03 November 2017

Teneriffa

... wird wohl nicht meine Lieblingsinsel werden und schon gar nicht der Ort, wo ich meinen Lebensabend verbringen würde. Aber, und zwar wieder einmal, führte der Sport des jüngsten Kindes uns vom 25. bis 31 Oktober in eine Gegend, die wir wohl so nie besucht hätten.
 
 
Abgesehen davon, daß ich (noch) kein Spanisch spreche (dem könnte man ja abhelfen), ist es mir dort viel zu karg und es gibt zu wenig Grün - jedenfalls ein Grün, wie ich es verstehe und auch brauche.
Ich nehme Euch heute mit auf die Insel. Allerdings ist mein Bericht nicht chronologisch, sondern eher thematisch angelegt. An drei Tagen saßen wir als Fanclub ja auch in der Halle, um die Sportler anzufeuern. So richtig viel Zeit hatten wir also nicht.
Teneriffa ist eine Vulkaninsel. Der Teide ist mit 3718 m der höchste Berg Spaniens, zu dessen Gebiet die Kanarischen Inseln und damit Teneriffa gehören. Am letzten Tag, vor unserem Abflug am frühen Abend zurück ins kalte Deutschland, machten wir eine Fahrt durch den Nationalpark Teide.
 
 
Hier befinden wir uns schon oberhalb der Baumgrenze auf gut 2200 m. Beeindruckend sind sie schon, die Felsformationen, die aus den früheren vulkanischen Aktivitäten entstanden sind.
 
 
Man könnte meinen, die Aufnahmen zum Film "Unternehmen Capricorne" (der mit der vermeintlichen Mond-/ Marslandung) wären hier, in der Ucanca-Ebene, gemacht worden.
 
 
Natürlich hinterlassen die Vulkanausbrüche auch entsprechende Hinterlassenschaften, wie zum Beispiel eben Vulkanasche. Deshalb sind auch die Insel umgebenden Strände nicht schön aus hellem Sand, sondern eben eher schwarz. Dieser hier befindet sich ganz im Norden Teneriffas. Es ist der Playa de Benijo.
 
 
Man steigt dann mit pechschwarzen Füßen aus dem Wasser. Und den schwarzen Sand bekommt man nur sehr schwer ausgespült. Wenn man einen hellen Sandstrand findet, ist der dort künstlich aufgefüllt, wie in San Andres, an der Playa de las Teresitas, wo man dem Klischee des Spanienurlaubs begegnet ...
 
 
..., wenn man da nicht allzeit die Überreste von ehemaligen Bohrinseln im Blick hätte. Diese werden hier zurückgebaut.
 
Weiter in der Ferne schmiegen sich kleine, bunte Häuser an den Hang (auch das allgegenwärtig),
 
 
... die beim Näherkommen ihren ganz besonderen Charme entfalten.
 
 
Aber immer wieder fällt der Blick auf eher karge Hänge und Berge. Meist sind sie mit Agaven und Kakteen bewachsen. Die hoch gewachsenen Stengel sind verblühte Blütenstände, wie uns unkundigen Staunenden die mitgefahrenen Eltern einer weiteren Thüringer Sportlerin erklärten. Agaven brauchen Jahre bis zur Blüte, und diese wird nur einmal ausgebildet.
 
 
Typisch für die Kanaren sind die Drachenbäume. In klein sehen sie ja noch ganz niedlich aus. Dieser hier ist ca. 80 cm hoch.
 
 
In Groß sind sie schon imposante Bäume von ca. 8 Metern Höhe.
 
 
Außerdem gibt es noch jede Menge Lorbeer- und Eukalyptusbäume. Letztere duften herrlich.
 
 
Durch den dichten Pinienbestand konnten wir bei einem Ausflug auf die Ostseite die Insel Gran Canaria erkennen. Die Tinerfeños, wie die Bewohner Teneriffas genannt werden, würden der Nachbarinsel ja das Gran wegnehmen, ist Gran Canaria doch kleiner als Teneriffa.
 
 
Auf der Westseite konnten wir beim Ausfluf auf den Teide La Palma, La Gomera und später auch El Hierro erkennen. Aus dem Flugzeug konnten wir  Lanzarote und dann Fuertventura gut identifizieren.
 
Da wir einen Besuch eines landeskundlichen Museums aus Verständnisgründen als nicht sehr sinnvoll erachteten,  haben wir den im Norden der Insel gelegenen Chinamadas einen Besuch abgestattet. Das sind Höhlenwohnungen, die in den Kalkfelsen hinein gebaut wurden.
 
 
Terrassenartig angelegte Gärten prägen die Gegend um Taganana.
 
 
Doch was baut man dort an, in einem Gebiet, wo  Wasser nicht gerade im Überfluß da ist?
 
 
Auch Flächen mit Zucchini, Tomaten und Kürbissen haben wir gesehen. Im Süden sind die Terrassen meist mit lokalen Kartoffelsorten bepflanzt.
 
