30 April 2012

Überall

... grünt und blüht es. Die Temperaturen spielen verrückt, mitten im Frühling ist es Sommer. Dabei habe ich doch gerade erst meine Wanddeko im Wohnzimmer ausgetauscht.
 

Diesen kleinen Wandbehang von ca.30 cm x 60 cm habe ich vor bestimmt 7 Jahren genäht.


Ein Muster der Tulpe hatte ich in einer Patchworkzeitung gesehen und sie nachgearbeitet. Eigentlich sollte aus dem bunten Krokusstoff und dem gelbem Batikstoff eine größere Tischdecke entstehen. Dann jedoch wurde der gelbe Stoff anderweitig gebraucht und so fiel das Projekt aus.


Auch dieses Muster hatte ich irgendwo gesehen und mußte es ausprobieren.
Beide Teile sind durch kleine Schlaufen miteinander verbunden. Die gelben Stoffe leuchten und machen gute Laune.

Viele Frühblüher erfreuen uns ja mit ihrem gelben Blütenschmuck. Vor unserem Haus steht eine Forsythie, die Jahr um Jahr fleißig ihre Blüten zeigt.


Ihr Anblick war der Anreiz, eine AMC im Rahmen des monatlichen Tausches im PQF zu gestalten. Mehrere grüne Stoffstreifen als Hintergrund genäht, habe ich die Äste frei gestickt und die Blüten als einzelne (unzählige) Margaritenstiche gesetzt. Nun ist der Strauch verblüht, dieser jedoch bleibt.


Im Gegenzug bekam ich diese hübsche Karte. Sie strahlt eine gewisse Leichtigkeit aus, gepaart mit Lebensfreude. Es macht immer wieder Spaß, AMC zu nähen und welche zu bekommen. Die Vielfalt der Ideen ist wirklich beeindruckend.

Hurra, morgen ist frei und das mitten in der Woche. Mal schauen, was uns so Schlaues einfällt. Euch wünsche ich einen schönen Maifeiertag!
Liebe Grüße, Petruschka

26 April 2012

Am Ende

... war es einfach und sonnenklar, wie ich den A4-Vasarely quilten muß. Zu diesem grafischen Muster gehören gerade Linien, die den typischen Charakter einer optischen Illusion nicht zerstören. Hier erst einmal die ungequiltete Variante.
Der Titel des Originalbildes ist "Torony Gordes" und stammt aus dem Jahre 1970. Es gehört zu einer Serie von Werken der "Hommage à l'Hexagone" (Ehrung an das Hexagon), in der ein Quadrat und zwei Rhomben einen Kepler-Würfel bilden (das habe ich bisher auch nicht gewußt - ich schreibe gerade aus dem Buch ab). Dabei entstehen durch verschiedene Hell-Dunkel-Schattierungen verstehende Perspektiven bzw optische Täuschungen. In Wirklichkeit ist das Bild 2,40 m x 1,20 m groß und ich habe nur einen kleinen Ausschnitt gewählt. Wenn man den Maßstab als Kriterium nimmt, müßten die mittleren Rhomben noch um 6 weitere und einen oberen Würfel ergänzt werden. Dann wären aber die Teile so klein geworden, das hätte ich nicht mehr nähen können.
Und so sieht nun die fertige Buchseite aus.
Gequiltet habe ich nur jeweils eine Seite der langen Seiten. In den Quadraten habe ich kleinere Quadrate gequiltet. Und in die Randflächen habe ich parallel zur jeweiligen Kante verlaufende Linien gesetzt.

Im Folgenden gebe ich Euch eine Überblick über meine "Vorbereitungen" für den Quilt.
So sah übrigens meine Skizze dafür aus. Die brauchte ich auch, um die Schablonen für die Rhomben herstellen zu können. Ich habe nämlich alles per Hand in der englischen Papiermethode genäht. Das habe ich vor Jahren das letzte Mal gemacht, aber so konnte ich sicher sein, das alles passen wird. Es war ganz entspannend und schon nach kurzer Zeit war die Routine wieder da.
Hier eine weitere Skizze mit Rhomben, Hexagonen und Dreiecken.
Das waren allerdings nicht die einzigen Skizzen, die ich vorher angefertigt hatte. Ich war mir nämlich nicht sicher, welches der vielen interessanten Werke ich wohl interpretieren wollte. Das schwarz-weiße Muster der AMC wollte ich nicht machen, das war zu "unfarbig". Ich hatte damals in Aix-en-Provence die riesigen bunten Werke bestaunt, in denen Kreise, Vierecke, Dreiecke in loser Folge mit wechselnd farbigen Untergründen eine durchaus logisch aufgebaute Komposition ergaben. Darauf gründeten sich meine nächsten Skizzen.

