gemusterten Stoff, der natürlich gegengleich verarbeitet wurde. 


Soweit meine Beutelmania. Wo andere gerne Kissenplatten nähen (was ich im Übrigen auch gern mache) bin ich die Einkaufsbeutelqueen. Zu jedem Zweck habe ich ich einen eigenen. Lacht nicht, ich liebe es, mit meinem Kleinen Prinzen (den habe ich wohl noch nicht gezeigt - ich habe ihn jedenfalls nicht in den Posts gefunden) in die Bibliothek zu gehen. Oder mit dem Beutel mit den maritimen Motiven in die Drogerie. Für den alltäglichen Einkauf im Supermarkt nehme ich den Beutel mit den Webkanten. Hat eine von euch auch so einen Spleen?

Und da es doch eine Nähte und Stiche waren, verlinke ich den Post bei Doris/ Lintlady, die auch im Jahr 2022 alle Nähfortschritte sammelt.

Oh Mist, ich habe gerade festgestellt, daß heute der 12. war. Aber da habe ich so was von nicht daran gedacht. Naja, dann eben vielleicht im Februar wieder. 

Für heute geht es in die Heia.

Petruschka