 
Diese Kartoffeln werden mit der Schale in stark salzhaltigem Wasser gekocht. Beim Ausdampfen werden sie ganz runzelig und schmecken heiß vorzüglich. Während in unseren Breiten Kartoffeln schon seit August geerntet sind, kennt man auf Teneriffa keine Jahreszeiten. Deshalb wachsen die Kulturen das ganze Jahr über.  
 
Von unserem Aussichtspunkt ganz im Norden hatten wir einen guten Blick auf Punta dal Hidalgo und  große Bereiche, die von oben wie Gewächshäuser aussahen.
 
 
Darunter verbergen sich Bananenplantagen. Diese Plantagen werden  mit Schutznetzen überdacht. Mehr als 400 Millionen Kilos Bananen werden jährlich auf den Kanaren produziert. Angebaut wird eine maximal 2,5 m hohe Zwergsorte.
 
Klar gibt es grüne Bereiche, wie im Norden, wo wir untergekommen waren. In Santa Cruz zum Beispiel gibt es den wunderschönen Sanabria-Park, in dem es wunderbar nach blühenden Bäumen duftete und die Blätterdächer der Palmen herrlichen Schatten spendeten. Da die Sportler dort untergebracht waren, statteten wir nicht nur ihnen, sondern auch dem Park einen Besuch ab. Der Duft, der von den folgenden Blüten ausging, war betörend.


Die Hibiskusbüsche erreichten teilweise Baumhöhe.


Pastellfarbene Blüten verwöhnten die Augen.
 

Dichte Blätterdächer spenden Schatten.

 
 Allerlei Gewächse bilden ein harmonisches Ganzes.
 

 Eine Auswahl an Kakteen bereichert das Angebot der an die Hitze angepaßten Pflanzen.
 
 
Insgesamt klingt das alles ja eher enthusiastisch. Aber genau dieser ewig graue, steinige Untergrund der Bepflanzungen ist es, was mich nicht so anspricht. Ich brauche wohl eher das Grün des Grases, der Rasenflächen, der Wiesen. Im Norden ist es ja eher noch grüner als im Süden, wo die Temperaturen auch noch einmal zwei bis drei Grad höher sind als im Süden. Als wir am 25.Oktober ankamen, waren es 31 Grad. Der Himmel war immer (!!!) blau. Und natürlich man mußte schon aufpassen, sich beim Baden keinen Sonnenbrand zu holen.
Am Sonnabend, am Tag nach den Finalkämpfend der U 18, besuchten wir den Trainer der Tochter samt Anhang in deren Urlaubsort Porís de Abona. Dort ließen wir es uns gut gehen und sprangen von der Uferpromenade ins abkühlende Wasser. Beim Tauchen konnte man Schildkröten und sogar einen Rochen entdecken.
 

Wie selber waren in einer sehr komfortablen Ferienwohnung in Santa Cruz untergebracht. Diese wie auch das Viertel trug den Namen "Las Nieves" , was auch durch den am Ortseingang zu findenden ...

 
... Schneemann gut verbildlicht wurde (las nieves - Schneefall). Dieser Anblick löste beim ersten Mal schon eine kleine Lachsalve unsererseits aus. Schnee gibt es auch Teneriffa wohl nur auf dem Teide.
 
Auch das Kind war, was die Landschaft angeht, nicht sehr angetan von Teneriffa. Dennoch wird sie, wie wir auch, die Zeit dort wohl in guter Erinnerung behalten. Denn am Ende des roten Bändchens vom Eingangsbild hängt eine Medaille und zwar  die silberne.
 
 
Das bedeutet, daß sie nun Vizeweltmeisterin in der Kategorie U 18, +59 Kilogramm ist. Das ist ein so toller Erfolg für sie, daß sie kein bißchen traurig ist, das oberste Treppchen verpaßt zu haben. Sie ist froh, das Stigma der ewigen Dritten (EM 2016 und 2017) los zu sein. Außerdem hat sie ja damit noch Steigerungsmöglichkeiten nach oben ;-). Wir freuen uns so mit ihr. Nun muß sie viel für die Schule nacharbeiten, immerhin hat sie sechs Schultage verpaßt.
 
Was den Blog angeht, habe ich viel nachzuholen. Ich habe bislang nur kurz die Vorschautexte angelesen. Bei Valomea habe ich erfahren, daß ich gewonnen habe. Nun bin ich schon gespannt, was in dem Päckchen sein wird. Vielen Dank auch für die lobenden Kommentare zu meinem Oktoberset und den Applikationen. Ich freue mich immer, wenn Ihr mir schreibt.
Morgen ist wieder der monatliche Nähtermin der QuilThuerer. Es geht mit den Minis weiter. Dafür werde ich später noch Schablonen vorbereiten und auch schon Stoffstreifen zuschneiden. Ich hoffe, es geht, denn mir tut der rechte Unterarm bei bestimmten Bewegungen mächtig weh.
 
Also, bis dann!
 
