...haben wir das Land zwischen den zwei Meeren zu Fuß, mit dem Fahrrad und mit dem Auto erkundet. Für alle, die Schleswig-Holstein bisher nur vom Namen her kennen und natürlich auch für alle Schleswig-Holsteiner, die ihr Bundesland lieben, hier einige Fotos und Eindrücke.
Vom 27.-29.7. fanden in Schleswig die Wikingertage statt. Da Schleswig nur gut 22 km entfernt lag, wollten wir uns nicht entgehen lassen. Allerdings hatte es Freitagabend, den ganzen Samstag und auch nachts geregnet. Am Sonntagnachmittag haben wir uns dann doch getraut.
Stilgerecht gab es viele Zelte, in denen Mitmachangebote Kinder spielerisch mit der Lebensweise der Wikinger vertraut machen wollten. Allenthalben sah man der damaligen Zeit angepaßt gekleidete Leute mit Umhängen, Gewändern, Holzlatschen und auch entsprechend einfache Frisuren.
Bestaunt werden konnten auch kunstfertig hergestellte und teilweise martialische aussehende Kampfausrüstungen.
Neben den Ständen gab es auch Vorführungen, zum Beispiel von einer Falknerin. Da es zwischenzeitlich zu regnen begonnen hatte, landete der Greifvogel publikumswirksam auch mal auf dem einen oder anderen Regenschirm.
Hier ein Blick auf die Wiese, die doch sehr unter den Regengüssen zu leiden hatte. Meine Schuhe waren der Feuchtigkeit eher nicht angepaßt und brauchten zwei Tage zum Trocknen.
Da das Wetter am Montag keinen besseren Eindruck machte, begaben wir uns auf Erkundungstour ins benachbarte Dänemark. Allerdings sind wir nicht weit hinein ins Land gefahren, erst mal nur bis Sonderborg. Das liegt auf der anderen Seite der Flensburger Bucht. Das kleine Städtchen hat uns sehr gut gefallen.
Im Hafen haben wir ein köstliches Eis genossen und eine prächtige Yacht bewundert. Das Tochterkind jedenfalls war begeistert davon und träumt vom Märchenprinz, der ihr dann so etwas zu Füßen legen kann ;-).
Und während wir dann so beim Essen waren, öffnete sich ein Teil der Brücke, um mehrere Segelboote passieren zu lassen.
Später standen wir dann selber auf der Brücke und bei der Öffnung endeckte mein Mann aus einem der Pfeiler eine Krone. Hier sieht es fast so aus, als ob sie auf dem sich hebenden Teil befindet. Und dann fing es wieder mal zu regnen an.
Dieser Regen hatte sich schon angekündigt. In Wirklichkeit sah es natürlich viel eindrucksvoller aus.
Von Sonderborg aus sind wir noch nach Aabenraa gefahren und haben einen kurzen Stadtbummel gemacht. Leider hatte ich die Kamera im Auto vergessen.
Das Holstentor hatten wir ja schon im letzten Oktober bestaunen dürfen. Dieses hier steht am Eingang des Hansaparkes, den wir am Dienstag besuchten. Das Tochterkind hatte viel Spaß.
Zum Beispiel bei den Fahrgeschäften. Je höher und je schneller, desto besser. Nichts für mich. Nur gut, daß der Mann so etwas abkann. Während sie Stück für Stück vorrückten, habe ich gelesen. Und da der Dienstag wettermäßig im Vergleich zu den Tagen vorher ein Glücksfall war, und damit die Besucherströme auch reichlicher waren, dauerte das Warten auch mal 60 Minuten.
Dieses Kettenkarussell, das sich dazu auch noch auf und ab bewegte, macht mich schon vom Gucken schwindlig. Lose getragene Schuhe wie Flops oder Latschen sollten hier unbedingt ausgezogen werden!