Doch für alles wäre das A4-Format zu klein, die Wirkung wäre nicht diesselbe. Deshalb dann auch die Entscheidung für den jetzigen kleinen Quilt.
Hier ist das obere Quadrat mit zwei Rhomben und deren Verlängerungen nach oben zu sehen. Durch die Hell-Mittel-Dunkel-Aufteilung wird eine Tiefe erreicht, wie man sie von den Baby-Blocks kennt.
Hier die unteren Quadrate und der linke Rand. Hier sind die Quiltlinien gut zu erkennen.

Und noch einmal der gesamte Quilt. Die Farben orientieren sich schon sehr stark am Original, aber nicht immer konnte ich den passenden Farbton finden. Viele Stoffstücke stammen aus der Restekiste.
Und schon bin am Planen für den nächsten Künstler. Als ich dieser Tage wieder einmal das Sonderheft "Patchwork Spezial Art Quilts" aus dem Jahre 2006 durchblätterte, bin ich bei einem Künstler hängen geblieben. Nun muß ich nur noch ein wenig Literatur zu ihm finden und dann kann es losgehen. Es wird eine für mich völlig neue Technik sein. Aber der Vorteil bei solch kleinen Formaten wie der AMC und A4 ist eben, das man ausprobieren kann, ob einem etwas liegt oder eher nicht.
Nun ist es schon wieder so spät geworden. Deshalb hier nur noch ein paar liebe Grüße in die weite Bloggerwelt und ein Dankeschön für die lieben aufmunternden Kommentare.
Petruschka

21 April 2012

Handlungsunfähig in den letzten Tagen

... war ich zweierlei Hinsicht. Erstens hat mich ein fieser grippaler Infekt hingestreckt und zweitens hat ein noch fieserer Trojaner meinen Laptop lahmgelegt. Daß mir da noch eine Plombe rausgefallen ist, scheint eher nebensächlich.

Doch es scheint alles wiederhergestellt zu sein und ich kann nun wieder agieren. Einiges war ja schon vor dem letzten Post fertig geworden, aber noch zu den Empfängerinnen unterwegs. Nun ist alles schon längst angekommen und es kann gezeigt werden.

Im monatlichen AMC-Tausch mit Klaudia und Ingrid habe ich mir Victor Vasarely ausgesucht. Wir waren 2006 im Vasarely-Museum in Aix-en-Provence und da hatten wir uns Bildmaterial mitgenommen. Und da ich in diesem Monat etwas Grafisches machen wollte, fiel mir auf der Suche nach Ideen dieses in die Hände. Es war allerdings gar nicht so leicht, etwas Passendes für das AMC-Format zu finden, sind seine Werke doch eher sehr großformatig. Doch hier nun die AMC: ich habe fast identische an Klaudia und Ingrid geschickt.


Klaudia hat die Karte auch noch horizontal gelegt. Und es stimmt, die Wirkung ist wieder eine andere. Das Muster ist Vasarelys Werk "Vega" nachempfunden. Es stammt aus der kinetischen Phase. Kennzeichnend dafür sind eher Werke in schwarz-weiß, in denen die Linien dynamischisch verlaufen und eine Bewegung imitieren. Klaudia wollte wissen, wie ich es gemacht habe.


Die schwarzen und weißen Streifen sind miteinander verflochten. Die Stoffe, die zuvor nach einem bestimmten Schema ausgeschnitten wurden, habe ich auf ein Stück Klebehaftvlies aufgelegt und die Enden mit Stecknadeln fixiert. Danach müssen sie Reihe für Reihe verflochten werden. Auch wenn die Wirkung bei der AMC schon gut zu sehen ist, zeigt dieser Ausschnitt die fließenden Bewegungen noch besser. Nicht umsonst ist Vasarely auch als Begründer der optischen Täuschungen in der Kunst bekannt.

