29 September 2011

Ein letztes Mal gibt es

... Augenfutter. Diese Mal habe ich querbeet durch meine Fotos ein paar zusammengestellt. Es sind teilweise nur einzelne Foto aus verschiedenen Austellungen.
Atemberaubend schön, diese Mohnblume, vor der sehr viele stehen blieben. Ihre Wirkung erzielte sie aber erst aus einiger Entfernung, als man das Gesamtbild besser betrachten konnte.
Wenige Elemente, aber welch Wirkung. Das Rot des Handschuhs knallt. Dieser Quilt stammt von der russischen Künstlerin Isabella Baykowa. Ihre Galerie im Obergeschoß des Theaters war gut besucht. Dieser Quilt hat hat mir von ihren Arbeiten am meisten zugesagt. Jede Art von Besuchern in den Logen und bei allen könnte man eine Geschichte erfinden. Mir persönlich gefallen die Punker in der oberen Reihe in der Mitte am besten.
Ein weiterer Quilt besagter Künstlerin.
Ein Klimt-Quilt von der Art, wie ich selbst einen genäht habe. Ich finde ihn auch interessant gemacht. Dieser hier ist größer als meiner, jedoch sind mir die Farben zu dunkel.
Die nächsten habe ich ausgewählt, weil mir die verwendeten Farben so gut gefielen und die Machart interessant war.
Dies ist ein Detailbild des oberen Quilts. Er stammt aus der Ausstellung israelischer Quilts. Die Linien sind erst aufgemalt und dann mit verschiedenen Stickstichen verziert.
Ich liebe Blau. Und die vielen kleinen Log Cabin Blöcke und die Himmelsstreifen scheinen aus ausrangierten Hemdenstoffen zu bestehen. Moment mal, in meinem Schrank ...
Ist dieser Baltimore-Quilt nicht eine Augenweide? Da müssen Hunderte Stunden Arbeit drinstecken.
Zum Schluß noch ein Foto von einem Quilt der etwas anderen Art. An einem Stand draußen hatten ihn zwei ausfindig gemacht, das Schnittmuster gekauft und folgenden Plan gefaßt:
Wir fünf Weiber, die wir uns schon einigen Jahren kennen und zusammen arbeiten, wollen diesen Quilt nähen. Und zwar jede einen für sich. Und damit es paßt, kommt noch eine fünfte Badedame dazu. Nun denn, frisch ans Werk. Obwohl, der Sommer ist gerade vorbei. Ein bißchen Zeit haben wir noch.
Meine allerdings ist immer noch knapp bemessen. Morgen feiern wir uns als Schule selbst. Und ich will mit meiner kleinen Gruppe ein absurdes Theaterstück von Eugène Ionesco aufführen. Da nun die Hauptdarstellerin kurzfristig erkrankt ist, darf ich ihre Rolle übernehmen. Allerdings sollte ich da noch einmal in den Text schauen. Nun spielen wir dann verkehrte Welt und ich bin die Schülerin, die wie 39 andere vor ihr erstochen werden, weil sin nicht lernen wollen und zwar von einem Lehrer, der von einem Schüler gespielt wird. Absurdes Theater eben!
Wünscht mir Glück, daß alles gut geht!
Petruschka

26 September 2011

Ihr wollt weitere Fotos sehen?