In den drei Shows, die wir gesehen haben und bei der langsamen Fahrt im Aussichtsturm nach oben habe ich dann auch meinen Spaß gehabt.
Für Mittwoch hatten wir uns die Westerlandfahrt vorgenommen. Da geht es zu Beginn von Husum aus mit dem Zug nach Westerland. Da das neben dem Autozug die einzige Möglichkeit ist, nach Sylt zu kommen, hatten wir uns in Husum ein Kombiticket geholt.
Auch in der Fußgängerzone stehen immer mal Plastiken, so wie dieses Pferd (oder ist es ein Zebra) auf dem Balkon.
In Westerland hatten wir etwa 75 Minuten Zeit. Dann ging es zur Inselrundfahrt mit dem Bus, wo wir unterwegs einen 45minütigen Aufenthalt in List hatten. Der Busfahrer war auch gleichzeitig der Tourismusführer und bot kurzweilige Unterhaltung und jede Menge Informationen zur Insel.
Am meisten haben mir die reetgedeckten Häuser gefallen. Es gibt ja in den einzelnen Orten feste Vorschriften für neue Wohnbauten. Das Material für die Dächer wird ja auf der Insel selbst geerntet.
Sogar einen Weinberg gibt es. Allerdings gab es bislang noch keine einzige Ernte, da der Wein noch zu jung war. Das wäre dann das nördlichste Weinanbaugebiet Deutschlands.
Vorbei an den kleineren Orten ging es dann nach Hörnum, wo ein weiterer Aufenthalt geplant war. Da konnten wir das erste Mal überhaupt einen kurzen Gang am Strand genießen. Das Eis dazu hat natürlich geschmeckt. Wie am blauen Himmel auf den Fotos zu sehen ist, hatten wir einen wirklich schönen Tag erwischt.
Die Wassertemperatur betrug 18 Grad und es gab tatsächlich Leute, die sich ins Wasser wagten.
Von Hörnum aus ging es auf ein Schiff, das uns durch das Wattenmeer, vorbei an den Halligen und mit Kurzstopps in Hooge und Amrum, nach Norderstarnd bringen sollte.
Das Wort Hallig kannten wir, konnten uns aber nicht wirklich vorstellen, wie so eine aussieht. Hier habe ich die Hallig Hooge fotografiert. Sie ist ziemlich groß. Die anderen sind eher klein und haben nur ein Gehöft.
Und dann hat uns der Kapitän auf vier Seehunde aufmerksam gemacht.
Bei der Landung auf dem Festland mit einer Verspätung von gut 30 Minuten war der Wasserstand so niedrig, daß wir auf der Schweinerinne rausgelassen wurden. Die Ebbe war bedingt durch den Vollmond noch stärker als sonst. In den Schlick hätte ich jedenfalls nicht gern fallen mögen.
Die Busse brachten uns nach Husum zurück, von wo aus wir dann in Richtung Ferienwohnung mit dem Auto fuhren. Insgesamt war ein wirklich schöner Tag.
Donnerstag und Freitag wollten wir es dann wieder gemütlicher angehen lassen. Da war dann noch der Nord- Ostsee-Kanal, den wir uns in Rendsburg näher ansehen wollten. Von der Autobahnbrücke aus hatten wir Tage davor schon ein großes Lastschiff gesehen. Doch an diesem Tag waren nur kleine Segelboote unterwegs. Aber dann stießen wir auf ein Schild mit dem Hinweis auf eine Schwebefähre. Das mußten wir sehen.
Gut zu sehen, wie die Konstruktion über dem Wasser liegt.
Auf Schienen, die mit der Eisenbahnbrücke in Verbindung sind, "schwebt" die kleine Fähre über den Kanal. Es passen allerdings nur 4 Autos und etliche Fahrräder und Fußgänger drauf. Die Überfahrt ist kostenfrei. Entlang des Kanals verläuft auch ein Radweg. Wir hatten die Fahrräder allerdings nicht dabei.
