... für all die lieben, mitfühlenden Worte. Ja, mir ist ein großer Stein vom Herzen gefallen.
Auch wenn ich mich am vergangenen Freitag nicht ausdrücklich angemeldet hatte, in die Nacht hinein habe ich trotzdem genäht. Zum am gestrigen Sonnabend stattfindenden Tag der offenen Tür an unserer Schule wollten wir Beutel anbieten.

Eine Kollegiatin, die gelernte Schneiderin ist, nähte aus alter Bettwäsche Rohlinge, die dann von den Besuchern und allen Willigen mit roter, blauer, grüner oder schwarzer Textilfarbe besprüht werden konnten. Mit Hilfe des Kunstkollegen habe ich für die Schablone unser Maskottchen, den Kollja, und den Schriftzug Thüringenkolleg Weimar mit dem Cuttermesser aus Schablonenfolie ausgeschnitten. Das ist echt ein geniales Material. Ich überlege mir schon kleine Motive, die man so schablonieren kann. Jedenfalls kam die Idee super an und die Kollegiatin hatte gut zu tun, den Bedarf zu befriedigen und an den Rohlingen die Henkel anzunähen. Leider habe ich davon keine Fotos, denn ich hatte ja in meinem Französisch-Raum zu tun. Aber ein Reporter der hiesigen Zeitung war da und hat auch die Schüler beim Besprühen fotografiert. Mal sehen, ob es auch ein Foto davon gibt.
Ich hatte über die Woche schon das Motiv aufgesprüht, aus alten Hemden meines Mannes Streifen und Rückseiten zugeschnitten sowie die Vorderteile genäht. Freitag Abend also nähte ich die Beutel fertig. Diese waren sozusagen die Luxusversionen.
Erstaunlich, wie viel Stoff aus einem Hemd Größe 43/44 anfällt. Die meisten hatte ich schon fein säuberlich von allen störenden Teilen wie Knopfleisten, Ärmelbund und Passen befreit, als sie Einzug ins Nähzimmer hielten. Doch das mit den Knopfleisten überlege ich mir in Zukunft, denn eine Variante damit ist ein echter Hingucker und fand auch prompt einen Liebhaber.
Aus den Spenden für die Taschen werden wir für das nächste Mal Rohlinge kaufen.
So auf Akkord zu nähen, ist eher nichts für mich. Einzelstücke kommen da eher in Frage, wie ein Wäschebeutel für das jüngste Kind.
Die Idee dazu kam aus einem Handarbeitsbuch, das ich mir letztens aus der örtlichen Bibliothek ausleihen konnte.
Dafür habe ich wieder ein altes Hemd des Mannes zerschnitten. Dieses Mal wurde die Knopfleiste nicht abgetrennt, sondern die beiden Teile zusammengenäht, sodaß sich ein komplettes Stück ergab.
Sogar in den Brusttaschen könnte man Wäsche unterbringen. Die Rückseite, oder Vorderseite, wie man es eben betrachtet, bekam einen Schriftzug.
Der Wäschebeutel ist gefüttert und mit einem Tunnelzug versehen. Etwas aufwändiger wird die Arbeit dadurch, aber das Ergebnis entschädigt.
Für die Gastfamilie habe ich mal wieder ein Kissen mit einem schrägen Vogel genäht.
Für die Geschwister gab es kleine Täschchen. Einmal das mit den fliegenden Gänsen und dann ein aus Milkaschokoladenpapier. Alles fand die Bewunderung der neuen Besitzer.
Nun ist meine Folie alle und ich muß mir dringend neue besorgen, denn mein Vorrat an Schokoladepapieren sollte bald wieder verarbeitet werden.
Nun bin ich am Ende des doch ziemlich langen Postes angekommen. Zeitnah werden wir uns ins Auto setzen und den Sohnemann vom Erfurter Bahnhof abholen. Zusammen mit einem Kumpel wollte er den Rennsteig bewandern. Allerdings liegen da noch gute 30 cm Schnee ... So beehrt er uns eben schon drei Tage früher mit seinem Besuch, was auch nicht schlecht ist.
Heute ist ja kalendarischer Frühlingsanfang. Doch draußen ist es Grau in Grau. Ich hoffe, bei Euch sieht es ein wenig besser aus. Aber wie es auch sei, habt einen schönen Sonntagnachmittag.
Petruschka