Dies ist die Skizze, die ich vorher angefertigt habe. Unter diese kamen dann jeweils ein Blatt Freezerpapier, auf das ich einmal die horizontalen und einmal die vertikalen Linien durchgezeichnet habe. Dieses Blatt habe ich auf ein Stück weißen bzw. schwarzen Stoff gebügelt und dann ausgeschnitten. So habe ich die Streifen zum Flechten erhalten. Am Ende habe ich dann mit einem engen Zickzackstich die Kreutzungslinien nachgenäht. Ich finde, durch diese Linien geht viel von der Wirkung verloren, aber es ist die sauberste Lösung.

In den vergangenen Tagen kamen auch die AMC von Ingrid und Klaudia an. Diese will ich Euch natürlich nicht vorenthalten.

Diese ist von Klaudia. Sie hat mal wieder mit anderen Materialien, hier Fransenwolle, experimentiert. Das Ganze hat sie auf einen gepatchten Untergrund gebracht und mit Stickstichen garniert. Gefällt mir wieder sehr gut, die AMC. Gelb scheint momentan eine beliebte Farbe zu sein. Kein Wunder; bei diesem Wetter ist uns wohl allen nach Sonne.

Ingrid spielt mit dem Aprilwetter, indem sie es auf ihre AMC bannt. Schöne Idee und super umgesetzt.

Und auch der zweite Becherteppich aus den gelben Streifen ist schon lange fertig. Dieses Mal habe ich die Streifen waagerecht gesetzt.

Das war ein erster Bericht aus den vergangenen Tagen. Der A4-Quilt ist zusammengenäht. Aber ich weiß noch nicht, wie ich ihn quilten soll, ohne seine optische Wirkung aufzugeben. Er ist übrigens bunt. Naja, vielleicht kommt mir bald die zündende Idee.

Nun will ich mir mal anschauen, was Ihr so gemacht habt in den letzten Tagen. Meine Familie ist mal wieder in Sachen Karate unterwegs, da habe ich gerade ein wenig Zeit. Aber ich will nicht versäumen, Regina als neue Leserin zu begrüßen. Sie macht einen Quilt aus Stoff-Grannys. sieht sehr interessant aus.

Liebe Grüße, Petruschka

16 April 2012

Unerwartete Begeisterung

... zum Bärlauchfest veranlassen mich, Euch die Rezepte zu geben. Zuerst das der Kartoffel-Bärlauchbrötchen.

Zutaten für 12 Stück

Teig: 250 g Kartoffeln
250 – 300 g Mehl
Salz
Zucker
20g frische Hefe
100 ml Buttermilch

Füllung: 50 g gemischte Kerne
100 g Bärlauch
80 g weiche Butter
Salz
1 Ei

Außerdem
12 Papierförmchen für Muffins, Backpapier

Zubereitung
Für den Teig die Kartoffeln ungeschält auf ein Stück Alufolie legen und im vorgeheizten Backofen bei 160 Grad auf dem Rost der zweiten Schiene von unten 1 Stunde garen. Kartoffeln heiß schälen und durch die Kartoffelpresse drücken. 250 g Mehl, Salz und eine Prise Zucker in einer Schüssel mischen. Hefe und Buttermilch verrühren. Kartoffeln und Hefe-Buttermilch zum Teig geben und mit den Knethaken des Handrührers oder in einer Küchenmaschine zu einem glatten Teig verarbeiten. Wenn der Teig stark klebt, esslöffelweise weiteres Mehl unterarbeiten. Den Teig abgedeckt beiseite stellen.
Für die Füllung den Bärlauch waschen, trocken schleudern und die Stiele entfernen. Blätter grob hacken. Butter und Salz mit den Quirlen des Handrührers glatt rühren. Kerne und Bärlauch unterrühren.
Ein Muffinblech mit 12 Mulden mit Papierförmchen auslegen. Teig auf der bemehlten Arbeitsfläche kräftig durchkneten. Auf bemehltem Backpapier zu einer Fläche von ca. 30 x 40 cm ausrollen. Bärlauch-Butter darauf streichen, dabei rundherum einen fingerbreiten Rand lassen. Teig mithilfe des Backpapieres von einer Seite her eng aufrollen. Rolle halbieren und in je 6 Stücke schneiden. Stücke in die Form setzen, locker mit Backpapier abdecken und 25 Minuten gehen lassen. Ei verquirlen und die Brötchen damit bepinseln. Im vorgeheizten Backofen bei 220 Grad auf dem Rost der zweiten Schiene von unten 15-18 Minuten backen. Erst 10 Minuten in der Form, dann auf einem Gitter abkühlen lassen.

