... ist einmal nicht Blau, sondern Gelb. Die Bäume sind herbstlich gelb gefärbt und wenn mal die Sonne scheinen würde bei uns hinter dem Ettersberg, wären sie golden. Ich nehme Euch heute mit auf eine Reise in den Herbst, verbunden mit Bildern meiner neuen Federtasche.
Vor unserem Wohnblock
Der Herbst ist der Frühling des Winters. Henri de Toulouse-Lautrec
Schon am vergangenen Wochenende holte ich meine gelben Reste hervor, um mit dem Bodenvlies und einem neuen Schnitt zu experimentieren. Ein paar goldene Reste sind auch dabei.
Vorderansicht
Rückansicht
Die Länge beträgt 25 cm, also lang genug, um Füller, Kulis und Farbstifte sowie ein 20 cm Lineal unterzubringen. Dennoch werde ich das Mäppchen wohl ca. 3 cm kürzer machen.
linkes Seitenteil
rechtes Seitenteil
Die Seitenteile sind abgerundete Dreiecke. Die untere Breite liegt bei 8 cm wie auch die Höhe 8 cm beträgt. Es gibt eine Bodennaht sowohl für die Außen- als auch die Innenteile.
Unterseite
Soweit ist es wie bei allen sonst von mir genähten Täschchen. Bei diesem Mäppchen allerdings sind die Seitennähte nach außen gelegt und anschließend mit Schrägband eingefaßt. Das Annähen desselben war ein wenig beschwerlich. Ich glaube, mit einem runden Seitenteil kommt man besser zurecht. Das werde ich beim nächsten Versuch testen. Dem Tochterkind gefällt zwar die Form der Federtasche, aber nicht die Farbe. Da soll es Rot sein. Mal sehen, wann ich dazu Zeit und Lust habe.
Jedenfalls inspirierte mich das Gelb der Stoffe, mal in die Natur zu schauen und nach passenden Gedichten zu suchen. Beides habe ich reichlich gefunden. Hier nur eine kleine Auswahl.
Der Herbstgang (6.Strophe)
Natur, wie schön in jedem Kleide!
Auch noch im Sterbekleid wie schön!
Sie mischt in Wehmut sanfte Freude,
Und lächelt tränend noch im Gehen.
Du, welkes Laub, das niederschauert,
Du Blümchen, lispelst: Nicht getrauert!
Wir werden schöner auferstehn!
Johann Heinrich Voß
Im Ettersburger Wald
Lob des Herbstes
Der Herbst, der heute gibt
und nimmt,
Bald uns erfreut, bald uns verstimmt,
Er soll uns dennoch wohlgefallen,
Weil er's doch gut meint mit uns Allen.
Bald uns erfreut, bald uns verstimmt,
Er soll uns dennoch wohlgefallen,
Weil er's doch gut meint mit uns Allen.
Wir wollen uns für seine
Gaben,
Woran wir uns erfreu'n und laben,
Recht dankbar alle Zeit erweisen,
Und wollen ihn freudig loben und preisen.
Woran wir uns erfreu'n und laben,
Recht dankbar alle Zeit erweisen,
Und wollen ihn freudig loben und preisen.
August Heinrich Hoffmann von Fallersleben
Straße auf meinem täglichen Weg nach Weimar
Novemberlaub (2. Strophe)
So trübe der Himmel,
als wär's schon spät.
Die Wolken pilgern traurig.
Im Strudel taumelt verkommenes Laub
Um Baumgerippe so schaurig.
Die Wolken pilgern traurig.
Im Strudel taumelt verkommenes Laub
Um Baumgerippe so schaurig.
Bruno Wille
Die ehemalige Blutstraße nach Buchenwald, auf der Gegenseite des vorherigen Motives liegend
Herbstlied
Dies ist ein Herbsttag, wie ich keinen sah!
Die Luft ist still, als atmete man kaum,
Und dennoch fallend raschelnd, fern und nah,
Die schönsten Früchte ab von jedem Baum.
O stört sie nicht, die Feier der Natur!
Dies ist die Lese, die sie selber hält,
Denn heute löst sich von den Zweigen nur,
was vor dem milden Strahl der Sonne fällt.
Friedrich Hebbel
Hinter unserem Wohnblock
Sie sind einfach herrlich, diese Herbstfarben. Wie schnell das jetzt ging. Der Schnee vor zwei Wochen hat sein Übriges getan. Die Sonne haben wir hier hinterm Ettersberg schon seit Tagen nicht mehr gesehen. Wenigstens war es heute nicht mehr neblig und man erkannte die Umgebung. In Weimar selbst war es in den letzten Tagen herrlich sonnig. Aber da hatte ich den Fotoapparat nicht dabei.