Na dann viel Spaß beim Entdecken. Zuerst will ich Euch Fotos von Quilts der niederländischen Quiltkünstlerin Hilde von Schardenburg zeigen. Auch ihre Arbeiten waren in einer Kirche ausgestellt und standen unter dem Namen "Joy of Colour".
Eine absolut unglaubliche Tiefenwirkung ging von diesem Quilt aus. Das Weiß strahlte enorm heraus und ich war hin und weg. Ich habe vor 4 Jahren in der Kathedrale von Vézelay erlebt, wie um die Mittagszeit das riesige Hauptportal geöffnet wurde und Sonnenstrahlen den gesamten Raum in ein wundersames Licht tauchten. So ein Gefühl hatte ich vor diesem Quilt wieder.
Der mittlere Teil ist gestickt. Man sieht hier gut, wie gleichmäßig die Stoffstreifen in gestickte Streifen übergehen. Alles war so exakt, so farblich stimmig gearbeitet - eine wahre Freude auch vom handwerklichen Standpunkt aus gesehen.
Die nächsten Quilts sind nach demselben Prinzip gearbeitet, allerdings variieren hier die Farben.
Die Fotos können nur ungenügend den Charme und das meisterliche Können der Erschafferin dieser Arbeiten wiedergeben.
Die anderen Quilts waren eher mit gegenständlichen Motiven gearbeitet. Diese Arbeit ist mit "Das Gold ist überall" betitelt. Wurzeln reichen tief ins Erdreich hinein.
Eine "Hommage an Monet" mit herunterhängenden Zweigen und einem Seerosenteich.
An den Titl dieses Quilts kann ich mich nicht mehr erinnern.
Im Vorraum des Mineralogiemuseums in Sainte-Marie-aux-Mines waren kleinformatige, das Herz erfreuende gestickte und applizierte Arbeiten von einer französischen Künstlerin namens Martine Apaolaza zu sehen. Liebevolle, winzige Details wie Blumen, Kohlköpfe, Gräser etc. zeugen von einer wahrhaften Liebe zum Landleben.
Diese Arbeit fand ich noch einen Ticken schöner als die anderen. Sie heißt "Kirschernte" und die Bäume sind voll mit winzigen Knötchenstichen.
Auch die Fußstapfen sind gestickt. Und beachtet nur die winzigen Baguettes und Brote im Schaufenster des Bäckers.
Das war das erste Bild der Ausstellung und schon da waren wir hin und weg. Denn auf den Beeten sind winzige Kohlköpfe, Porree, Bohnen und dandere Gemüsearten zu sehen.
Für Einige mag das zwar kitschig sein, aber ich mag Gesticktes sehr und auch hier waren alle Arbeiten sehr gut gemacht. Zum Schluß habe ich noch 4 Karten mitgenommen, die kann ich mir dann immer anschauen.
Nun denn. Unser Tochterkind ist von heute an bis Donnerstag Mittag im Sportlager. Deshalb brauchte ich nicht in der Schule zu warten, bis ich sie abholen hätte müssen, sondern konnte heute gleich nach Hause fahren. Was bedeutete, daß ich den Post jetzt fertig machen konnte. Allerdings muß ich jetzt einen Teil der Vorbereitungen für die nächsten Tage machen, die sonst in der Schule fertig geworden wären. Irgendwas ist immer.
Heute endlich will ich auch meine neue Leserin begrüßen. Ich freue mich, daß Du nun dazu gehörst.
Liebe Grüße, Petruschka

23 September 2011

Der Reise zweiter Teil

...beziehungsweise der Fotos zweiter Teil soll heute folgen. Aber ich habe auch noch einige Mitbringsel und erste Herbst-AMC zu bieten. Also, es lohnt sich, bis zum Ende dran zu bleiben.

In Saint-Marie-aux-Mines selber waren es 10 Ausstellungen, die über die gesamte Länge des Ortes verteilt waren. Eine, die wir unbedingt sehen wollten, war die von Alicia Merrett. Ihre Vogelperspektiven von Landschaften wqren schon einmal Thema in der Patchwork Professional und Ideengeber für unser "Grünes Band". Hier einige Fotos von Quilts aus der Ausstellung.





















Die Quilts sind alle großformatig und durch die Kirchenbänke manchmal auch schwer ganz auf das Foto zu bekommen. Sie sind sehr farbintensiv und sehr, sehr dicht mit der Maschine gequiltet. Das Prinzip wiederholt sich, aber jeder Quilt hat doch seinen eigenen Reiz. Mir gefallen vor allem die mit den grünen Flächen.

Alicia Merrett war am Freitag persönlich vor Ort. Sie ist eine kleine, zarte Person von 45 Jahren. Ob sie an den anderen Tagen da war, kann ich nicht sagen. Überhaupt waren viele Künstlerinnen in den jeweiligen Ausstellungsräumen und zu Gesprächen bereit. Vielleicht war das vor zwei Jahren auch schon so. In diesem Jahr habe ich es aber bewußter erlebt. Jedenfalls habe ich die Gelenheit genutzt, um ihr einige Fragen zu stellen. Das heißt, es hat sich eine weitere interessierte Seele dazu gesellt und sie war so freundlich, meine Fragen ins Englische zu übersetzen bzw, das was sie erfragt hat, in Kurzform an mich weiterzugeben. (Meine Englischkenntnisse sind sehr rudimentär, sage ich immer den Schülern.) Alicia Merrett verwendet hauptsächlich selbstgefärbte Stoffe, allerdings greift sie da auf Stoffe von Heide Stoll-Weber zurück. Manchmal läßt sie extra welche färben, manchmal nimmt sie vorhandene. Sie sammelt kleinste Stoffschnipsel von ihren Quilts und setzt sie dann gezielt wieder bei anderen ein. Es wird also nichts vergeudet. Und wenn man ihre Quilts sieht, werden ja viele kleine Teile gebraucht. Genäht und gequiltet wird auf einer Bernina. Der Oberfaden zum Quilten wird farblich auf den Stoff abgestimmt, so daß sie eben oft wechseln muß. Wieviel Meter Faden sie für einen Quilt verbraucht, hat sie nie berechnet. Künstlerische Einflüsse sieht sie durch Klee und Kandinsky und von aktuelleren Künstlern wie Hundertwasser und Schulten. Ich finde schon, daß man diese Einflüsse merkt. Eine unserer Nähschwestern hat sie dann auch noch nach einem Autogramm gefragt, welches sie auch bereitwillig gegeben hat.