Quelle: Essen und Trinken, 4/2011, S.40
Nun das der Bärlauchtarte:
Zutaten
Boden: 125 g Mehl
1 Ei
75 g Butter
Salz
Belag: 1 Bund Bärlauch (ca. 50 g)
200 g Frischkäse
3 Eier
100 ml Sahne
150 g gekochter Schinken
Pfeffer
Außerdem: Fett für die Form, Mehl zum Ausrollen
Zubereitung
Für den Boden das Mehl mit dem Ei, den Butterwürfeln und zwei kräftigen Prisen Salz schnell zu einem Teig verkneten. Abgedeckt ca.1 Stunde kalt stellen. Den Backofen auf 200 Grad vorheizen. Für den Belag den Bärlauch ptzen, waschen und trocken schütteln, anschließend in feine Streifen schneiden. Den Frischkäse nacheinander mit den Eiern und der Sahne glatt rühren. Den Schinken fein würfeln. Mit dem Bärlauch unter die Masse rühren. Mit Salz und Pfeffer kräftig würzen. Eine große Spring- oder Tarteform einfetten. Den Teig auf einer leicht bemehlten Arbeitsfläche dünn ausrollen. In die Form geben und einen Rand hochziehen. Mehrfach mit der Gabel einstechen. Die Bärlauchmasse darauf verteilen. Im vorgeheizten Backofen bei 200 bis 220 Grad etwa 30 Minuten backen.
Quelle: Landlust, März/April 2012, S. 59
Da bleibt nur noch eins zu sagen: Guten Appetit!
Liebe Grüße, Petruschka

15 April 2012

Die Bärlauchkönigin

... in diesem Jahr ist ein Bärlauchkönig. Da war die Aufschrift auf der Schärpe, die dem Sieger umgehängt wurde, doch goldrichtig, weil geschlechtsneutral gewählt: "Bärlauchfest Ramsla 2012". Der junge Mann hatte seine Fangemeinde mitgebracht, die ihn so zu einem überraschenden und überraschten Sieger kürten.


Die Vielfalt der Bärlauchspeisen war enorm und reichten von simpler Bärlauchbutter über eine Bärlauchsuppe bis hin zu raffinierten Aufstrichen wie die Bärlauch-Zitronen-Schmand-Creme des Siegers. 21 Teilnehmer hatten 28 Gerichte zubereitet. Ich Depp habe leider den Fotoapparat vergessen und muß nun auf die Foto-CD der Veranstalter hoffen. Der Gemeindesaal war dicht besetzt mit den Einwohnern und Besuchern, die sich alles gut schmecken ließen. Ich habe auch einige Gerichte verkostet und dann meine nicht leichte Wahl getroffen.
Etwas unbedarft bin ich da hingegangen, nicht ahnend, daß es ein Ereignis solchen Ausmaßes werden würde. Aber es war ganz amüsant und einige Bekannte, die ich längere Zeit nicht gesprochen hatte, habe ich da getroffen.
Meine Beiträge sind auch ganz gut angekommen, wenn man die kurze Zeitspanne sieht, in der die beiden Gerichte alle waren.
Dies war mein erster Beitrag, eine Bärlauchtarte. Das Rezept und das Foto stammen aus der 2012 März/April - Ausgabe der "Landlust". Ich liebe solche herzhaften Torten und mache sie hin und wieder mit Lauch, Zwiebeln, Schinken oder Lachs. Selbst probieren konnte ich sie nicht, da alle Stücke für die Wertung gebraucht wurden. Aber ich kann sie ja jederzeit noch einmal machen. ;))