Petruschka

13 Kommentare:

  1. Hallo Petra, vielen Dank für deinen Reisebericht, weckt er doch Urlaubserinnerungen. Vor Jahren waren wir auf der Insel und uns hat es gefallen, haben wir doch jeden Tag etwas anderes, Ungewohntes ansehen können. Aber erstmal meinen herzlichsten Glückwunsch an eure Tochter. Ich zolle ihr solch großen Respekt, was sie in ihren jungen Jahren schon so geschafft hat. Dreimal Daumen hoch. Bis morgen viele Grüße von Rela

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  2. Nee, so karg bräuchte ich es auch nicht, aber danke für die schönen Fotos.

    Nana

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  3. Liebe Petra,
    diese Gegend hat ihre eigenen Reize und du zeigst es uns in tollen Bildern... mir würde unser Grün auch sehr fehlen...
    💗lichst Steffi

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  4. Liebe Petra,
    Teneriffa kenne ich nur vom "Umsteigen", aber Lanzarote ist ja ganz ähnlich. Ich fand den schwarzen Sand faszinierend. Mit den Rädern sind wir vor Jahren eine Woche auf Gomera gewesen. Am ersten Tag wollte ich das Rad den Berg runter schmeißen - immer wieder die 1000 Meter den Berg hoch, dann runter ins nächste Örtchen am Meer..... Teneriffa ist da deutlich weitläufiger. Aber meine Lieblingsinseln sind das alles nicht.
    LG
    Valomea

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  5. Hallo Petra,

    ich glaube mir wäre es wie dir ergangen, ich meine Gefühlmässig...mir würde auch das Grün fehlen. Aber dennoch kann es sein, das auch Teneriffa seine Reize hat, jeder empfindet es ja anders und das ist auch gut so...für mich wäre es wohl auch nichts;-).
    Danke für deinen Bericht und Bilder...

    LG Klaudia

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  6. liebe Petra ein so schöner Reisebericht.
    das wäre auch nicht meine Insel, dachte sie wäre viel grüner!

    Doch vor allem die allerherzlichsten Glückwünsche für den Vizetitel, eine wirklich großartige Leistung.
    Dann bist du ja die Vizeweltmeistermutter!

    So erging es mir einmal, als ich nur ein Kombination für die Hochzeit meiner Tochter kaufen wollte. Da bekam ich von der Verkäuferin den Titel Brautmutter, und ich war sehr geschmeichelt-- klang fast so wie Königinmutter!lliebe Grüße von Frauke

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  7. Herzlichen Glückwunsch dem Tochterkind🥈🏆Ein toller Erfolg.
    Danke für den schönen Reisebericht.
    Winkegrüße Larissa

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  8. Liebe Petra,
    auch ich bin beeindruckt von deinem Reisebericht, eine Kollegin hat ein Ferienhaus auf Teneriffa und möchte niemals mehr woanders hin. Aber ob ich dort wohnen möchte ?
    Herzlichen Glückwunsch, ihr könnt stolz auf eure Tochter sein!!!!
    Ein schönes Wochenende und viele Grüße, Jutta

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  9. Herzlichen Glückwunsch ans Tochterkind und ein Schulterklopfen für Euch Eltern 🎉
    Hab vielen Dank für den schönen Bericht zu Eurer Reise, ich mag es sehr, wenn die Kinder einen mitnehmen....
    Ganz liebe Grüße aus Franken, Katrin

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  10. Hallo Petra,
    lieben Dank für deinen ausführlichen und so informativen Bericht über die Insel. So hat frau viel gelernt ohne selbst dort zu sein, Klasse.
    Und schön, daß sich der "Ausflug" in einem so tollen Ergebnis für das Tochterkind niedergeschlagen hat, herzlichen Glückwunsch dazu.
    LG, astrid

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  11. Liebe Petra,
    ich kannte die Insel nicht und ja, ich mag wohl auch eher andere Inseln.
    Deiner Jüngsten gratuliere ich ganz herzlich zu dem wahrlichen Erfolg... totalen Respekt.
    Ich musste echt schmunzeln, dass du "noch" kein Spanisch kannst... lach... naja, dann wird es ja Zeit.
    Liebe Grüße Jacky

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  12. Liebe Petra,ich war dieses Jahr auch für eine Woche auf Teneriffa, und fand es eigentlich sehr schön. Wir sind viel am Teide gewandert und die Landschaft ist sehr beeindruckend. Aber mir geht es wie Dir, ich würde das frische grün hier sehr vermissen und meine Lieblingsinsel würde es nicht werden, aber für Urlaub würde ich wieder hinfliegen. Deiner Tochter gratuliere ich von Herzen zu diesem wundervollen Erfolg.
    glg Susanne

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  13. Herzlichen Glückwunsch an deine Tochter. Von der Insel hast du eine Menge mehr gesehen, als ich, als ich dort war. Leider hatten wir viel Regen und auf den Teide konnten wir wegen zu viel Schnee nicht hinauf.

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Danke für Deinen Kommentar, ich freu mich sehr darüber.
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