Weitere Fotos habe ich noch nicht bearbeitet, das passiert dann nach und nach.

Aber ich will Euch nicht vorenthalten, was ich mir als Souvenir mitgebracht habe. Die kleinen bunten Stoffstückchen habe ich schon weggeräumt. An manchen Ständen konnte man ein Schnäppchen machen, aber an den meisten Ständen gab es nicht viel Unterschied zu den üblichen Ladenpreisen. Aber dieses Buch habe ich mir gegönnt, wenn auch sehr teuer (das Preisschild ist eher aus Versehen noch drauf geblieben). Aber Sabine zeigt auf ihrem Blog verschiedene Blöcke und da ich eben auch gern sticke und appliziere, will ich dieses Mal einen großen Quilt nach Vorlage arbeiten.

Außerdem werden noch verschiedene andere Projekte gezeigt, wo man die Blöcke verwenden kann, wie zum Beispiel Taschen, Nähetuis, Schlafmaske, Kissen etc. Da werde ich sicher mehrere Dinge daraus arbeiten.

Zum Verzieren verschiedenster Teile habe ich mir auch noch Bänder, ein vielfarbig gefärbtes Seidenband, zwei Materialpackungen mit Garnen unterschiedlichster Struktur für mein "Grünes band" und den Waldquilt und einen kleinen Osterhasenknopf aus Holz gekauft. Ach, Begehrlichkeiten waren noch für viele Dinge da, aber wie alt soll man werden, um all das zu verarbeiten, was da so in den Schränken lagert?

Auf dem unteren band sind auf gut einem Meter Länge verschiedene Aussprüche drauf, hier nur ein kleiner Auszug.

Bevor ich auf die Reise ins Elsaß ging, sind noch einige AMC hin- und hergegangen. Für Ingrid hatte ich in diesem Monat einen Drachen genäht und ihm fröhliche Schleifen verpaßt.

Im Gegenzug hat sie mir einen letzten Blumengruß geschickt.


Ingrid hat Filzband verarbeitet, da sieht ganz interessant aus. Mir gefällt die Karte sehr gut.

Für Klaudia habe ich eine herbstliche Landschaft als Untergrund genäht und dann gehäkelte Pilze draufgesetzt. Aber Vorsicht! Nicht alle Pilze sind genießbar;)


Klaudia hat mir einen süßen, vorwitzigen Wurm, der sich sein Frühstück oder sein Mittagessen oder doch das Abendessen sichern will, geschickt. Sehr witzig und kreativ, die Karte ist gefällt mir super. Nur gut, daß der Wurm aus Stoff ist!

Blogger meinte mal wieder, daß das Hochformat hier mal passend wäre. Und was ist mit meiner Meinung?

Diese letzte AMC stammt aus dem Monatstausch im Patchwork- und Quiltforum. Margarete alias Stofflaeppchcen hat für mich bunte Blätter eingfangen.

Wunderschöne Herbstfarben, die Karte gefällt mir sehr gut.

Nun noch zu einer kleinen Aufmerksamkeit, die Helga geschickt hat. Irgendwann Ende Juli hatte sie verschiedene Zahlen in ihrem Blog veröffentlicht und uns gefragt, was sie wohl bedeuten mögen. Ich hatte mich mit meiner Vermutung beteiligt und da nur eine "richtig" gewinnen konnte, hat sie den anderen einen kleinen Trostpreis versprochen. Nun hat sie verschiedene Kleinigkeiten gewerkelt und hier sind sie.

Interessant ist die Herstellung des kleinen Blättchens, wo sie noch Grußworte übermittelt. Danke, Helga.

Mann, war das ein langer Post. Vor gut zweieinhalb Stunden habe ich angefangen. Gut, zwischendurch habe ich noch verschiedene Dinge erledigt. Aber jetzt ist es schon nach 20 Uhr und ich brauche endlich etwas zum Handarbeiten!!! Jeden Abend fiel ich wie ein Stein in mein Bett und bin sofort eingeschlafen. Bis dahin habe ich aber immer nur meine Vorbereitungen und meinen Haushalt gemacht. Da war nix mit Sticheln. Aber jetzt! Jetzt setzte ich mich auf die Couch und hole alles nach!!!

In diesem Sinne, bis demnächst!