Als zweites wären da die Kartoffel-Bärlauchbrötchen, die ich im Vorfeld schon mal getestet hatte und die zwar etwas aufwendiger, aber sehr lecker sind. Das Rezept habe ich aus der Zeitschrift "Essen und Trinken" 4/2011. Da habe ich auch das Foto her, denn ich habe nicht daran gedacht, eins zu schießen.
Auch wenn ich nicht gewonnen habe, den Spaß und die netten Begegnungen waren es wert. Die Gastgeber haben es sich nicht nehmen lassen, uns noch ein kleines Präsent zukommen zu lassen.


Denn diese Kleinigkeiten gab es für jeden Wettbewerbsteilnehmer. Eine nette Geste, wie ich finde.
Hier noch mal ein größeres Bild der Holzplakette, auf der ein Stempel mit einer Bärlauch-Abbildung ist.
Soweit mein Bericht vom Bärlauchfest. Habt Ihr in Eurer Gegend auch solche besonderen Feste?
Einen guten Start in die neue Woche wünscht Euch
Petruschka

13 April 2012

Eine gelbe Blume

... mit hellem Hintergrund und ein wenig Grün in einem Maß von 30 cm x 30 cm sollte es zum 60.Geburtstag einer Nähschwester unserer QuilThür-Gruppe sein. Ich habe mich für eine Crazy-Blume entschieden.
Da ich den Materialaufwand für diese Blume wohl doch etwas überschätzt habe, waren noch viele Streifen übrig geblieben. Und so habe ich gestern einige Kleinigkeiten daraus gewerkelt. Fertig geworden sind dabei folgende Dinge.
Diese frühlingshafte AMC fand gestern Nachmittag schon den Weg in den Briefkasten.
Dieser Becherteppich wird sicher nicht lange in meinem Schrank verweilen, stehen in den nächsten Wochen doch einige Geburtstage an. Ein zweiter ist in Arbeit.

Gelber Batikstoff war auch die Grundlage für meine Versuche beim Entfärben. Da die Probestücke für AMCs doch ein wenig zu groß geraten sind, habe ich gleich nach unserer Rückkehr aus Paris zwei weitere Stoffstücke bearbeitet.
Diese Karte habe ich an Klaudia geschickt.

Und diese Karte ging an Ingrid.
Bei beiden Karten habe ich zuerst die Umrisse der Blumen und Schmetterlinge genäht und dann einige Teilstücke entfärbt. Ich habe noch Blätterumrisse gequiltet und einige Perlchen und kleine Streublümchen aufgenäht. Diese Technik gefällt mir sehr.
Irgendwie ist dieser Post doch sehr gelblastig. Aber bei diesem sprichwörtlichen Aprilwetter ist diese Farbe doch Balsam für unsere Seele.
Das wird mit den nächsten AMC anders. Gerade habe ich die AMC aus dem monatlichen Tausch mit Klaudia und Ingrid in den Briefkasten geworfen. Mir war es in diesem Monat nach etwas Grafischem. Das Ganze ist dann auch in den Nichtfarben Schwarz und Weiß entstanden. Das sind eigentlich nicht so meine Farben, aber der Künstler, den ich in diesem Monat gewählt habe, hat eben mehrere grafische Werke in diesen Farben gearbeitet. Nun könnt Ihr ja überlegen, wer wohl mein Favorit des Monats ist.
So, das soll's für heute geweseen sein. Der Bericht über das Bärlauchfest steht noch aus, der wird demnächst geschrieben. Euch wünsche ich einen guten Start ins Wochenende.
Petruschka

08 April 2012

Osterkarten

... habe ich in diesem Jahr aus Zeitmangel nicht verschicken können. Aber trotzdem habe ich Osterpost von ganz lieben Tauschpartnerinnen bekommen. Klaudia und Ingrid haben mir eine große Freude gemacht. Doch seht selbst.