Von Rendsburg aus sind wir dann nach Eckernförde gefahren und haben das Stadtzentrum besichtigt. Fotos habe ich aber nicht gemacht. In einem Reiseführer hatte ich von der Bonbonkocherei gelesen und die wollte ich unbedingt sehen. Nach einem eher längeren Schwenk in die falsche Richtung, durch den wir dann die Fußgängerzone gänzlich kennenlernen konnten, konnte ich meinen Mann überzeugen, doch in die andere Richtung zu müssen.
Oh, wie roch das süß, als wir den Laden betraten. Es lief gerade eine Vorführung zur Bonbonherstellung und so gesellten wir uns zu den anderen Neugierigen. Letztendlich sind Bonbons ja nichts weiter als süßes Wasser mit Zusätzen. Aber die Vorführung war sehr interessant und es war erstaunlich, wieviele Schritte nötig und wie einfach manche sind.
Natürlich durften wir auch die frisch zubereiteten Erdbeer-Rhabarber-Bonbons kosten. Die habe ich mir dann auch neben anderen in mein kleines Tütchen getan. Oben seht Ihr unsere Ausbeute. Mit 2 Euro für 100 Gramm sind es nicht die billigsten, aber sie schmecken wirklich gut. Und einige werden verschenkt.
Freitag Vormittag haben wir eine letzte Radtour gemacht. "Gestählt" durch die täglichen kleineren Touren hatten wir uns eine längere vorgenommen. In Richtung Aschberg mit seinen gut 100 Metern sollte es gehen. Nun sind Berge bei uns ja wenigstens 400 Meter hoch (und höher) und es gibt dann auch dementsprechende Anstiege. Aber wenn bei 14 Metern über NN beginnt, ist das doch auch nicht schlecht. Wir haben es jedenfalls geschafft und waren nach zwei Stunden wieder zurück.
Am Nachmittag fuhren wir dann noch einmal nach Schleswig, das wir auf den Autofahrten immer nur gestreift hatten. In der Nähe unseres Parkplatzes bewunderte ich folgende Häuser.
Sie stehen sich am Anfang der Fußgängerzone fast gegenüber. In ihnen ist das Stadtbauamt untergebracht. Sie sind im dänischen Barockstil gebaut. Ich wußte zwar, daß der Barock und andere Strömungen der Literatur und der Kunst in Europa zeitversetzt abliefen, aber daß da auch noch länderspezifische Besonderheiten zu beachten sind...
Und dann mußte gepackt werden. Außer dem, was wir mitgebracht hatten, kamen auch noch einige Einkäufe mit.
In verschiedenen Patchworkläden habe ich eher Kleinkram gekauft. Bänder, Maschinensticknadeln und -garn, Clipse und kleine Aufnäher mit Motiven der "Favorite things". Das blau-weiß-rote Band habe ich in Reher gekauft, wo wir am verregneten Samstag waren. Eigentlich wird es für die Feste in S.-H. verwendet. Ich jedoch werde meinen Frankreichsachen damit einkleiden.
Und konnte ich bis dahin erfogreich widerstehen, habe ich da auch ein wenig Stoff mitgenommen.
Diese Hundertwasser-Wolle mußte dann auch noch mit. Sobald ich die Mütze für das Tochterkind fertig haben werde, will ich daraus Strümpfe stricken. Ich werde berichten.
Die Rückfahrt war dann auch viel entspannter als die Hinfahrt. Wir waren fast 3 Stunden schneller, so daß wir schon zur Kaffeezeit wieder in der Heimat waren.
Ein kurzer Blick in den Garten ergab, daß wir kein Gemüse kaufen mußten und jede Menge Arbeit auf uns wartete. Mittlerweile sind die ersten Bohnen, Gurken und Tomaten verarbeitet bzw. gegessen. Das Unkraut wird peu à peu vernichtet. Im Moment kommt man nicht auf die Beete, da es gestern Nacht so geschüttet hat, daß die Wege nicht begehbar sind. Die Wäsche trocknet deswegen auch eher drinnen.