Liebe Grüße, Petruschka

20 September 2011

Wer eine Reise macht,

... der kann viel erzählen, bzw. in meinem Fall auch zeigen. Zum zweiten Mal war ich in Saint-Maries-aux-Mines. Zusammen mit 4 Patchworkfreundinnen und drei Ehemännern ( nein, natürlich nicht meinen dreien, sondern denen dreier vorgenannter Damen) haben wir uns am Donnerstag Morgen auf den Weg ins gut 6oo km entfernte Silbertal gemacht. Wir haben uns eine Ferienwohnung gemietet, die als Basis für unsere täglichen Ausflüge diente. Noch am Donnerstag sind wir ins 20 min entfernte Ziel unserer Begierde gefahren und waren wieder einmal von den Menschenmassen überrascht. Wir schauten uns ein wenig in der Verkaufsausstellung um und kauften natürlich unsere Eintrittskarten. Am Freitag pünktlich halb zehn zu Ausstellungsbeginn waren wir wieder vor Ort. Wir grasten alle Ausstellungen in Saint-Marie-aux-Mines systematisch ab und machten wie wild Fotos. Sonnabend haben wir uns dann die anderen Orte vorgenommen, angefangen bei Rombach, danach Lièpvre, bevor wir uns Saint-Croix-aux-Mines ansahen. Die Männer zogen es vor, eine Mine zu besichtigen. Sonntag Morgen haben wir uns dann wieder auf die Rückreise gemacht.
Ich habe ca. 220 Fotos geschossen, also nur einen Bruchteil der ausgestellten Stücke fotografiert. Das sind dann aber nur die, die mir selber gut gefallen. Auf verschiedenen Blogs habe ich schon Fotos gesehen und ich sehe dann meistens wieder die Originale vor mir.
Ich hatte im letzten Post ja meinen Amish-Quilt gezeigt und von meinem Vorhaben berichtet. Ich wußte, daß es auch in diesem Jahr wieder eine Ausstellung mit Amish-Quilts geben sollte. Im Gegensatz zum vorherigen Mal waren die Amish-Quilts nicht im Theater, sondern in einer der zahlreichen Kirchen ausgestellt. Vor der Kirche war dieser Amish-Buggy abgestellt.
Ganz reizvoll der Gegensatz zum modernen Fuhrpark daneben. In der Kirche war auch ein Mennonitenpfarrer zum Gespräch bereit. Er sprach sehr gut deutsch und die wenigen Worte, die ihm fehlten, konnte ich übersetzen. Er erzählte, daß seine Gemeinde aus ca. 100 Getauften bestand. Dazu muß man wissen, daß die Kinder erst im Alter zwischen 14 und 20 sich für diese Religion entscheiden und um die Taufe bitten müssen. Insgesamt sind es ca. 130 Gemeindemitglieder. Das Gespräch war sehr unterhaltsam, wollte doch keiner der beteiligten Parteien den anderen in seinen Gefühlen verletzen. Aber wir haben viel gelernt über die Geschichte und Bräuche der Amish. Doch nun zu den Quilts.
Vor zwei Jahren waren es riesige Quilts aus einer Sammlung eines Einzelnen. Auch die diesjährigen stammten aus dieser Sammlung. Aber anders als im Theater brachte die Atmosphäre der Kirche die Einfachheit der Muster und die Farben auf wunderbare Weise zum Leuchten. Hier nun einige Beispiele.
Ein wunderschöner Licht-und-Schatten-Quilt. Er hing so, daß er vom Eingang her die Blicke auf sich zog.
Auch dieser ein riesiger Quilt in Blau und Weiß mit großen gequilteten Flächen. Jedes der Scheunentore ist in einer anderen Farbe genäht, auch wenn es hier schlecht zu erkennen ist. Es war eine Art Erinnerungsquilt.
Ein rot-weißer gefiederter Stern, einfach in den Farben, aber sehr wirkungsvoll.
Zuletzt noch ein Krawattenquilt, einfach nur wunderschön.
An Fotos soll es das erst einmal gewesen sein. Die Bearbeitung dauert doch ihre Zeit. Und nicht alle Fotos sind etwas geworden. Zeitnah werdet Ihr hier noch einige bewundern können. An dieser Stelle noch ein Buchtip.
In diesem Buch werden Bilder von alten, älteren und neueren Amish-Quilts geszeigt. Zudem gibt es Nähanleitungen für kleinere Quilts im Amish-Stil. Vor allem aber wird das Leben der Amish unter verschiedenen Aspekten vorgestellt. Ich selber habe mit Religion nicht viel am Hut, aber diese Art zu leben und die moderne Welt nur im Notfall zuzulassen, ist schon faszinierend. Im Folgenden noch Fotos von Quilts aus dem Buch, von denen ich einen nacharbeiten möchte.
Das soll mein kurzer Bericht gewesen sein. Nun warten noch Unterrichtsvorbereitungen auf mich. Ich hoffe, nachher noch einige Quiltstiche machen zu können.
Und dann warten da noch AMC, die ich Euch zeigen möchte. Doch nicht mehr heute.
Liebe Grüße, Petruschka