Ingrid hat wieder einen schönen Motivstoff gefunden und geschickt auf die Karte gebracht. Hier ist der Osterhase mit seiner Frau mit den vielen Ostereiern unterwegs. Bei unserer heutigen Suche sind zum Glück alle gefunden wurden.

Und dann ist da noch die liebevoll gestaltete AMC von Klaudia.

Ist das kleine Küken nicht entzückend? So stolz spaziert es über die grüne Frühlingswiese.
Nun habe ich auch für jede eine AMC gemacht, die morgen in den Briefkasten wandern. Es sind zwar keine Oster-AMC, aber zum Frühling passen sie allemal.
Als wir heute am frühen Abend aus Weimar vom Osterkaffe und Ostereiersuchen wiederkamen, fand ich die folgenden zwei entzückenden Becherteppiche im Briefkasten.

Sie stammen von einer Nähschwester unerer QuilThür-Gruppe und sind noch ein nachträgliches Geburtstagsgeschenk. Sie konnte aus gesundheitlichen Gründen die vergangenen Male nicht teilnehmen. Die Hasen sind total niedlich und ich freue mich sehr darüber.
Ab morgen wird die Nähmaschine wieder verwaist sein, denn ich fahre wieder einmal in meine alte Heimat. Ich werde mir etwas zum Sticken mitnehmen.
Einen schönen Ostermontag wünscht Euch allen
Petruschka

07 April 2012

"Paris ist eine Messe wert"

Dieses Zitat wird Heinrich dem IV. zugesprochen, nachdem er zum Katholizismus übergetreten war, um seine Chancen auf den französischen Thron zu erhöhen. Und das hat sich für ihn auch gelohnt. Nun, ich bin konfessionslos, aber immerhin frankophil. Und so lohnte sich auch für mich und das Tochterkind die Kurzreise in die Hauptstadt Frankreichs. Ich habe natürlich jede Menge Fotos gemacht. Aber ich wollte Euch eher welche zeigen, die auch mal unter einem anderen Blickkwinkel gemacht wurden, auch wenn das erste gleich ein Klischee erfüllt.
Heinrichs Reisterstatue grüßt die Besucher der berühmten Pont Neuf, der neuen Brücke (und nicht der neunten, wie Uneingeweihte glauben könnten). Im Hintergrund sieht man schon das frühlingshafte Grün. Ganz Paris war wunderbar grün, überall waren Blumenbeete angelegt und gaben ein schönes Bild.
Hier ein Bild der blühenden Kastanienbäume, teilweise waren sie sogar schon verblüht. Als wir gestern in Weimar ankamen, zeigte das Autothermometer Minusgrade an!

Unsere Fahrt stand im Übrigen unter keinem guten Stern. War der Zug in Erfurt noch pünktlich 5.17 Uhr abgefahren, standen wir nach gut einer Stunde Fahrt in Gersfeld für geschlagene 82 Minuten wegen eines Stellwerkausfalls. Als es endlich weiterging, mußten wir in Fulda in den ICE umsteigen, mit dem wir um 6.17 Uhr ab Weimar hätten fahren können, wo uns die Umsteigezeit in Frankfurt mit 20 Minuten eher knapp bemessen war. Aber alle Theorie war grau, denn auch dieser Zug kam zu spät in Frankfurt an. Zwar nur mit 5 Minuten, aber der frühe Pariser Zug war weg. Wir konnten zwar die Fahrkarten auf den nächsten umbuchen, hatten aber gut 3,5 Stunden zu überbrücken. Nachdem das geschafft war, fuhr auch der ICE nach Paris pünktlich ab. Und richtig, auch dieser hatte Verspätung. Zwar nur 35 Minuten, aber von dem geplanten ersten Nachmittag blieb nicht mehr viel, waren wir dann doch erst gegen 17.30 Uhr da. Zum Glück war das Hotel gleich gegenüber vom Bahnhof. Und so ging es dann nach der Anmeldung in die Innenstadt, wo wir eine erste kleine Runde um Notre Dame und das Rathaus drehten.