Mittlerweile ist mein Bein wieder in Ordnung. Die Projektwoche im Thüringer Wald habe ich in diesem Jahr durch die Entzündung verpaßt. Dafür habe ich brav auf dem Sofa gesessen und gelesen, gequiltet und gestickt. Der Laptop stand derweil unberührt auf dem Schreib/Nähtisch. Aber nun habe ich wieder Muße, all das zu sehen und zu lesen, was Ihr alles auf Euren Blogs mitzuteilen habt. Also, wir lesen uns ;-).
Petruschka
Jetzt habe ich dich erstmal Blutstraße und Buchenwald gegoogelt...
AntwortenLöschenIch liebe diese Farben auch, ich liebe den Herbst eh am allermeisten vom ganzen Jahr.
Nana
Liebe Petra,
AntwortenLöschenich mag den Herbst auch sehr gerne. Er hat so schöne Farben und tolle Gerüche. Morgens oft nebelig, kommt mit Glück gegen Mittag die Sonne heraus und aus Gelb wird Kupfer und Gold.
Dein neues Täschchen paßt farblich ganz wunderbar zu den Bildern.
Liebe Grüße und hoffentlich auch bald mal wieder etwas Sonne
Jeannette
PS: Ich freue mich, daß es Dir wieder gut geht
Liebe Petra,
AntwortenLöschendas war mir gar nicht bewusst, dass Du so nah an Buchenwald wohnst. Hier ist auch im Moment Goldener Herbst und unsere Wanderung am letzten WE in Unterfranken war wunderschön!
Deine gelb-bunte Federtasche fängt die Stimmung gut ein und sie hat wirklich eine interessante Form. Aber das Schrägband war sicher fummlig. Das abwechslungsreiche Quilting mit den Zackenflächen gefällt mir sehr gut. Ach, da bekomme ich gleich schon wieder Lust auf Schnipsel! *lach*
LG
Valomea
Deine Tasche ist so richtig wundervoll sonnig. Ich glaube, ich will im nächsten Jahr mal gelbe Stöffchen anschaffen. Ja ja, die Schnipselei nimmt uns gefangen.
AntwortenLöschenDanke auch für die liebevoll ausgesuchten Herbstgedichte.
Winkegrüße Lari
Liebe Petra,
AntwortenLöschengelb ist meine Lieblingsfarbe und daher gefällt mir dein Federmäppchen ganz besonders gut. Neulich habe ich gelesen "Gelb ist die Farbe des Geldes und der Gefahr" und das schon seit dem Mittelalter. Deine Herbst-Impressionen sind sehr schön, denn man hat den Eindruck, dass uns diese Farben über das Ende des Sommers hinwegtrösten wollen. Hier im Neckartal sind die Farben auch ganz wundervoll. Ich bin gespannt wie das in der Toskana aussieht.
LG Marianne
Liebe Petra, da hast du aber auch zwei bittere Texte heraus gesucht. Ich mochte den Herbst nie und habe mich immer gefragt, wo der denn bitte golden sein soll. Hier ist aber auch viel Nadelwald, da goldet nichts. Aber dieses Jahr bin ich auch ganz begeistert von den Farben und noch gar nicht traurig, dass jetzt die kalte nasse Zeit anrückt.
AntwortenLöschenDein Täschchen gefällt mir sehr gut, ich mag das Geschnipsel!
Liebe Petra,
AntwortenLöschenschöne Herbsteindrücke hast Du eingefangen. Bei uns hat sich der Oktober sehr angestrengt. Die tollen Farben leuchten bei Sonnenschein. Das sieht einfach toll aus.
Ein schönes Mäppchen hast Du genäht. Ich mag Gelb sehr. Dann wird ja noch ein weiteres in Rot folgen.
Liebe Grüße
Monika
Liebe Petra! Ich danke dir für diesen schönen virtuellen und Gedichtrundgang durch den Herbst. Wie schön!
AntwortenLöschenUnd das gelbe Täschchen gefällt mir gut! Meine Lieblingsfarbe ist BLAU. Gleich danach kommt bei mir die Farbe GELB! Ich grüße dich aus Mecklenburg. Ines
Liebe Petra,
AntwortenLöschendas sieht klasse aus, auch die Farbkombi ist super schön. Liebe ja diese Resteverwertungen.
Liebe Grüßle,
Sylvia
Liebe Petra,
AntwortenLöschenDu hast die Farben des Herbstes schön in Stoff umgesetzt.
LG, Britta
Liebe Petra,
AntwortenLöschenalles an deinem Mäppchen gefällt mir total gut....die Farben......die Form........eine tolle Resteverwertung!
Liebe Grüße Angi