Soweit mein Urlaubsrapport. Es hat uns wirklich gut gefallen in Schleswig-Holstein. Nur eines hat gefehlt: das Baden in der Ostsee. Aber das läßt sich bei einem nächsten Besuch nachholen.?
Nun habe ich Lust, etwas zu nähen. Ich hätte da schon 3 oder 4 Sachen. Mal sehen, was es wird. Euch wünsche ich eine schöne Woche.
Petruschka
Hallo, Danke für Deinen netten Bericht über unser schönes S-H!!! Und 18 Grad sind doch schon richtig warm....
AntwortenLöschenUnd ja, es gibt viele Möglichkeiten, über den Kanal zu kommen, die Schwebefähre ist mit die schönste!!! Und am Kanal sind alle Überfahrten frei, das hat Kaiser Wilhelm noch so verordnet, da ja einige Orte mittendurch geschnitten wurden! Wenn ich mal woanders bin, bin ich immer etwas irritiert, dass man fürs Übersetzen etwas bezahlen muss!!!
Liebe Grüße von Regina
Liebe Petra,
AntwortenLöschenwas für ein schöner Urlaubsbericht. Fast alle Dinge und Orte, die Du bechrieben hast, sind mir wohl bekannt, und ich habe sie in guter Erinnerung. Es ist ein wunderschönes Fleckchen Erde und gar nicht so weit weg.
Viel Spaß wieder beim Nähen und sei ganz lieb gegrüßt
Roswitha
Hallo Petruschka, was für ein toller Bericht.
AntwortenLöschenDas Wikingerlager hat mich dann besonders interessiert. Mein Sohn Angus ist selber Darsteller und hat jahrelang solche Lager besucht.
Liebe Grüße, Sabine
Manno Mann. Was für ein toller Trip!
AntwortenLöscheneins hast du noch vergessen, ins schöne Hamburg mal vorbei zuschauen ! ich bin beeindruckt wie fleissig ihr wahrt!
Ach und bei mir gibt es gerade ein Blogcandy wenn du Lust drauf hast!
Tschüss#
Doris
S-H ist schön, gell? Und wie fandest Du den Laden in Reher?
AntwortenLöschenNana
Danke für den tollen Reisebericht, war sehr interessant da ich noch nie in der Gegend war. Vielleicht schaffe ich es ja auch irgendwann mal da hin, wer weis.
AntwortenLöschenGanz liebe Grüsse Marie-Louise
Liebe Petra, herzlichen DAnk, für die tollen Urlaubseindrücke uns deinem schönen Bericht dazu...Tolle Mitbringsel hast du ergattert, besonders die Hunderwasserwolle ist klasse!Werden Socken daraus?
AntwortenLöschenLiebe Grüße Klaudia
Hab grad deinen Blog entdeckt und bin ganz begeistert von deinen tollen Fotos und Ideen...da bleib ich gleich mal dran:-)
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Dagmar
Hallo Petra,
AntwortenLöschenwenn einer eine Reise tut, dann kann er viel erzählen, danke für die tollen Bilder, deine Hundertwasserwolle sieht toll aus, ich wollte mir auch schon immer mal aus solcher Wolle Socken stricken.
Dir- euch einen schönen Resturlaub und liebe Grüße
Petra
Eine wirklich schöne Urlaubs-Reportage, mit tollen Fotos. Und sehr schöne Mitbringsel.
AntwortenLöschenLiebe Grüße, anngles.
Liebe Petra,
AntwortenLöschensagenhaft was ihr alles geschafft und gesehen habt in den 2 Wochen. Wunderbare Bericht und tolle Fotos, habe ich sehr gerne gelesen!
Liebe Grüße
Bente