Wir waren im Vorfeld schon überein gekommen, aus Zeitgründen nicht in den Louvre zu gehen. Die Mona Lisa soll ja eher ein kleineres Gemälde sein und dann noch hinter Glas. Nachdem wir dann am nächsten Morgen das eher spartanische Frühstück genossen hatten, brauchten wir auch nicht mehr in den Louvre. Warum?
Darum! Neben den Sonnenblumen von van Gogh brachte die "Joconde" ein wenig Kultur in den zweckmäßig eingerichteten Frühstücksraum.

Für meine 12jährige Tochte mußten es natürlich die großen Einkaufshäuser wie die Galeries Lafayette und das "Printemps" sein. Na klar sind die großen Namen beeindruckend und der Duft nach den Parfümen betäubend, aber am schönsten sind die Glaskuppeln der beiden Häuser.
Hier die der Galeries Lafayette, die ja auch in anderen Städten wie in Lyon und Berlin Filialen haben.
Noch schöner fast fand ich die Kuppel im Printemps, die ja ein Café überdacht.
Am letzten Abend sind wir nach Anbruch der Dunkelheit zum Louvre, um die beleuchtete Pyramide zu sehen. Man konnte auch noch hineingehen und das Bauwerk von unten ansehen (das Museum selbst war schon geschlossen).

Aber auch von außen sieht es beleuchtet toll aus. Gleich gegenüber steht der Arc du Caroussel.
Auch er war angestrahlt. Er ist übrigens der erste von insgesamt drei Triumpfbögen, die in einer Linie angelegt sind.
Der Arc de Triomphe ist der mittlere. Am Ende der Champs-Elysées, die im Übrigen total entäuschend für mich waren, erhebt er sich gute 50 Meter hoch.
Und am hinteren Ende der Sichtachse liegt der Grande Arche im Büro- und Bankenviertel La Défense. Übrigens spricht man das Arche wie Ar...sch aus, was bei den Schülern immer, aber auch wirklich immer, für verwirrtes Kichern sorgt und ich dann immer unschuldig schaue.
Natürlich muß man am/auf dem Eiffelturm gewesen sein. Beim zweiten Versuch am Donnerstag gegen 17.00 Uhr war die Schlange mindestens drei Mal so kurz als beim ersten Mal am Mittwoch, wo wir es um die Mittagszeit versucht hatten.
Aber auch so warteten wir eine gute Stunde, um zur zweiten Etage hochzufahren. Eigentlich sollte an dieser Stelle eine Collage sein, die die verschiedenen Anzeigen am Ostpfeiler zeigen sollte. Aber die habe ich gerade weggeklickt. Nun dann eben eine kurze Zusammenfassung: Es ging nur ein Fahrstuhl von vieren. Die Gesellschaft bittet, diese Unannehmlichkeiten zu entschuldigen. Die Wartezeit ist mit 2 Stunden zu veranschlagen.
Zum Glück sind wir geblieben.
Die Sicht war jedoch nicht besonders. Es war ziemlich diesig. Am Vortag hätten wir bestimmt bessere Aussichten gehabt.
In Richtung Nordwesten liegt eine künstlich angelegte Insel, die Allee der Schwäne, an deren westlichen Ende ein Bauwerk steht, das man in Paris nicht erwartet. Hier ist sie nur als länglicher schemenhafter Umriß zu erkennen.Es ist die Freiheitsstatue. Sie ist allerdings vier Mal kleiner als ihr Original. Diese hatte Frankreich den Vereinigten Staaten anläßlich des 100.Jahrestages der Unabhängigkeitserklärung zum Geschenk gemacht.
Daß wir die Gelegenheit hatten, die Kopie der Freiheitsstatue fotografieren zu können, ist dem Umstand zu verdanken, daß ich ein Foto der Pont Mirabeau machen wollte. Innerhalb der Thematik französische Literatur beschäftigten wir uns in den letzten Wochen mit dem gleichnamigen Gedicht von Guillaume Apollinaire.
In besagtem Gedicht geht es um eine verflossene Liebe, die wie das Wasser der Seine unter der Mirabeau-Brücke ist. Unsere Fremdsprachenassistentin hat das Gedicht nach allen Regeln der Kunst auseinander genommen. Aber die Kalligramme, die als Abschluß von den Schülern geschrieben wurden, sind wirklich gut geworden. Besonders schön finde ich die Brücke allerdings nicht. Aber sie liegt gegenüber der Freiheitsstaue und so habe ich eben beide aufs Foto bekommen.
Wie schon in Blois sind mir die Radwege aufgefallen, die wohl erst in den letzten Jahren angelegt wurden. Und so mußten diese beiden Schilder mit aufs Bild.
Und wenn man kein eigenes Fahrrad dabei hat, kann man eines mieten.
Diese gehören zur Aktion Vélib', die seit ca. 8 Jahren den Parisern und Gästen eine schnelle Fortbeweging durch die Straßen der Hauptstadt gewährt. Wir hatten eine Carte Viste Paris gekauft, die es uns ermöglichte, die drei Tage unbegrenzt oft die öffentlichen Verkehrsmittel zu nutzen. So konnten wir mit den Vorortzügen fahren, mit denen man noch schneller von A nach B kommt, wenn sich nicht gerade Leute auf den Gleisen befinden und der Zug auf unbestimmte Zeit aus Sicherheitsgründen nicht fahren darf, wie uns geschehen. Zum Glück war der Zug in einem Bahnhof, wo wir in eine Metro-Linie umsteigen konnten.
Natürlich konnten wir Paris nicht verlassen, ohne ein Museum gesehen zu haben. Das Picasso-Museum, das einzige, was meine Tochter wirklich sehen wollte, ist leider bis 2013 wegen Umbauarbeiten geschlossen. Als wir am Dienstag Abend vor dem Centre Pompidou waren, fiel mir ein großes Plakat für eine Matisse-Ausstellung ins Auge. Keine Frage, wir waren dann am Mittwoch drin. Es gab Skizzen, Zeichnungen und Gemälde aus der früheren Zeit, die jeweils mindestens zwei Mal von Matisse gezeichnet und gemalt wurden. Interessant, wie er die Sichtweise änderte.
Und dann haben wir gestern noch die Zeit genutzt, um uns Montmarte und Sacré-Coeur anzusehen. Ich konnte das Tochterkind überreden, den Espace Salvatore Dalì zu besuchen. Es gab eine Sonderausstellung zu Werken, die seinem Freund Sabater gewidmet sind. Natürlich war auch hier das Fotografieren mit Blitz verboten, aber dieses Zitat mußte ich fotografieren. Zum Glück hat es auch ohne Blitz funtioniert.
"Es endet immer damit, daß die Erinnerungen an die Vergangenheit in Kartons gepackt werden. ... " Und da bleiben sie dann auch meistens. Er jedoch befreite sie aus den Kartons und so sind ganz amüsante Dinge zu sehen und zu lesen.
Letztendlich hatten wir nur zweieinhalb Tage, uns eine der interessantesten Städte anzusehen. Ich denke, wir haben das Beste daraus gemacht. Meine Tochter jedenfalls ist zufrieden, hat sie doch auch noch zwei Paris-Shirts abgefaßt. Das mußte sein, auch um damit angeben zu können ;).
Und so, wie die Reise begonnen hatte, endete sie auch. Nämlich mit einer Verspätung von guten 35 Minuten, die sich schon in Frankreich wegen eines Triebwerkschadens ergen hatten. Deshalb konnte nämlich der ICE, der auf der Hinfahrt teilweise mit 320 km/h unterwegs war, nicht schneller als 220 km/h fahren. Doch dieses Mal holte uns mein Mann mit dem Auto von Frankfurt ab. Und während er da wartete und im Unklaren über den Umfang der Verspätung gelassen wurde, fuhren noch weitere ICE-Züge verpätet ein bzw. ab. Die Schaffner stehen im Kreuzfeuer der Diskussionen mit den Fahrgästen und können doch nichts tun, um die Lage zu verbessern. Ob die vielen Fahrgäste ihre Anschlüsse bzw. Flüge noch bekommen haben, werde ich wohl nie erfahren.
Soweit mein kurzer Bericht über Paris. Danke für Euren lieben Wünsche. Und natürlich sind wir schon ein wenig aufgefallen mit unseren Taschen, so im Doppelpack.
Petruschka